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Präsidentschaftswahl:
Zeman gewinnt erste Runde, Drahoš Favorit für Stichwahl
Neben der Ausgangslage für
Staatspräsident Zeman wurden in dieser landesweit durchgeführten
Umfrage die Wahlchancen seiner sechs wichtigsten Konkurrenten
ermittelt. Die wesentlichste Frage ist, wer es hinter dem Präsidenten
in die Stichwahl schaffen wird. Das Rennen um den begehrten Platz
zwei ist hart und knapp. Für den Zweiten gilt es, das kunterbunte
Lager der Zeman-Gegner auf sich zu vereinen, was am ehesten dem
Chemiker und langjährigen Vorsitzenden der Tschechischen Akademie
der Wissenschaften Jiří Drahoš zugetraut wird.
Bei Amtsinhaber Miloš Zeman
(SPO, frühere Parteien: KSČ, OF, OH, ČSSD) gaben 28% an, dass sie
ihn sicher wählen werden, 17% geben ihn möglicherweise ihre Stimme,
55% wählen ihn "sicher nicht", für 0% war er umbekannt.
Der parteilose Wissenschaftler Jiří Drahoš erhält 20%
sicher, 30% möglicherweise, 30% sicher nicht und ist für 20% ein
Unbekannter. Unmittelbarer Konkurrent auf den zweiten Platz ist der
ebenfalls parteilose, polarisierende Schriftsteller und Essayist
Michal Horáček. Die Werte für ihn: sicher 10%, vielleicht
25%, nicht 57% und unbekannt 8%. Es ist nicht sicher, ob Milliardär
Andrej Babiš und seine Partei ANO einen Gegenkandidaten zu Zeman
aufstellen werden. Falls ja, so wäre dies der aktuelle
Verteidigungsminister Martin Stropnický. Er wird von der
Beliebtheit seines Parteichefs nicht profitieren können und hat nur
geringe Chancen auf die zweite Runde: (6% sicher, 18% vielleicht, 69%
nicht, 7% unbek.)
Die übrigen abgefragten Kandidaten
müssen sich mit einer Statistenrolle abfinden. Der EU-Abgeordnete
Jiří Pospíšil von der Bewegung TOP'09 (frühere Parteien
ODA und ODS) notiert mit 5/19/57/19, der 44jährige parteilose
Diplomat Karel Štogl mit 2/8/40/50, während der Arzt und
Aktivist Marek Hilšer mit 2/12/36/50 ebenfalls nur
Außenseiter ist.
Das Meinungsforschungsinstitut hat auch
die Ausgangssituation für eventuelle Stichwahlen untersucht. Miloš
Zeman würde drei von vier Duellen gewinnen, lediglich gegen Jiří
Drahoš könnte er seine Wiederwahl nicht schaffen. Die Wahlmodelle
für die zweite Runde:
Zeman
- Horáček: 56%:44%
Zeman - Drahoš: 46,5:53,5
Zeman - Stropnický: 60:40
Zeman - Pospíšil: 57:43
Horáček - Drahoš: 37:63
Die vorliegende Studie spiegelt die
Ausgangssituation zu Beginn des Präsidentschaftswahlkampfes wider.
Zeman, Drahoš und Horáček sind zur Zeit die einzigen "offiziellen"
Kandidaten, die die erforderlichen 50.000 Unterstützungserklärungen
vorweisen können. Entscheidend wird der Ausgang der Parlamentswahlen
sein, die einen Erdrutschsieg von Andrej Babiš und seiner Bewegung
ANO erwarten lassen. Babiš könnte in diesem Fall von einer
Kandidatur Stropnickýs absehen und seinen Anhängern eine
Wahlempfehlung für Zeman oder einen anderen Kandidaten aussprechen.
Noch ist es viereinhalb Monate Zeit
bis zur Präsidentschaftswahl am 12. und 13. Jänner, das Prager
Meinungsforschungsunternehmen Median hat bereits jetzt die ersten
Umfragen veröffentlicht und die aktuelle Stimmung eingefangen.
Amtsinhaber Miloš Zeman gilt demnach als logische Nummer eins im
ersten Wahlgang. Sollte Hauptkonkurrent Jiří Drahoš in die
Stichwahl kommen, könnte Zeman seine Wiederwahl nicht schaffen.
