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Deutsche Lufthoheit über Prag
Das Duell um mehr Fluggäste von Prag aus Richtung deutsche Flughäfen gegen die Hausherren CSA steht 1:0 für Lufthansa. Der deutsche Riese konnte 2011 die Passagierzahlen um 20% steigern und hat jetzt Lust auf mehr.
"Was wir täglich, monatlich, jährlich machen, ist, wir prüfen die Strecken von Prag zu jedem Punkt auf der Welt. Nach Fernost, nach Amerika, nach Europa. Und wenn wir einen großen Bedarf sehen, sind wir auch bereit, Investitionen zu tätigen und zusätzliche Kapazitäten auf diesen Strecken zu stellen." Ofer Kisch, CEO der Lufthansa CEE macht im Gespräch mit Radio Prag keinen Hehl aus seinen Absichten. Am künftigen Vaclav- Havel-Airport wird nunmehr die Lufthansa das Sagen haben, denn kaum jemand traut der gebeutelten CSA zu, die Offensive zu parieren. Für den Prag-Tourismus und den Airport selbst könnte die Abhängigkeit von einer einzigen ausländischen Linie allerdings fatale Folgen haben.
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Bild: (C) SZ
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Bild: (C) SZ
Die Zeiten des Neuwagenbooms der Nach-1989-Ära sind endgültig vorbei. Die konsumfreudigen Tschechen beginnen zu sparen - vor allem bei ihrem fahrenden Untersatz.
Flaute beim Neuwagenkauf
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In Tschechien ist es besonders schwierig, Neuwägen abzusetzen. Eine TÜV-Studie unter den in Tschechien gemeldeten Fahrzeugen besagt, dass das Durchschnittsalter der im Umlauf befindlichen KFZ 14 Jahre beträgt - wesentlich älter als etwa in Deutschland oder Österreich. Bei Tschechiens hohem Motorisierungsgrad bedeutet das: sehr viele alte Fahrzeuge mit veralterter Technik - mehr als die Hälfte der in Tschechien gemeldeten KFZ sind älter als 10 Jahre - bedeutet negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Verkehrssicherheit. Verkehrsexperten wie auch Autoimporteure fordern daher Anreize, um den Umstieg auf modernere Fahrzeuge zu erleichtern: von der Abwrackprämie bis hin zu strengeren Öko-Gesetzen. Bei der tschechischen Politik stießen die Lobbyisten der Autohersteller aber bislang nur auf taube Ohren.
Staatliche Subventionen für strategische Investoren
Tschechiens Präsident Vaclav Klaus gab seine Zustimmung zu staatlichen Subventionen für Projekte strategischer Investoren und erteilte somit dem vorliegenden Gesetzesentwurf seine Rechtskraft. Das neue Gesetz erleichtert Investitionsanreize in für Tschechien wichtigen Sektoren. Besonders profitieren sollen von dieser neuen Regelung Projekte auf dem Gebiet von Wissenschaft und Forschung.
Die Durchschnittslöhne stiegen leicht an von 23.797 CZK im Jahr 2010 auf 24.319 (965 €) im Jahr 2011. Die Reallöhne sinken angesichts der prognostizierten Inflationsrate um 1,3 %. Der Außenhandel wächst weiter: einem Einfuhrvolumen von 108.922 Mio. € (2010: 95.544) steht ein Ausfuhrvolumen von 116.694 Mio. € (2010: 100.319) gegenüber. Bei den Lieferländern führt Deutschland (25,6 %) vor China (12,5 %) und Polen (6,6 %). Österreich liegt nach der Slowakei, Russland und Italien gleichauf mit den Niederlanden auf Platz 7 (3,3 %). Die Exporte Tschechiens gehen zum größten Teil nach Deutschland (32,1 %), danach folgen die Slowakei (8,9 %) und Polen (6,3 %). Österreich liegt nach Frankreich auf Rang 5 bei den Abnehmerländern. Der rapide Rückgang des Privatkonsums und die rigorosen Sparmaßnahmen der Regierung werden sich laut OECD-Prognose negativ auf die tschechische Wirtschaft auswirken und für einen Rückgang des Wirtschaftswachstums im heurigen Jahr um 0,5 % hauptverantwortlich sein.
