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Danny Smiricky wird in der Kapelle der
tschechischen Kleinstadt Kostelec Zeuge eines
Wunders. Der heilige Josef von Piedestal hat
sich auf unerklärbare Weise bewegt. "Was ich
sah, begriff ich sehr wohl; obwohl Gott hier
gegen sein eigenes Interesse handelte, wurde
ich wieder von seiner Hand berührt, und ich
wusste, er gab mir ein Zeichen." Da war aber
noch der Stift, der auf dem phallisch
anmutenden Vorsprung auf dem Untergrund
der Statue mit Leim in der herausgebohrten Öffnung befestigt war. "Wäre die
Statue nicht so alt gewesen, hätte ich gesagt, dass es sich um gewöhnlichen
Kanzleikleister handelt."
Dannys Geschichte beginnt, als er 25-jährig im Jahre 1948 - nach der
kommunistischen Machtübernahme - schwer von Gonorrhö mitgenommen, an die
Fachschule für Sozial- und Gesundheitsberufe nach Kostelec versetzt wird.
Gequält von dem Gedanken, sein Missgeschick in der Kleinstadt diskret
behandeln zu lassen, vertraut er sich Dr. Gellen, Professor für Gesundheitslehre,
an, der als erfolgreicher Frauenheld Verständnis für sein Problem zeigt und sich
politisch als Intellektueller erweist. Danny erlebt die brutalen Machenschaften
des kommunistischen Regimes hautnah, als das "Wunder" dazu führt, dass der
Staatssicherheitsdienst Pfarrer Doufal plötzlich verschwinden lässt. Konfrontiert
mit dieser Situation, erkennt Danny jedoch auch die Parallelen der Theorien und
Vorgangsweisen aller Machthaber und stellt fest, dass die der Kommunisten
denen der katholischen Kirche nicht unähnlich sind.
Das Mirakel ist jedoch weit mehr als die Geschichte eines "Wunders", nämlich
ein literarischer Leckerbissen. Der politische Krimi, wie der Roman im
Untertitel heißt, lebt neben der Spannung auch von den süffisant-ironischen,
doppeldeutigen und humorvollen Andeutungen und durch die feinfühlige und
trotzdem tabulose Beschreibung der handelnden Personen. Josef Skvoreckys
mitreißendes Erzähltalent sowie seine Dialoge und Wortspiele ziehen die Leser
förmlich in den Zeitrahmen der Erzählung. - Wolfgang Fassold
Stimmen zum Buch: "Ich erinnere mich an 'Die Feiglinge', den ersten freien
Roman, der von einem meiner Altersgenossen geschrieben wurde, das war der
Roman, mit dem gewissermaßen alles anfing. Und ich erinnere mich, wie ich viele
Jahre später auf einer kleinen französischen Insel 'Der Seeleningenieur' las,
wobei ich Josefs Erzähltalent, das so selbstverständlich, so natürlich, so
mitreißend, so ursprünglich ist bewundere und ihn zugleich darum beneidete."
(Milan Kundera) 600 Seiten, Verlag Deutike, ISBN: 978-3216304384
Josef Skvorecky:
Das Mirakel
21. Lange Nacht der kurzen Texte
Ob Wurst oder nicht Wurst, wenn Sie einen
kurzen deutschsprachigen Text vortragen
möchten, ob gelesen, gesungen, instrumental
untermalt oder in Szene gesetzt, dann melden
Sie sich bitte bis zum 6. November 2012 unter
folgender Adresse mit Ihrem Beitrag an: lange-
nacht@web.de
Lange Nacht der kurzen Texte: 8.11., ab 19h
Österreich Institut, Brünn, Moravske nam. 15
REINEN HERZENS
Krimi von HELENA REICH
Der sympathische Kommissar David Andel ermittelt in seinem
dritten Fall in Prag. Nach "Nasses Grab" und "Engelsfall" wird
der Ermittler diesmal selbst zum Opfer. Vor seinem Haus
erschossen, verschwindet er ebenso spurlos wie die
hochschwangere Attentäterin. Der Chef der Prager Kripo stellt
die Ermittlungen trotz aller Ungereimtheiten so schnell ein,
dass Inspektor Nebesky und die Pathologin Magda Axamit,
Andels Freundin, beschließen, die Ermittlungen selbst in die
Hand zu nehmen. Sie legen ein Labyrinth gepflastert von
Prostitution, Mord, Waffenhandel, Uran-Schmuggel und
uralten Geheimnissen aus dem Kalten Krieg offen.
Die Autorin Helena Reich stammt aus dem böhmischen
Bäderdreieck und lebt seit Sommer 1969 in
Deutschland. Nach einem Studium der Politik,
Amerikanistik und Geschichte arbeitete sie als
Journalistin für die Süddeutsche Zeitung, The
Prague Post, Vital sowie natur&kosmos und war
mit ihren Werken heuer u. a. beim Krimifestival
München (25.3.2012) vertreten.
Autorin Helena Reich
Das Buch befasst sich mit dem Phänomen der Emigration
und dem Exil in der modernen tschechischen Geschichte. Es
ist in fünf chronologische Abschnitte unterteilt, die die
wichtigsten Auswanderungswellen von 1848 bis in die
letzten Tage vor dem Sturz des kommunistischen Regimes
erfasst. Beschrieben werden historische Epochen,Gründe
und Ursachen der Auswanderung und die Lebens-
bedingungen der Tschechen außerhalb ihrer Heimat.
Der zentrale Teil des Buches besteht aus 30 Geschichten von
Tschechen, die während des 19. und 20 Jahrhundert ins
Ausland gingen. Es beleuchtet die Hintergründe dieser
besonderen Menschen und beschreibt die Motive und
Gründe für ihre Ausreise, aber auch die sozialen,
politischen und psychologische Aspekte des Phänomens der
Auswanderung auf der Suche nach einer neuen Heimat.
Die Auswahl befasst sich nicht nur mit Prominenten wie
Kardinal Josef Beran, Sonia Red und Karel Kryl, sondern
auch mit Personen, die zu Unrecht vernachlässigt wurden.
Die Publikation ist anlässlich des Tages der tschechischen Staatlichkeit am 28. September
2012 erschienen, als ein Dankeschön an diejenigen, die sich für die "alten Heimat"
eingesetzt haben und jene welche die Zeit von der Unterdrückung bis zum schicksalhaften
historischen Wandel mitbestimmt haben.
Das Buch ist zweisprachig: Englisch und Tschechisch, und wurde von verschiedenen Autoren
geschrieben. Vorwort von Ex-US-Außenministerin Madelaine Albright. ISBN: 978-80-87260-46-3, 400
Seiten, Praha/Prague 2012
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