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POWIDL im neuen Gewand!
Neues Layout, aktueller, übersichtlicher
Neues Geheimdienstgesetz als Blankoscheck für
Ermittlungsbehörden
Im medialen Windschatten der europäischen
Flüchtlingskrise hat Staatspräsident Milos Zeman am 25.
August ein Gesetz unterschrieben, das Geheimdiensten und
Ermittlungs-behörden in der Tschechischen Republik eine
Fülle an Freiheiten und ein Weniger an Kontrolle gibt.
Begründet werden diese Gesetze als notwendige Maßnahmen
im Kampf gegen den internationalen Terrorismus.
Datenschutzaktivisten hingegen sprechen von einem
Blankoscheck für die Sicherheitsdienste.
27 .08. 2015
allen unseren Lesern
AKTUELLE
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@Magazin_Powidl
"Rok smireni" - Das
Brünner "Jahr der
Versöhnung" 2015
Tschechen. Deutsch-
Österreicher. Juden.
Roma. - Die Stadt Brünn
hat das Gedenkjahr zum
Anlass genommen, den
Ereignissen von 1945 zu
gedenken und die
Feinde von einst zu-
sammenzubringen. Ein
Reigen an Veranstal-
tungen des Gedenkens,
Erinnerns und Ver-
söhnens wird bis
Jahresende angeboten.
Ein detailliertes PRO-
GRAMM zum Jahr der
Versöhnung finden Sie
auf der Homepage
www.roksmireni.cz
EU-Wahl
2014
hat gewählt
Ergebnisse der
Parteien, Stärke der
Parlamentsparteien in
den Regionen + Links
zu den Bezirken und
Gemeinden.
NEU!
Tschechiens
TOP-100-
Unternehmen
2014
Die Liste der
wichtigsten und
einflussreichsten
Unternehmen in
Tschechien
Parallel-Universum: Tschechien und die
Flüchtlingsfrage
Wer Xenophobie und Rassismus nicht allzu gerne hat, der
hat es zurzeit nicht einfach in einem Land, das sich laut
Eurobarometer-Umfrage zu 81% negativ gegenüber den
Flüchtlingen in Europa äußert, und damit den letzten Platz
in der EU bei der Flüchtlingsakzeptanz einnimmt. Das
haben auch unter anderem der katholische Theologe
Tomas Halik, der Schriftsteller Ota Filip oder der
Philosoph und Dissident während der kommunistischen
Ära Jan Sokol zu spüren bekommen. Ihre Petition "Gegen
Angst und Gleichgültigkeit" wurde vom Sprecher des
Staatspräsidenten Milos Zeman als "Aktivität, die den
Graben zwischen den 'sogenannten Eliten' und der
'tschechischen Gesellschaft' vertieft" gerüffelt.
Bereits mehr als 500 Wissenschaftler und Akademiker haben sich deklariert, und vor rasant
wachsender Fremdenfeindlichkeit gewarnt. Ihr Appell richtete sich einerseits an die
Politiker des Landes, die in der Verantwortung um das Klima im Staate stehen,
andererseits an die Medien, die bei ihrer Berichterstattung vor allem auf Fakten, nicht aber
auf Emotionen achten sollen. Die Petition "Gegen Angst und Gleichgültigkeit" gibt all jenen
Tschechen eine Plattform, die sich mit dem derzeit vorherrschenden Kurs in der
Flüchtlingsfrage nicht identifizieren.
Trotz allem, die Petition konnte bislang noch nicht viel ausrichten. Während Zeman den
Einsatz der Armee - 1500 Soldaten könnten ab sofort die Polizei unterstützen - zum Schutz
der Grenze fordert, sieht Vizepremier Andrej Babis einen NATO-Einsatz an den EU-
Außengrenzen zur Abwehr des Flüchtlingsstromes als sein Wunschszenario. Österreichs
Bundeskanzler Werner Faymann schaffte mit seiner (wahlkampfbedingten) Kritik an
Tschechiens Aufnahmepraxis gegenüber Flüchtlingen und dem Verweigern einer EU-
Quotenregelung für Gesprächsstoff in den tschechischen Medien. Die Replik seines
Amtskollegen Bohuslav Sobotka ließ nicht lange auf sich warten: "Flüchtlingsquoten helfen
laut der Tschechischen Republik nicht, die Situation zu stabilisieren. Die einzige Lösung ist
ein Ende des Krieges in Syrien und Libyen und darauf muss sich der Druck der EU und
gesamten internationalen Gemeinschaft konzentrieren." Wie sein Vize, plädiert auch der
Premier auf den effektiven Schutz der EU-Außengrenzen.