Ein allmählicher Generationenwechsel
und das Phänomen des "Erinnerungs-Optimismus" seien dafür
ausschlaggebend, dass die alte Föderation plötzlich wieder
attraktiv erscheint. "Die Gesellschaft erinnert sich nur an die
gemeinsamen Seiten des Zusammenlebens, während die negativen
Emotionen schon vergessen sind", interpretiert die slowakische
Soziologin Sylvia Porubänová die Ergebnisse der Studie, die vom
Prager Meinungsforschungsinstitut Median soeben veröffentlicht
worden sind. 1993 war die Slowakei wirtschaftlich wesentlich
schwächer als die Tschechische Republik, heute stehen beide Länder
auf annähernd ähnlichem Niveau. Auch die gegenwärtige Situation
habe einen Einfluss, ergänzte Martin Buchtík, Soziologe an der
Tschechischen Akademie der Wissenschaften.
Sowohl in Tschechien als auch in der
Slowakei herrsche wirtschaftlicher Optimismus, und beide Staaten
haben im Rahmen von EU und Visegrád-Gruppe die gleichen Interessen.
Tschechen fühlen sich in der Slowakei nicht im Ausland, die Sprachen
sind so ähnlich, dass man in den jeweiligen Muttersprachen
kommunizieren kann, außerdem stammen Persönlichkeiten wie der
derzeit beliebteste Politiker Andrej Babiš oder die Prager
Bürgermeisterin Adriana Krnáčová aus der Slowakei.
Die Trennung - heute würde man sie
"Slovxit" nennen - erfolgte zwar ohne die Legitimation
eines gesamtstaatlichen Referundums und diente den wirtschaftlichen
(Tschechische Republik) und den nationalistischen (Slowakei)
Interessen, ging aber geordnet und ohne Konflikte über die Bühne.
Das ist bemerkenswert, da ja zur selben Zeit die Auflösung
Jugoslawiens zu mehreren blutigen Kriegen geführt hat.
Freundschaftliche Beziehungen zwischen Tschechien und der Slowakei
sind nach der Trennung immer im Vordergrund gestanden. "Einige
Reibeflächen sind sogar verschwunden", verteidigt Václav Klaus
seine damalige Entscheidung.
Was, bitte schön, ist
ein "Nachbarsprachkoffer"?
Die diesjährigen
deutsch-tschechischen Sprachanimationen der Euregio Egrensis
anlässlich des Europäischen Tages der Sprachen (26. September)
laufen von August bis September. Ausgebildete Sprachanimateurinnen
und Muttersprachlerinnen bringen im Verlauf der nächsten Wochen
wieder zig Schulkindern und Jugendlichen im
sächsisch-thüringisch-böhmischen Grenzraum die Sprache des
Nachbarlandes näher.
Immer mehr Tschechen
bedauern die Trennung von der Slowakei
Vor genau einem Vierteljahrhundert
wurden von den damaligen Regierungschefs der beiden
tschechoslowakischen Teilrepubliken, Václav Klaus und Vladimír
Mečiar, am 26. August 1992 die Weichen für die Auflösung des
Gesamtstaates ČSFR gestellt. Nach langen Jahren, in denen die
tschechische Bevölkerung die Trennung von der Slowakei mehrheitlich
als "richtig" empfunden hat, stellt sich jetzt erstmals ein
Gegentrend ein: Die Hälfte der Tschechen bedauert heute die
Auflösung der Tschechoslowakei.
Salzburger
Wahlkampf-Solarium
Angekundigt wurde für den 23.
August ein "Sozialgipfel" in Salzburg, an dem wesentliche
Probleme wie das grenzüberschreitende Lohndumping und die Reform der
EU-Entsendungsrichtlinie zwischen Bundeskanzler Christian Kern, und
den Regierungschefs der Nachbarn Tschechien und Slowakei, Bohuslav
Sobotka und Robert Fico intensiv hätten besprochen werden sollen.
Herausgekommen sind Meet-And-Greet-Beratungen, mit dem Ergebnis, sich
geeinigt zu haben, sich bis zum EU-Gipfel im Oktober zu einigen. Die
Aufmerksamkeit des Gastgebers und der österreichischen Medien hat an
diesem Tag Anderen gegolten: Dem neuen strahlenden Präsidenten aus
Paris Emmanuel Macron und - noch mehr - der "Première Dame"
Brigitte.
Salzburg ohne Schnürlregen, eine
prachtvolle Kulisse mit Mirabellgarten und Festung Hohensalzburg,
Kaiserwetter und eine operettenhafte Inszenierung für den Ehrengast
– den Sonnenkönig aus Frankreich, samt Sonnenkönigin. Für
Boulevard- und Qualitätsmedien brachte der Tag eine Fülle an
Fotostrecken und Bildberichten: Der lange Staatskonvoi des
Präsidenten, Brigitte Macron und Eveline Steinberger-Kern beim
Melangetrinken im Café Tomaselli, Emmanuel Macron beim Sightseeing
in der Getreidegasse, die Kerns und Macrons beim Kulturgenuss der
Salzburger Festspiele. Der österreichische Bundeskanzler genoss
sichtlich die medialen Sonnenstrahlen während seines eher düster
und nebelig verlaufenden Wahlkampfes.
