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Tschechien:
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Autorenlesungen,
Vorträgen,
Vorlesungen und
literarischen
Veranstaltungen
Paul Leppin:
"Severins Gang in die Finsternis"
Wiederauflage des vor 100 Jahren entstandenen
Romans des Jungprager Literaten Paul Leppin im
Verlag Edition Atelier
Im Prager Nachtleben findet Severin nicht nur einen
Ausgleich zu seinem tristen Büroalltag, es laufen ihm dort
auch die Mädchen fast scharenweise hinterher. Bei seinen
rastlosen Streifzügen beginnt er halbherzige Affären, die er
ebenso schnell wieder beendet, bis mit einem Mal die laszive
Mylada in sein Leben tritt. Severin verfällt ihr mit Haut und
Haar. Getrieben von seinen Leidenschaften zieht ihn die
Prager Nacht mit ihren Gespenstern und ihrem düster-
fantastischen Flair immer tiefer in den Bann.
Paul Leppins (1878-1945) literarisches Wirken erfolgte im Kreis
befreundeter Pragerdeutschen Autoren wie Gustav Meyrink, Richard
Dehmel und Else Lasker-Schüler. Als wichtiger Proponent der
literarischen Bewegung "Jung-Prag" legte Leppin Wert auf gute
Beziehungen auch zu tschechischsprachigen Autoren. Leppins Prosa
war zu Lebzeiten aufgrund seiner freizügigen Behandlung sexueller
Themen Zielscheibe zahlreicher Anfeindungen. Erscheinungstermin
1.9.2015, Vorbestellungen möglich.
Paul Leppin: "Severins Gang in die Finsternis". Wien (Edition Atelier)
2015. ISBN-10: 3903005134 - ISBN-13: 978-3903005136
Hubert Sigmund:
"Das Haus in der Stechergasse"
Erinnerungen an eine wechselvolle Kindheit von
1938-1948 (Meine Jugend in Böhmen)
Das Leben des Musikers und Schriftstellers Hubert
Sigmund aus dem sächsischen Erzgebirge ist ein
Beispiel wie aus dem Lehrbuch, welches die
Schicksale der Menschen beschreibt, die vor dem 2.
Weltkrieg im Sudetengau in Misch-Ehen geboren
wurden. Im 1. Band "Das Haus in der Stechergasse"
beschreibt der Autor seine Kindheit, die er in Most
(Brüx) mit vielen Nationalitäten in den Jahren 1938 -
1948 verbrachte. Mit fast Schwejkschem Humor
erzählt Sigmund, aus dem Blickwinkel eines Kindes
und verknüpft die großen Ereignisse mit dem
täglichen Leben. Als zeitgeschichtliches Dokument
gibt das Buch Einblick in eine dramatische Periode
des letzten Jahrhunderts.
Hubert Sigmund: "Das Haus
in der Stechergasse". North
Charleston (creatspace) 2015.
ISBN-10: 1514745577
ISBN-13: 978-1514745571
Jiri Grusa: "Mimner oder das Tier der Trauer"
Im August 1968 marschierten Truppen des Ostblocks in der
Tschechoslowakei ein und machten dem "Prager Frühling", der
so hoffnungsvoll begonnen hatte, ein Ende. Es war die letzte
Chance des Kommunismus, die er selbst zunichtemachte. Jiri
Grsua, Autor der jüngeren Generation, die den Kommunismus
nicht installiert hatte, sondern unter ihm aufwuchs und litt,
antwortete mit einem Roman, einer Anti-Utopie in der Art von
George Orwells "1984", in gewisser Weise ein Science-Fiction-
Roman. Ein Reisender kommt in ein fremdes Land Kalpadotia,
dessen Regeln er nicht kennt, dessen Sprache er nicht versteht.
Hier steht die Sprache im Mittelpunkt: die eigene, in der sich
jeder findet, und die fremde, die ihm aufgedrängt wird und ihn
von sich entfremdet. Beobachtet der Reisende zunächst aus der
Distanz wie ein Soziologe, so wird er schließlich immer mehr in
das Geschehen hineingezogen, bis er dem System verfällt, das
rücksichtslos die Menschen ausbeutet.
