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Ergebnisse der Parteien, Stärke der Parlamentsparteien in den Regionen + Links zu den Bezirken und Gemeinden.
Aus für das Bündnis
der politischen Mitte
Im
August wartet der Stichtag, an dem sich alle wahlwerbenden Parteien
und Gruppierungen für die Parlamentswahl im Herbst registrieren
müssen. Das tschechische Parlament hat eine Sperrklausel für
Parteienkoalitionen von zehn Prozent, für Einzelparteien gelten fünf
Prozent als Eintrittskarte ins Abgeordnetenhaus. Der erhoffte Zustrom
an Wählern ist für KDU-ČSL und STAN ausgeblieben, ein gemeinsames
Überspringen der 10-Prozent-Hürde ist nicht in Sicht. Derzeit
kommen beide Parteien auf zusammen 8,6 Prozent (KDU-ČSL 6,7 + STAN 1,9 Prozent). Sollten die Christdemokraten also als Wahlbündnis mit STAN
antreten, so wäre das das Ende ihrer Partei im Parlament.
Bělobrádek hat die Notbremse gezogen
und STAN eine andere Form der Zusammenarbeit angeboten. Die
Christdemokraten schlugen vor, ihre Kandidatenlisten für Politiker
der STAN zu öffnen und so den Bündnispartner in die eigene Partei
zu integrieren. Für die schwächelnde STAN wäre das der Verlust der
Kontrolle über die Kooperation und würde de facto das Aufgehen
ihrer Bewegung in der christdemokratischen Partei bedeuten.
STAN-Vorsitzender Petr Gazdík sah das realistisch und war bereit,
die "Einparteienlösung" zu akzeptieren. "Wir sind uns
ganz bestimmt der Verantwortung bewusst, die wir tragen, und zwar
nicht nur gegenüber unseren Mitgliedern, sondern auch gegenüber
unserem Land. Denn diese Wahlen entscheiden darüber, ob wir der
westlichste Teil von Osteuropa oder der östlichste Teil von
Westeuropa werden", meinte Gazdík.
In der darauffolgenden
STAN-Vorstandssitzung konnte Gazdík seine Mitstreiter allerdings
nicht für den "Plan B" begeistern. STAN erteilte dem
Vorschlag Bělobrádeks eine Absage. Das besiegelte das endgültige
Aus für das Projekt um das Bündnis der politischen Mitte. Weiters
hat die STAN-Führung beschlossen, eigenständig zur Wahl anzutreten.
Die anhaltende Diskussion hat letztendlich beiden Parteien geschadet
- sowohl Christdemokraten als auch die Bürgermeister und
Unabhängigen gehen aus dem gemeinsamen Projekt geschwächt hervor,
während Milliardär Andrej Babiš weitere Wähler gewonnen hat.
Vor drei Monaten wurde das
Hoffnungsbündnis zwischen den Christdemokraten (KDU-ČSL) und der
liberalen Bewegung "Bürgermeister und Unabhängige" (STAN)
geschlossen. Ziel des Zusammenschlusses war es, zwischen der
dominanten rechtspopulistischen Partei ANO und den Kommunisten einen
starken Block der politischen Mitte zu etablieren. Ein Blick auf die
Wählerumfragen bringt Ernüchterung: Die Christdemokraten stehen
still, die Bewegung STAN erodiert. KDU-ČSL-Chef Pavel Bělobrádek
hat nun das Projekt für beendet erklärt.
Am 26. Juli erhielt die tschechische
Regierung genauso wie die Regierungen in Warschau und Budapest Post
von der EU-Kommission in Brüssel. Es geht um die nächste Stufe im
EU-Vertragsverletzungsverfahren wegen der mangelnden Umsetzung des
Ratsbeschlusses vom September 2015 zur Umsiedlung von Flüchtlingen
aus Italien und Griechenland.
Nächste Stufe im
EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Tschechien
30.7., 18h
Musik-Match
Hospoda u Tazmana
Makotřasy (Mittelböhmen),
Makotřasy 11
1.8., 17.30
Pavilon Grébkova
Prag 2,
Havlíčkovy sady 2188
1.8., 19h
Viniční altán
Prag 2,
Havlíčkovy sady 1369
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
28.7., 9h
KPMG Česká republika
Prag 8, Pobřežní 1a
3.8., 18h
Quadrio office
Prag 1, Purkyňova 3
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ANO bereits stärker als Kommunisten und Sozialdemokraten zusammen
In Vorwahlzeiten verkürzen sich die Zeitabstände, in denen die Parteienpräferenz der tschechischen Wähler abgefragt wird. Das Prager Meinungsforschungsinstitut STEM führt nun zweimal monatlich ihre Umfragen durch. Der Trend der Ende Juli veröffentlichten Studie ist eindeutig: ANO wächst weiter und saugt vor allem die Parteien der politischen Mitte aus. Die Bewegung von Andrej Babiš vereint mehr Stimmen auf sich als die zweit- und drittstärksten - Kommunisten und Sozialdemokraten - zusammen.
32,9 Prozent der Wähler wollen Babiš ihre Stimme geben, in der breit gefächerten tschechischen Parteienlandschaft ist das ein astronomischer Wert. Die Kommunisten haben sich auf Platz zwei etabliert und wachsen auf 14,3 Prozent. Auch die Sozialdemokraten unter ihrem neuen Chef Milan Chovanec konnten leicht gewinnen und liegen bei 13,3 Prozent. Die nationalkonservative ODS sinkt auf 9,1 Prozent. Die Verlierer des Monats sind die Christdemokraten KDU-ČSL (6,7 Prozent) und die liberale TOP'09 (6,2 Prozent). Beide müssen sogar vor der Fünfprozenthürde zittern und um den Einzug ins Parlament fürchten. 17,5 Prozent der Wählerstimmen verteilen sich auf Parteien, die unter fünf Prozent liegen und im Abgeordnetenhaus nicht berücksichtigt sein werden, darunter die rechte SPD, die Piraten, die ausländerfeindliche Úsvit, die Grünen und die liberale STAN.