Der scheidende tschechische Premier
Sobotka muss sich genauso wie Amtskollege Fico in dieser
Festspielinszenierung ziemlich unnütz vorgekommen sein, zumal der
Sozialgipfel zum medialen Nebenthema verkommen war. In den kurzen
Unterredungen verurteilte Macron die derzeit gehandhabte Entsendung
von Arbeitnehmern in andere EU-Länder als "Verrat am Geist
Europas". "Für gleiche Arbeit soll der gleiche Lohn
bezahlt werden", forderte Kern ein. Es sei unbefriedigend, dass
es um die Reform der EU-Entsendungsrichtlinie seit März keine
Fortschritte gegeben hat. Österreich erwartet für 2017 ca. 180.000
Entsendungsfälle (ein Anstieg um 30.000 gegenüber 2015),
vornehmlich mit den Visegrád-Staaten, EU-weit sind es an die zwei
Millionen Arbeitskräfte.
Ebendiese Visegrád-Staaten wehren sich
gegen eine Reform der Entsendungsrichtlinie, die eine zeitliche
Beschränkung der Entsendungen und schärfere Kontrollen vorsieht.
"Wir haben nichts gegen das Prinzip 'Gleicher Lohn für gleiche
Arbeit am gleichen Ort', allerdings muss das auch reziprok gelten und
das Lohnniveau in Europa angeglichen werden. Französische und
österreichische Unternehmen zahlen in Tschechien 30-40 Prozent
weniger als in ihren Heimatländern", argumentierte Sobotka.
Auch bei der europäischen Causa prima,
der Flüchtlingspolitik, zeigten sich die Visigrád-Politiker wenig
kompromissbereit. "Es ist unmöglich, die Asylpolitik auf dem
Fetisch der Quoten aufzubauen", sagte der slowakische Premier.
Bei der Währungspolitik reklamierte Sobotka, dass die Gräben
zwischen Euro-Ländern und Nicht-Euro-Ländern wie Tschechien nicht
größer werden dürften. In der Frage der Entsendungsrichtlinie
verwies man auf den EU-Gipfel im Oktober (knapp nach den
Nationalratswahlen in Österreich und knapp vor den Parlamentswahlen
in Tschechien, Anm.), um dort zu einer Lösung zu finden.
"Die Freistaaten Sachsen und
Thüringen unterstützen die diesjährigen Herbstsprachanimationen an
den Schulen ihres Territoriums zu 70 %: Sachsen aus seiner
'Richtlinie Internationale Zusammenarbeit', Thüringen aus der
Thüringer Europaförderrichtlinie. Die 30 % Eigenmittel bringt die
Euregio Egrensis AG Sachsen/Thüringen e.V. auf. Den Schulen
entstehen keine Kosten", schreibt die Euregio Egrensis AG in
einer Presseaussendung.
Der sogenannte Nachbarsprachkoffer mit
deutsch-tschechischen Spiel- und Sprachlernmaterialien für Kitas
steht seit diesem Sommer in zweifacher Ausfertigung in der
Euregio-Egrensis-Geschäftsstelle Plauen zur Ausleihe bereit.
Aufgrund der regen Nachfrage hat die LaNa (Sächsische Landesstelle
für frühe nachbarsprachige Bildung) ein zweites Verleihexemplar zur
Verfügung gestellt. So können noch mehr interessierte Kitas die
Materialiensammlung in ihr vorschulisches Sprachprogramm integrieren.
Gefüllt ist der Koffer mit pädagogischem Handwerkszeug zum
Anfassen, Ausprobieren und Nachnutzen.
29.8., 18h
Schiff Európé
(Anlegestelle "Na Františku")
Prag 1, Na Františku
4.9., 18h
Stopkova pivnice
Brünn, Česká 5
5.9., 19h
Hotel Diplomat
Prag 6, Dejvická 15
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
31.8., 11.45
Art Nouveau Palace Hotel
Prag 1, Panská 12
7.9., 8h
Pražská tržnice
Prag 7, Bubenské nábř. 13
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Jiří Drahoš
Emmanuel Macron (l.) und Christian Kern mit Gattinnen