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Jahrhundertealte
Bierkultur
aus Böhmen und Mähren
Serie
Station 10: Jezek - der Igel aus Iglau
Die Brauerei und Mälzerei aus Iglau (Jihlava) kennt man seit ihrer ersten urkundlichen Erwähnung in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Zu den prominentesten Kunden des Betriebes gehörten der Kaiserhof in Wien, Kaiser Friedrich III., der böhmische König Ladislaus Postumus und Erzherzog Karl von der Steiermark. 1859 beschloss man, die örtlichen Brauereien und Hausmälzereien in und um Iglau zu schießen und eine neue, moderne Braustätte zu errichten, und diese gemeinsam zu betreiben. Der Igel (tsch.: "Jezek"), das Wappentier von Iglau, stand Pate für das Bier aus der Stadt.
Der Jezek entwickelte sich zu einer beliebten lokalen Biermarke, der die Stadt und das Umland versorgte, aber auch in Brünn seinen Absatz fand. Bis Ende des Zweiten Weltkrieges gehörten die Betreiber der Brauerei mehrheitlich der deutschen Bevölkerungsgruppe in Iglau an. In der Benes-Ära wurde Jihlavsky Jezek nationalisiert und während des Kommunismus in das Staatliche Unternehmen "Jihomoravsky pivovar" eingegliedert.
Heute ist die Brauerei Jezek seit 2008 Teil der rein tschechischen Brauereigruppe K-Brewery, zu der unter anderen auch die Brauereien Lobkowicz, Cerna Hora, Rychtar und Klaster gehören. Das Motto lautete "Die Rückkehr der Tradition". Es wird wieder nach alten Rezepturen und mit traditionellem Tennenmalz gebraut. Der 11%ige Jezek hat sich wieder jenen Namen gemacht, den er einmal hatte. Auch das 10%ige Schankbier (Senkovni) verzeichnet als leicht trinkbares, vollmundiges Bier steigende Verkaufszahlen.
Das Bier aus den Großtanks kam nicht an
von Stefan Weiß
"Powidl"-Biertour durch Tschechien
Der Igel zeigt wieder Stacheln
nächste Station: Minipivovar U Medvídků
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Erst ab 1994 wurde Jezek wieder privatisiert. Die Zwettler Brauerei aus Niederösterreich wurde neuer Eigentümer und führte umfangreiche Modernisierungen durch - sowohl bei den alten Brauanlagen, als auch im Bereich der Herstellungsmethoden. Das Bier aus den effizienten Großtanks kam allerdings auf dem tschechischen Markt überhaupt nicht an. 1999 stand der Betrieb am Rande des Bankrotts, und es drohte die endgültige Einstellung der Produktion.
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- Jezek: Der 11%ige Klassiker aus der Brauerei schmeckt ausgewogen erfrischend, angenehm bitter und schnittig - Senkovni: 10%iges Schankbier, leicht mit Bitterkeit und Schnitt - Pivoj: erfrischendes Leichtbier, mäßig bitter - Linie: Bier "light" für Freunde der gesunden Lebensweise - Telcsky Zacharias ("Teltscher Zacharias"): Nach einem Rezept der Teltscher Brauerei übernommenes Starkbier mit höherem Alkoholgehalt - Jihlavsky Grand: Die Königsklasse der Iglauer Biere, das an die großen Zeiten des Silberbergbaus erinnert. Ausgewogene Vollmundigkeit und Bitterkeit.
Die Biere können im Rahmen einer Brauereiführung ausgiebig gekostet werden (100 CZK / 4 €; Studenten und Senioren 50 CZK / 2 €) bzw. sind in der angeschlossenen Gasthausbrauerei samt Biergarten erhältlich. Adresse der Brauerei: Vrchlickeho 2, 586 01 Jihlava http://www.pivovar-jihlava.cz/de/ export@pivovary-lobkowicz.cz
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Das Jezek Sortiment
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POWIDL
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