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Marie von Ebner-Eschenbach
(13.9.1830 Zdislavice - 12.3.1916 Wien)
Tagebuch einer
modernen Europäerin
Ausstellung in Brünn anlässlich des 100. Todestages der
bedeutenden deutschsprachigen Erzählerin des 19.
Jahrhunderts
Ausstellungsraum:
Palais Dietrichstein, Zelny trh 8, Brno, Karel Valoch-Saal
Ausstellungstermin: 2. 3. - 19. 6. 2016
Die Ausstellung Marie von Ebner-Eschenbach - Tagebuch einer modernen Europäerin ist Bestandteil des Projekts Marie von
Ebner-Eschenbach - Dichterin dreier Jahrhunderte 1830-1916-2016, an welchem sich das Mährische Landesmuseum, das
Nationaldenkmalinstitut und Czech National Trust beteiligen. Das Mährische Landesmuseum hat die oben genannte
Ausstellung vorbereitet, das Nationaldenkmalinstitut bereitet eine ständige Ausstellung über Marie von Ebner-
Eschenbach im Schloss von Lysice vor und Czech National Trust arbeitet an der Renovierung der Gruft der Familie
Dubsky in Schloss von Zdislavice, wo die Schriftstellerin beigesetzt ist.
Die Ausstellung Marie von Ebner-Eschenbach ist auf eine einigermaßen ungewöhnliche Weise konzipiert. Sie stellt sich nicht das
Ziel, den Besucher schulisch über das Werk und Leben der Autorin zu belehren, sondern das Leben einer Edelfrau im späten 19.
und frühen 20. Jahrhundert zu zeigen, und zwar mittels ihrer Tagebücher, deren Originale im Mährischen Landesarchiv
aufbewahrt werden. In der Ausstellung werden zum ersten Mal Ausschnitte daraus veröffentlicht, teilweise mit tschechischen
Übersetzungen. Die Besucher können sich auch gelesene Passagen anhören. Es handelt sich um drei Stunden Tonaufnahmen, die
die Zeitspanne 1863-1909 abdecken. Es geht natürlich um eine Auswahl, mehr Raum wird z.B. dem Jahr 1866 gewidmet, denn in
diesem Jahr gedenkt man der Schlacht bei Königgrätz. Marie von Ebner-Eschenbach schildert in ihren Tagebüchern nicht nur
Familienereignisse, Wetter und Details aus ihrer Umgebung, sondern beschreibt auch manchmal sehr detailliert, womit sie sich
gerade beschäftigt, wie sie mit der Theater- und Literaturkritik zu kämpfen hat, sowie mit der Familie, die sich in der ersten Hälfte
ihres Schaffens gegen ihre schriftstellerische Tätigkeit stellte, einschließlich ihres Ehemanns. Die Autorin beschreibt auch
politische Ereignisse, Kriege, Attentate, politische Prozesse. Sie widmet viel Aufmerksamkeit dem Leben der reichen sowie armen
Gesellschaftsschichten. So entsteht ein Bild des Lebens in der Österreichischen Monarchie, nicht nur in ihrer Hauptstadt Wien,
sondern auch gerade in Mähren in der Umgebung ihres Geburtsortes Zdislavice, in Nordmähren (Beziehung zu Polen) u.ä.
Neben Tagebüchern sind Werke von Marie von Ebner-Eschenbach, ihres Ehemanns und Literaturfreunden ausgestellt, die in den
Tagebüchern erwähnt werden. Die Ausstellung ist mit Aphorismen der Schriftstellerin im Original sowie in tschechischer und
englischer Übersetzung von Jiri Munzar ergänzt. Man kann sich auch die Aufnahme des Konzerts mit Tonstücken von Moritz von
Ebner-Eschenbach anhören. Am Klavier begleitet von Petr Hala singt Vladimir Richter vertonte Gedichte nicht nur von Marie von
Ebner-Eschenbach, sondern auch Werke deren Nichte Sophie Gräfin von Waldburg-Syrgenstein
Die Ausstellung stellt sich das Ziel, den Besucher in die Atmosphäre des Lebens einer großen Schriftstellering hineinzuführen, die
vor allem auf dem mährischen Gebiet lebte und schuf, mit Unrecht fast vergessen wurde, eine lebenslange Selbstausbildung
betrieb, die in ihrem Alter mit dem Doktorat h.c. an der Wiener Universität und der Nominierung für den Literaturnobelpreis
gekrönt wurde. Ihr Ruhm ist dauerhaft und kann nicht in Zweifel gestellt werden. Bereits am Anfang des vorigen Jahrhunderts
wurde sie in Schulpläne und Schulbücher einbezogen und auch heute machen sich Schüler in Österreich, der Schweiz und
Deutschland mit ihrem humanistischen Werk bekannt. Der einzige Grund, warum diese Angehörige einer alten tschechischen
Familie bei uns eine fast mysteriöse Persönlichkeit bleibt, ist die Tatsache, dass sie auf Deutsch schrieb.
Nach der Premiere in Brünn wird die Ausstellung in Kremsier und danach im Prager Klementinum gezeigt werden.
Die Ausstellung wird mit einem reichen Programm begleitet. Am 21. 23. 4. 2016 wird im Palais Dietrichstein eine internationale
Konferenz Marie von Ebner-Eschenbach, Dichterin dreier Jahrhunderte -1830-1916-2016 abgehalten werden. Aus diesem Anlass
wird die Öffentlichkeit die einmalige Gelegenheit haben, einige originale Tagebücher zu besichtigen, die aus dem Mährischen
Landesarchiv entliehen wurden. Die Tagebücher werden in diesem Jahr als Kulturdenkmale der Tschechischen Republik
nominiert werden.
Am 23. 3. 2016 wird im Palais Dietrichstein anlässlich des 100. Jubiläums der Schriftstellerin eine Podiumsdiskussion
stattfinden, die vor allem für Mittel- und Hochschulstudenten gedacht ist, an welcher Spezialisten aus dem Mährischen
Landesmuseum, Vertreter des Czech National Trust und des Nationaldenkmalinstituts teilnehmen werden.
Ihr Ziel ist es, diese in Österreich berühmte, aber in unserem Land fast unbekannte "mährische Bozena Nemcova", die jedoch auf
Deutsch schrieb, ihr Werk und Literatur- und Kulturvermächtnis vorzustellen.
Marie von Ebner-Eschenbach wird auch mittels einer Monographie vorgestellt, die das Mährische Landesmuseum in Jahre 2015
herausgab: Moravska spisovatelka Marie Ebnerova z Eschenbachu a Zdislavice, Autoren Martin Reissner (auch Editor),
Eleonora Jerabkova, Stanislav Sahanek. In demselben Jahr wurde das Buch von Eleonora Jerabkova ins Deutsche übersetzt und
erschien unter dem Titel "Die mährische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach und Zdislavice". Die Publikation stellt
sich das Ziel, an das Werk und die Persönlichkeit der Schriftstellerin und an die Bedeutung ihres Schaffens und Durchdringens in
das tschechischsprachige Milieu zu erinnern. Mit Wort und Bild bringt das Buch auch die beiden historischen Bauten von
Zdislavice nahe, nämlich das Schloss und die Gruft, die mit dieser Persönlichkeit und dem Werk der berühmtesten mährischen
Schriftstellerin verknüpft sind.
Ausstellungsraum:
Palais Dietrichstein, Zelny trh 8, Brno, Karel Valoch-Saal
Ausstellungstermin: 2. 3. - 19. 6. 2016
Weitere Informationen auf den Seiten des Mährischen Landesmuseums
Text: MZM