Dabei darf man nicht die Dimensionen des Flüchtlingsproblems vergessen, mit denen
Tschechien konfrontiert ist. Der Staat gibt rund 150 Menschen offiziell Asyl. Jene
Flüchtlinge, die die Tschechische Republik illegal betreten haben und aufgegriffen werden,
werden Dublin-gemäß rückgeschoben, und jene, die nicht erwischt werden, reisen ohnehin
Richtung Deutschland weiter. Die allerwenigsten Syrer, Iraker, Libyer und Afghanen sehen
im Gebiet zwischen Ostrava und Cheb das Land ihrer Sehnsüchte.
Genau in jene Zeit, in der die Emotionen in der Flüchtlingsdebatte überzukochen drohen,
fällt ein Datum, das für die älteren Tschechen von großer Bedeutung ist: der 21. August,
jener Tag, an dem im Jahr 1968 der Warschauer Pakt die Demokratiebewegung des Prager
Frühlings gewaltsam gestoppt hat. Just an diesem Jahrestag fand in Linz ein österreichisch-
tschechisches Außenministertreffen mit Sebastian Kurz und Lubomir Zaoralek statt, bei
dem besonders das Verhalten des damaligen österreichischen Botschafters in Prag,
späterer Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, gewürdigt worden ist. Kirchschläger hat
unter Missachtung der Weisungen seiner Vorgesetzten aus Wien unter den fluchtwilligen
Tschechoslowaken großzügig Visa für Österreich verteilt. Und just dieses Datum
verdeutlicht, wie schwer sich die Gesellschaft der heutigen Tschechischen Republik tut, zum
ersten Mal seit Langem in die Rolle des Asylgebers zu wechseln.
27.08.2015
Die Regierung hatte bereits mehr Geldmittel und mehr Personal für die Geheimdienste
versprochen. Die nun in Kraft tretenden Maßnahmen sollen die Ermittlungsbehörden stärken.
Dass die neuen Freiheiten auf Kosten der Bürgerrechte gehen, bestreiten Regierung und
Präsidentenamt. "Es sind grundlegende Dinge, damit diese Dienste ihre Arbeit tun können, und
es ist lächerlich, wenn der Zugriff auf diese Daten nicht möglich ist", äußert sich der
Vorsitzende des parlamentarischen Sicherheitsausschusses Roman Vanya von den
regierenden Sozialdemokraten zu dem Thema. Unbestritten ist jedoch, dass nun die
Geheimdienste mehr Macht besitzen als in der Ära nach der Samtenen Revolution, während es
um die Kontrolle dieser Macht schlecht bestellt ist.
Es reicht künftig nur eine nicht genau definierte Verdachtslage, um nach richterlichem
Beschluss etwa für die drei tschechischen Geheimdienste - dem BIS, dem zivilen
Nachrichtendienst und dem militärischen Geheimdienst - das Bankgeheimnis außer Kraft zu
setzen. Das war bislang nur bei dringendem Terrorverdacht möglich war. Genauso leicht
erhalten die Behörden Zugang zu den Steuerdaten bei den Finanzbehörden oder
beispielsweise zu den Daten der Mobiltelefone.
Besonders die erleichterte Ermittlung bei Steuerangelegenheiten scheint die konservative
Opposition zu stören. Die Regelung sei ein massiver Eingriff in die Privatsphäre der Bürger,
heißt es von dort in einer Stellungnahme gegenüber der internationalen Presse. Wesentlich
härter gehen Datenschutzaktivisten mit dem neuen Geheimdienstgesetz ins Gericht. Der
Anwalt Jiri Voboril von der Vereinigung "Iuridicum Remedium" räumt zwar ein, dass das
Gesetz das organisierte Verbrechen und den Terrorismus erschwere, aber durch die
mangelhaften Kontrollmechanismen sei dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet.