Jiri Grusa (1938-2011) war tschechischer Schriftsteller, Dissident, Politiker
und Diplomat. Der Charta-77-Unterzeichner war unter anderem
tschechischer Bildungsminister, Botschafter der Tschechischen Republik in
Wien, Direktor der Diplomatischen Akademie Wien und Präsident des
internationalen PEN-Clubs. Erscheinungstermin: 30.9.2015
Jiri Grusa: "Mimner oder das Tier der Trauer. Prosa I". Klagenfurt
(Wieser Verlag) 2015 - ISBN: 978-3-99029-165-8
Milan Kundera:
"Das Fest der Bedeutungslosigkeit"
Neue Deutsch-Übersetzung von Uli Aumüller.
Vier Männer streifen durch Paris, besuchen ein
elegantes Fest, beobachten die erotischen Strategien
ihrer Mitmenschen. Alain entwickelt komplizierte
Theorien über die Lust der jungen Mädchen, den
Bauchnabel zu zeigen. Ramon würde endlich gern die
Chagall-Ausstellung besuchen. Charles erläutert Stalins
Witze, bei denen niemals jemand lachte. Und Caliban,
der Schauspieler ohne Rollen, erfindet eine eigene
Sprache, über die nur er sich kaputtlachen kann bis das
junge portugiesische Hausmädchen ihn versteht. Mit
seinem ersten Roman nach vierzehn Jahren hat Milan
Kundera das Porträt einer Epoche gezeichnet, die
komisch ist, weil sie ihren Humor verloren hat.
Der in Brünn geborene Milan Kundera hat nicht zuletzt
durch die Verfilmung seines Romans "Die unerträgliche
Leichtigkeit des Seins" hohe Bekanntheit erfahren.
Kundera lebt seit 1975 in Frankreich, seit 1993 schreibt
er ausschließlich auf Französisch.
Milan Kundera: "Das Fest der
Bedeutungslosigkeit".
München (Hanser) 2015
ISBN 3-446-24763-7
Jiri Kratochvil:
"Gute Nacht, süße Träume"
Übersetzung ins Deutsche von Christa Rothmeier
An dem Tag, an dem Hitler sich in Berlin umbringt, brechen drei
Männer zu einer langen Wanderung durch Brünn auf. Dieser
Streifzug durch die von der Roten Armee soeben befreite Stadt
entwickelt sich zu einer Odyssee voller wundersamer, burlesker
Augenblicke. Während an der Brünner Peripherie noch
verzweifelt gekämpft wird, zieht ein Ensemble verkrüppelter
Laienschauspieler mit Shakespeare im Repertoire durch die
Innenstadt, eine blinde Seiltänzerin balanciert über den
zerstörten Häusern auf einem Seil und ganz Brünn steht auf
Pfeilern, die in einen riesigen unterirdischen See, eine Art
schwarzen Spiegel der Stadt, eingelassen sind.
In diesem karnevalesken Treiben versuchen Kostja, Kuba und der von einer sprechenden schwarzen
Katze begleitete Jindrich ein Verständnis für den herrschenden Ausnahmezustand zu entwickeln.
Während Kostja und Kuba nach einem in Brünn abgeworfenen amerikanischen Fallschirmspringer
suchen, der im Besitz einer Sendung mit dem Wundermittel Penicillin sein soll, hat Jindich eine viel
geheimere Mission: Er ist dazu auserwählt, das mythische Aufeinandertreffen von Gut und Böse zu
entscheiden. Mehrmals im Laufe des Tages kreuzen sich die Wege der Suchenden, um am Ende auf
unerwartete Weise zusammenzutreffen. Jiri Kratochvil findet eine unverwechselbare Sprache für
eine Zeit, in der nichts gewiss scheint.
Der 1940 in Brünn geborene autor Jiri Kratochvil galt von 1968-1989 als "verbotener Autor". Viele
seiner Werke erschienen im Samizdat-Untergrundverlag. Kratochvil ist Träger des Jaroslav-Seifert-
Preises, der höchsten Literaturauszeichnung Tschechiens.
Jiri Kratochvil: "Gute Nacht, süße Träume". Wien (Braumüller) 2015. ISBN: 3992001474