Da die Umsiedlungsbeschlüsse des Rates
als Reaktion auf eine Notlage angenommen und die drei Mitgliedstaaten
mehrfach zu ihrer Einhaltung aufgefordert wurden, müssen sich die
Behörden der Tschechischen Republik, Ungarns und Polens binnen
Monatsfrist zu der mit Gründen versehenen Stellungnahme äußern.
Erhält die Kommission keine oder keine zufriedenstellende Antwort,
kann sie die nächste Stufe des Vertragsverletzungsverfahrens
einleiten und den Gerichtshof der EU anrufen.
Wie im aktuellen Bericht zu
Umverteilung und Neuansiedlung mitgeteilt wurde, ist in den anderen
EU-Staaten die Zahl der Umsiedlungen im Jahr 2017 erheblich
gestiegen: Seit November 2016 wurden jeden Monat mehr als 1.000
Überstellungen vorgenommen, die im Juni 2017 mit mehr als 3.000
einen neuen monatlichen Höchststand erreichten. Am 26. Juli lag die
Gesamtzahl der Umsiedlungen bei 24.676 (16.803 aus Griechenland und
7.873 aus Italien).
Ungarn ist seit Beginn der
Umsiedlungsregelung in keiner Form tätig geworden, und Polen hat
seit Dezember 2015 Umsiedlungen weder vorgenommen noch zugesagt. Die
Tschechische Republik hat seit August 2016 keine Umsiedlungen mehr
durchgeführt und seit über einem Jahr keine Zusagen mehr gemacht.
Juristische Odyssee um
Steyr-Korruption
Ganze acht Jahre beschäftigt schon
die "Causa Pandur" die tschechische Politik und Justiz.
Diese Woche verurteilte das Prager Obergericht den Hauptangeklagten, Lobbyist Marek Dalík, zu einer Haftstrafe von fünf Jahren wegen
der Forderung von 18 Millionen Euro Schmiergeld vom österreichischen
Panzerhersteller Steyr. Damit endet vorläufig die juristische
Odyssee um Dalík, der 2016 erstmals in dieser Causa verurteilt
wurde, bis April 2017 bereits im Gefängnis saß, danach wieder
freigelassen und nun erneut verurteilt wurde.
"Es war kein Schmiergeld, es waren
Provisionen", mit diesem Mantra hat Lobbyist Dalík während des
gesamten Prozesses stets argumentiert. Nachdem 2006 die tschechische
Armee den Ankauf von 199 österreichischen Pandur-Panzern beschlossen
hat, kam ein Jahr später das Storno, da es Mängel bei der Qualität
der Fahzeuge gegeben haben soll. Im Jahr 2009 trat dann Dalík auf
den Plan: nachdem die Armee vom Storno zurückgetreten war und erneut
in reduzierter Stückzahl 107 Panzer bestellt hat, bot er Steyr an,
für 18 Millionen Euro bei der Regierung zu erwirken, dass das
Geschäft auf das ursprüngliche Volumen ausgeweitet werde. "Seine
Handlung zielte unmittelbar darauf ab, sich zu bereichern, indem er
jemanden hinterging. Er hat somit Schaden in großem Umfang an
fremdem Besitz zugefügt", resümierte Richter Martin Zelenka
bei der Urteilsbegründung. Zelenka verdonnerte den Angeklagten auch
zu einer Geldstrafe von 4 Millionen Kronen.
Für Marek Dalík ist es bereits die
zweite Verurteilung in diesem Monsterprozess. Im Februar letzten
Jahres erfolgte bereits das gleiche Urteil für ihn: fünf Jahre.
Seine Haftstrafe wurde im Berufungsprozess auf vier Jahre reduziert,
im April 2017 ließ das Oberste Gericht Dalík wieder frei. Der
Prozess wurde neu aufgerollt und mit dem aktuellen Urteilsspruch
vorläufig abgeschlossen.
Prag entsendet Soldaten
an die russische Grenze - Armee auf Shopping-Tour
290 tschechische Soldaten werden im
kommenden Jahr im Baltikum stationiert. Die Truppen sollen bis
Jänner 2019 in Lettland und in Litauen ihren Dienst versehen und die
dortigen multinationalen NATO-Kräfte verstärken. Nachdem das
Abgeordnetenhaus für den Einsatz im Baltikum gestimmt hat, gab auch
der Senat grünes Licht.
Parallel zum NATO-Einsatz hat die
tschechische Regierung der Armee die Geldbörse für die größte
Shopping-Tour der letzten Jahre geöffnet. Verteidigungsminister
Martin Stropnický hat erklärt, für 9,2 Milliarden Kronen
Panzerwagen anzuschaffen. Dabei stehen 80 Leichtpanzer der Firma
Iveco und 62 Transportpanzer von Tatra Export auf dem Einkaufszettel.
Bis 2020 werden auch 33 bestehende Dana-Haubitzen von der Firma Tatra
Trucks Kopřivnice modernisiert und 17 weitere neu angeschafft. Für
dieses Vorhaben sind weitere 1,3 Milliarden Kronen veranschlagt.