Mährisch-schlesisches Heimatmuseum Klosterneuburg
muss schließen
Das 1918 gegründete Museum der mährischen
Schlesier ist seit 1973 in der Rostock-Villa in
Klosterneuburg bei Wien angesiedelt. Es ist bekannt
für seine umfassenden Sammlungen an Büchern,
Landkarten, Zeitschriften und Dokumenten aus dem
mährisch-schlesischen Raum, weiters existieren
Sammlungen von Bildern, Textilien, Geschirr,
kunstvollen Weihnachtskrippen und typischen
Alltagsgegenständen. Bis 31. August ist der Besuch
des Museums noch möglich.
Das Gebäude, in dem die Sammlungen untergebracht sind, gehörte der Stadtgemeinde
Klosterneuburg. Vor sieben Jahren wurde es zwecks Umbau in ein Sprachkompetenzzentrum an
das Land Niederösterreich verkauft, wobei die Stadt bei Nichtzustandekommen des Projekts ein
Rückkaufrecht hatte. Nachdem im Frühjahr dieses Jahres diese Option vom Land angeboten
wurde, hat der Gemeinderat Klosterneuburg dagegen gestimmt. Nun wird die Villa durch das
Land Niederösterreich in einem Meistbieterverfahren verkauft, das Heimatmuseum erhielt die
Kündigung.
Alternativstandort für das mährisch-schlesische Museum gibt es im Moment keinen. Die Stadt
Klosterneuburg hat zwar eine ehemalige Lagerhalle der Bundesheerkaserne Klosterneuburg
angeboten, allein für die Adaption des Gebäudes gibt es weder einen Zeitplan noch einen
dazugehörigen Gemeinderatsbeschluss. .
27.08.2015
2.9., 18.30
Swiss Club Monatstreff
U Seminaristy
Prag 1, Spalena 45
7.9., 18.00
Wirtschaftsstammtisch
Österreich
Stopkova pivnice
Brünn, Ceska 5
ENGLISCHSPRACHIGE
VERANSTALTUNGEN
IN PRAG:
15.9., ab 17.30
NL-CZ-Chamber
Prinsjesdag Celebration
Klementinum
Prag 1, Marianske nam. 5
17.9., ab 18.30
Nodric Chamber Aperitiv
Maserati Show Room
Prag 6, Evropska 17
Maschinenbaumesse
Brünn
14.-18.9., Messe Brünn,
Brno, Vystaviste 1
Spitzentechnologien,
neue Kontakte und
heiße Infos.
Die Internationale Maschi-
nenbaumesse besteht nicht
nur aus Hallen, gefüllt mit
1500 Ausstellerständen,
sondern auch aus Sonder-
projekten, die sich u.a. mit
Industrietechnologien der
Zukunft befassen, sowie
einem Rahmenprogramm
mit mehreren Dutzend
Konferenzen und Semi-
naren.
Weiter
Projekte im grenzüberschreitenden Kooperationsraum
zwischen Tschechien und Österreich
Der seit Ende Juni 2015 genehmigte Kooperationsraum INTERREG V-A Österreich-Tschechien
umfasst die Regionen Südböhmen, Vysocina (Hochland) und Südmähren auf tschechischer
Seite, sowie Wien, und große Teile von Nieder- und Oberösterreich. Das Programm steht auf
der Homepage des tschechischen Außenministeriums (PDF, 1MB). Die Tschechische Botschaft
Wien hat auf ihrer Webseite elf erfolgreiche grenzüberschreitende Projekte zwischen
Österreich und Tschechien aus der Vorperiode vorgestellt.
Die Projekte reichen von einem Hochwasserprognosesystem an den Grenzflüssen March und
Thaya, dem Tourismusprojekt "Venus von Willendorf/Venus von Vestonice", das
"Städtenetzwerk Weinviertel-Südmähren", ein Berufsqualifikationsprojekt zwischen Südböhmen
und Oberösterreich, grenzüberschreitende Gesundheitsvorsorge Südmähren-Niederösterreich,
Kooperationen im Bereich Ausflugstourismus (Südm/NÖ), die "Österreichisch-tschechische
ExpertInnenakademie", das Entwicklungsprojekt "W3" zwischen Hollabrunn und Znaim,
Verbesserungen in Bahnverkehr an der Strecke Retz-Znaim, die "Energy Future" in der
unmittelbaren Grenzregion und das Gesundheitsprojekt "HealthAcross" (Südb/NÖ).
Weitere Informationen zum laufenden Programm und zu den erwähnten Projekten:
http://www.mzv.cz/vienna/de/kultur_medien_shulwesen/index.html