Die neuesten Veröffentlichungen der tschechischen Wirtschaftsdaten für das Jahr 2011 zeigen eine Fortsetzung des Trends der letzten Jahre: Die Wirtschaft wächst, aber immer langsamer; die Löhne steigen leicht, die Reallöhne sinken aber. Die wichtigsten Zahlen aus dem Jahr 2011 (im Vergleich zu 2010): BIP nominell: 154,8 Mrd. € (149,3) * BIP pro Einwohner: 14.762 € (14.194) * Wirtschaftswachstum: 1,7 % (2,7) * Inflation: 1,9 % (1,5) * Arbeitslosigkeit 6,7 % (7,3) * Staatsdefizit 41,2 % des BIP (38,1)
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Durchschnittslöhne 2011 gestiegen, Reallöhne leicht gesunken
Wirtschaftsdaten Tschechiens aus dem Jahr 2011
Die internationale Baumesse IBF gilt als die wichtigste Fachmesse der Baubranche in Mittel- und Osteuropa. Europaweit zählt sie zu den fünf größten Baumessen in Europa und zieht an die 1200 Firmen an. Für österreichische Unternehmen sei die Präsenz auf der IBF von großer Bedeutung, denn hier ist die Schnittstelle in die nächstgelegenen wachsenden Märkte, betonten Österreichs Handelsdelegierter Nikolaus Seiwald und der Chef des AdvantageAustria-Marketingbüros in Brünn Martin Zak. Die IBF und ihre Nebenmessen decken alle Bereiche der Bauwirt- schaft ab: Ausführung von Bauten, Bauhandwerke und - technologien, Baustoffe und -produkte, Baumaschinen, Konstruktionen und weitere Gebiete der Bauwirtschaft. 16 Österreichische Firmen, darunter Hutter & Schrantz, die Lenzing AG, Murexin, Orion Leuchten und pewag nutzten das Angebot von AdvantageAustria.
Die österreichische Außenhandelsvertretung in Tschechien AdvantageAustria schaffte auf der Brünner Baumesse IBF österreichischen Firmen die Möglichkeit der gemeinsamen Präsentation
Österreichs Bauwirtschaft in Brünn
Handelsbeziehungen zu Russland im Auf und Ab
Nach der Aufnahme Russlands in die Welthandelsorganisation kommt der Handel Tschechiens mit dem größten Land der Welt wieder in Schwung. Inklusive Hürden und Stolpersteine.
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Dass es bei den Wirtschaftsbeziehungen zum ehemaligen Großen Bruder doch immer wieder zu Reibungen kommt, zeigen die jüngsten Entwicklungen bei Tschechiens Erdölimporten aus Russland. Preisstreitigkeiten seien der Auslöser für Drohungen Russlands, die Erdöllieferungen nach Tschechien und im Transit auch nach Westeuropa zu reduzieren. Im Monat April etwa ließ der Monopollieferant Transnjeft statt 410.000 Tonnen nur 230.000 Tonnen nach Tschechien. Der Verlust musste vom Großkonzern Gazprom zugekauft werden.
Preisstreitigkeiten bei Erdöl
Nach Jahren der abgekühlten Handelsbeziehungen zwischen Tschechien und Russland nicht zuletzt wegen der geplanten NATO-Raketenabwehrbasen auf tschechischem Territorium, ist seit Beginn des Jahres ein Anstieg der Handelsaktivitäten zu beobachten. Die Aufnahme Russlands in die WTO hat wesentliche Schranken beseitigt. Für Unternehmer aus Tschechien, die auf dem russischen Markt vor allem Maschinen, Elektrotechnik und medizinische Geräte absetzen, ergeben sich jetzt neue Chancen. Tschechien habe aber seinen Startvorteil aus den 90er Jahren nicht optimal genutzt, moniert der Präsident der Kammer für GUS-Handel Frantisek Masopost. Zu lange hat man zu wenig Interesse dem GUS-Raum entgegengebracht. Jetzt stehe man mit deutschen, amerikanischen und asiatischen Firmen in einem umso härteren Konkurrenzdruck.
Tschechiens Sparkurs geht weiter - Rentner im Visier
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Der Haushaltsentwurf von Finanzminister Miroslav Kalousek wurde von der Regierung bestätigt, damit hält Tschechien eisern am Sparkurs von 2010 fest. Kalouseks Ziel ist es, im nächsten Jahr das Haushaltsdefizit auf unter drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu setzen - ein Markstein zur Erfüllung der Maastricht-Kriterien. Dabei sind Tschechiens Rentner ins Visier geraten. "In den letzten drei Jahren ist es Realität geworden, dass die Einnahmen aus der Rentenversicherung niedriger sind als die vom Staat ausgezahlten Renten. Deshalb mussten wir zu einer sehr unpopulären, aber notwendigen Maßnahme greifen: zu einer geringeren Anpassung der Renten", erklärt Sozialminister Jaromir Drabek gegenüber Radio Prag.