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Piratenpartei startet
Offensive gegen Betrug mit
Schutzmasken im Internet
Die Piratenpartei reichte eine
Strafanzeige im Zusammenhang mit einem Online-Shop ein, der Masken,
antibakterielle Gele und andere medizinische Schutzausrüstungen
anbietet. Die Piraten berichteten am Donnerstag in einer
Pressemitteilung, dass es im Onlinehandel zu vermehrten Betrugsfällen
gekommen ist, vor allem, wenn die Ware im Voraus bezahlt wurde. So
habe besagter Webshop Empfehlungen und Bewertungen von fiktiven
Personen veröffentlicht. Es wurde so die Lieferung ab Lager
innerhalb von 24 Stunden versprochen, nach eingegangener Zahlung
wurde jedoch mitgeteilt, dass die Ware erst innerhalb von 40 Tagen
geliefert werden könne. Die Piraten sehen darin den Tatbestand des
Betrugs und haben für Geschädigte eine Hotline eingerichtet. Laut
ČTK wird nach den Betreibern des Webshops gefahndet.
In der Tschechischen Republik mangelt
es seit mehreren Wochen an medizinischer Schutzausrüstung. Der Staat
hat bisher drei Milliarden Kronen für den Ankauf im Ausland
ausgegeben. Noch bevor Anfang März in Tschechien die ersten
bestätigten Fälle einer COVID-19-Infektion auftraten, berichteten
Händler, dass Atemschutzgeräte oder Masken auf dem tschechischen
Markt für Lieferanten nur unzureichend verfügbar waren.
In der Bewerbung seiner Produkte
kündigte der Server svetomat.cz an, die Ware - Schutzmasken,
Desinfektionsmaterialien und weiteres medizinisches Zubehör -
innerhalb von einem Tag auszuliefern, nach Bezahlung per Vorauskasse
wurde den Kunden jedoch mitgeteilt, dass die Lager leer seien und der
Versand erst im Zeitraum von 40 Tagen erfolgen könne. Wer vom
Online-Betrug mit diesen sensiblen Gütern betroffen ist, kann sich
ab sofort damit direkt an die Piraten wenden. "Einige Leute
nützen die herrschende Epidemie als Chance zur Bereicherung. Wir
werden alle bekannten Fälle an die Polizei weiterleiten", sagte
die Vize-Vorsitzende der Piratenpartei, Olga Richterová.
Bei svetomat.cz wurden auch reale
Personen für fiktive Bewertungen des Webshops missbraucht.
Nachprüfungen des Rechercheteams der Piratenpartei haben ergeben,
dass Namen und Fotos von ahnungslosen Bürgern für die positive
Bewertung des Shops verwendet wurden, unter anderem auch die
ehemalige First Lady des Landes, Dagmar Havlová. Ihnen wurde ohne
ihr Wissen in den Mund gelegt, sie hätten bei dem Portal gekauft und
seien zufrieden. Es wurde bei den Recherchen aufgedeckt, dass Kunden
bereits 60 Tage lang auf ihre bezahlte Ware warteten, während die
Webseite informierte, dass bereits über 400 Personen die Produkte
bereits gekauft hatten.
Die Polizei warnt vor unseriösen
Angeboten im Netz. "Wir registrieren mehrere Fälle von
betrügerischem Verhalten im Zusammenhang mit dem Verkauf von Masken,
und wir befassen uns mit diesen Fällen. Wir prüfen und bewerten
diese Berichte derzeit", sagte dazu der Sprecher des
Polizeipräsidiums, Ondřej Moravčík.
Bild: Screenshot svetomat.cz