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Neues Layout, aktueller, übersichtlicher
"Unser Haus
Tschechien" -
warum nicht gleich
Putin auf den
Hradschin?
Wir wissen es jetzt
also: Wer öffentlich
gegen das Urteil im
Fall "Pussy Riot" Kritik
übt, ist ein Schädling
der tschechischen
Exportwirtschaft. So
eröffnete Premier Petr
Necas letzten Montag
die Brünner
Maschinenbaumesse.
Wer im Dalai Lama
eine interessante
Persönlichkeit sieht,
die sich von den
übrigen Polit-
Akteuren angenehm
abhebt, schadet den
Interessen des Landes.
Unser Haus Tschechien
wird jetzt die
Beziehungen nach
Moskau und Peking
verbessern. Da müssen
Störfaktoren wie
Menschenrechte und
Rechtsstaatlichkeit
halt mal kurz
ausgeklammert
werden. Das mag
vielleicht die
Delegierten aus
Russland und China,
sowie den einen oder
anderen Firmenboss
im Publikum freuen,
bei der Mehrheit der
Bevölkerung Böhmens
und Mährens, die vor
nunmehr fast 23
Jahren für ihre
Unabhängigkeit von
der Kremlpolitik
tapfer auf den Straßen
protestiert haben,
werden solche
Aussagen wohl wie ein
Schlag ins Gesicht
empfunden.
Sie wollen in einem
Staat leben, in dem
man sehr wohl
kritisieren kann, ohne
als "Schädling der
Interessen des Landes"
gebrandmarkt zu
werden, dass eine
Verurteilung einer
Frauenband zu
mehrjähriger Haft im
russischen Straflager
zu hart und politisch
motiviert ist, für ein
Delikt, das maximal zu
einer bedingten Strafe
langt. Sie wollen sich
nicht die Persönlich-
keiten vorschreiben
lassen, die sie zu
verehren oder zu
missachten haben.
Besonders im Fall des
Dalai Lama, der sich
nicht nur seit seinem
letzten Besuch bei
Vaclav Havel kurz vor
dessen Tod,
besonderer Beliebtheit
im tschechischen Volk
erfreut.
Es ist schon richtig, zu
den Aufgaben eines
Regierungschefs gehört
auch, für optimale
Bedingungen für die
Wirtschaft des Landes
zu sorgen. Mit seinen
Aussagen von Brünn
hat sich Necas aber
einen Bärendienst
getan: Weder werden
dadurch die Massen
dem "Großen Bruder"
von einst zujubeln,
noch werden sich
damit die
Exportzahlen merklich
steigern. "Si tacuisses,
philosophus
mansisses", dieser
Spruch galt im alten
Rom genauso wie im
heutigen Brünn. Oder
wurde hier vielleicht
schon der Grundstein
für eine allfällige Zeit
nach der Politik
gelegt? Der deutsche
Ex-Kanzler Schröder
werkt ja bereits hoch
dotiert für einen
Gaskonzern des
"lupenrein demokrati-
schen" Russlands, der
österreichische Ex-
Kanzler Gusenbauer
berät den kasachischen
Diktator, und ein
weiterer Ex-
Vizekanzler
Österreichs ist bereits
bei Weißrusslands
Machthaber
Lukaschenko gelandet.
Powidls
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