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POWIDL im neuen Gewand!
Neues Layout, aktueller, übersichtlicher
Jahrhundertealte
Bierkultur
aus Böhmen und Mähren
Serie
Station 27:
Wiederbelebtes Kulturgut: Die Brauerei
Dalesice
Wer die Filme von Jiri Menzel liebt, der kennt die kleine
mährische Brauerei aus der Bohumil-Hrabal-Verfilmung
"Postriziny". 1980 wurde auf dem Gelände der Brauerei der
in Tschechien äußerst beliebte Streifen gedreht. zu diesem
Zeitpunkt war die alte Barock-Brauerei bereits drei Jahre
lang geschlossen. Heute ist man in der Marktgemeinde
Dalseice, knapp 20 Kilometer südöstlich von der
Bezirksstadt Trebic und nahe zur österreichischen Grenze
gelegen, stolz auf den revitalisierten und als Minibrauerei
geführten Betrieb, der sich zu einem Kulturzentrum für die
Umgebung entwickelt hat.
Das Gebäude der Brauerei Dalesice stammt aus dem 16.
Jahrhundert. Sie wurde 1882 vom österreichischen Baron Anton
Dreher gekauft, dem seinerzeit größten Bier-Industriellen des
Habsburgerreiches, dem Brauereien in Schwechat, Budapest und
Triest gehörten. In dieser Zeit arbeiteten die legendären
Braumeister "Herr Estl", "Herr Frey" und "Herr Kittl". Nach dem
Ende der Monarchie verlor die Brauerei allmählich an Bedeutung
und wurde in eine Genossenschaft umgewandelt. Im
Kommunismus war sie der Südmährischen Brauereien AG
(Jihomoravske pivovary a.s.) als "Werk Znaim 3" unterstellt. Der
planwirtschaftlich geführte Betrieb gab 1977 den Braustandort
auf.
Als Schauplatz des Jiri-Menzel-Filmes "Postriziny" mit den Publikumslieblingen Jiri
Schmitzer und Magda Vasaryova in den Hauptrollen erlangte Dalesice Bekanntheit auch
über den Eisernen Vorhang hinweg. Dennoch wurde des Gelände immer mehr dem Verfall,
Baustoffräubern und Vandalen preisgegeben. Dach, Decken und Wände waren teilweise
eingestürzt. 1999 wurde das Objekt versteigert, und die neuen Besitzer haben die alte
Brauerei mit viel Gefühl und Verständnis renoviert und mit zeitgemäßer Technik zur
Bierherstellung ausgerüstet.
Es entstand eine Minibrauerei mit kleinen, aber feinen
Produktionsmengen. Es werden spezielle gastronomische betriebe
in der Umgebung, aber vor allem in Brünn beliefert. Gebraut wird
mit Saazer Hopfen und einheimischem Malz. In der Herstellung
beschränkt man sich im Allgemeinen auf fünf Sorten: Zwei helle
Lagerbiere - das "Elfer" ("Jedenactka") und das 13gradige "Maibier"
("Dalesicke Majove") - das dunkle Spezialbier "Fledermaus", der
malzige 12gradige "Wiener" und der halbdunkle "Kouricky kralik".
Akciovy pivovar Dalesice
Dalesice 71
675 54 Dalesice
recepce@pivovar-dalesice.cz
www.pivovar-dalesice.cz
Filmkulisse und Brauerei
von Stefan Weiß
"Powidl"-Biertour durch Tschechien
Architektonisch konnte Vieles aus der Gründerzeit erhalten werden. Gemeinsam mit der Gemeinde Dalesice und
Mitteln aus dem EU-Fonds "PHARE" wurde rund um die Brauerei eine Touristenattraktion geschaffen.
Als "Kulturbrauerei" positioniert, gibt es nun ein
Museum des österreichisch-ungarischen Brauwesens,
und in der ehemaligen Mälzerei ein stilvolles
Braurestaurant. Der Kulturbetrieb ist den Betreibern
ein besonderes Anliegen. Auf dem Gelände gibt es
Open-Airs, Bierfeste, Sportfeste - der Jahreskalender
ist gut gefüllt mit Veranstaltungen. Es gibt
Brauführungen, Möglichkeiten für Großgruppen und
Firmenveranstaltungen. Zum Nächtigen steht ein neu
errichtetes, in den barocken Braukomplex gut
eingefügtes Hotel zur Verfügung.
Museum und Kulturbrauerei
POWIDL
präsentiert
über 40 Bierraritäten aus Tschechien
Täglich Live-Musik
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