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Auf- und Absteiger in der tschechischen Politik 2015
Das zu Ende gehende Jahr 2015 hat in Europa eine Entwicklung genommen, mit der im
Dezember 2014 wohl niemand gerechnet hat. Barbarische Terrorakte in Paris, eine für viele
Menschen bedrohliche Flüchtlingswelle und das Totalversagen der europäischen Institutionen
haben 2015 geprägt. Europaweit haben jene Kräfte an Bedeutung gewonnen, die sich
vornehmlich gegen islamischen Terror und gegen Einwanderer aussprechen.
17.12.2015
AKTUELLE ENTWICKLUNGEN auf Twitter
@Magazin_Powidl
"Rok smireni" - Das
Brünner "Jahr der
Versöhnung" 2015
Tschechen. Deutsch-
Österreicher. Juden.
Roma. - Die Stadt Brünn
hat das Gedenkjahr zum
Anlass genommen, den
Ereignissen von 1945 zu
gedenken und die
Feinde von einst zu-
sammenzubringen. Ein
Reigen an Veranstal-
tungen des Gedenkens,
Erinnerns und Ver-
söhnens wird bis
Jahresende angeboten.
Ein detailliertes PRO-
GRAMM zum Jahr der
Versöhnung finden Sie
auf der Homepage
www.roksmireni.cz
EU-Wahl
2014
hat gewählt
Ergebnisse der
Parteien, Stärke der
Parlamentsparteien in
den Regionen + Links
zu den Bezirken und
Gemeinden.
Tschechiens
TOP-100-
Unternehmen
2015
Die Liste der
wichtigsten und
einflussreichsten
Unternehmen in
Tschechien
Vornehmlich, denn in Wahrheit würden rechte, nationalistische oder populistische Gruppierungen
ohne Terror oder Flüchtlinge nicht so viele politische Mandate, und dadurch wiederum weniger
Einfluss, Macht und Posten erhalten. Sie müssten sich mit banalen Themen wie die Verbesserung
der Bildung, der Einschränkung von Korruption, der Förderung der Kleinwirtschaft
auseinandersetzen, und vor allem die Perspektivenlosigkeit unter den Verlierern der Gesellschaft
beseitigen. Doch gerade aus diesem Teil der Bevölkerung rekrutieren sie den Großteil ihrer
Anhänger. Somit sind rechte Populisten diejenige Gruppe, die am Meisten von den Flüchtlingen
und vom Terror profitiert.
HOTELS
Vaclav Klaus attackiert Papst Franziskus
Auch in Tschechien spiegelt sich diese Entwicklung wider. 2015 war
eindeutig das Jahr von Staatspräsident Milos Zeman. Die jüngste
Umfrage des Prager Meinungsforschungsinstitutes STEM beschert
Zeman Rekordwerte. 54% der Tschechen haben Vertrauen in die
Politik des Präsidenten, 19% sogar ein sehr hohes. Zu Beginn des
Jahres war das noch anders: Zeman hat sich mit seiner Putin-Politik
ins Abseits manövriert. Erst mit dem Beginn der Flüchtlingswelle hat
der alte Herr vom Hradschin seine Beliebtheit gesteigert.
Vaclav Klaus war immer schon als Nonkonformist bekannt. Der Bann des EU-Banners von seinem
einstigen Amtssitz, der Prager Burg, war nur der Anfang der Anti-Europa-Aktivitäten des von
Margaret Thatcher inspirierten Politikers. Thatcherismus und Neoliberalismus waren immer
schon die politische Heimat Klaus', wenn es aber um die Abschottung des Kontinentes gegen
Flüchtlinge geht, wagt der Ex-Präsident auch Allianzen mit den unterschiedlichsten Akteuren am
Rande des politischen Spektrums. Ein Bierchen mit Le Pen gehört da genauso dazu, wie die
Ankündigung, für seine Anti-Migrations-Koalition auch die tschechischen Kommunisten mit ins
Boot holen zu wollen.
Die neue Plattform soll laut Klaus "der Regierung helfen, ein Mandat von den Bürgern zur
Ablehnung der Aufnahme von Flüchtlingen zu erhalten". Er wolle dazu das Gespräch mit 20 bis 25
Parteien suchen. Im CTK-Interview ging Vaclav Klaus mit den Protagonisten der "Refugee-
Welcome-Bewegung" hart ins Gericht. Der allzu liberale Papst Franziskus sei für die Missstände
mit islamischen Einwanderern in Europa genauso verantwortlich wie Deutschlands
Bundeskanzlerin Angela Merkel. Franziskus, der auch in Tschechien die katholischen Pfarren dazu
aufgerufen hat, ihre Pforten für Flüchtlinge zu öffnen, handle unaufrichtig, seine Gesten seien
hohle Phrasen.
Klaus' Kritik trifft auch die EU-Institutionen: "Ich denke, die EU schafft es nicht mit ihrer
Weltanschauung, mit ihren verstreuten Institutionen. Es ist die totale De-Demokratisierung. Ich
kann keine Hoffnung für eine Zukunft in der Europäischen Union sehen." Im gleichen Atemzug
lobte Klaus Russlands Eingreifen im Syrienkrieg im Sinne der syrischen Regierung: "Es ist so
dumm, den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad mehr zu bekämpfen, als die Islamisten",
meinte Klaus.
17.12.2015
4.1., 18h
"Wir sprechen Deutsch"
Marriott Hotel - Burbon Bar
Prag 1, V celnici 8
5.1., 19h
VOET-Stammtisch
Chez Marcel
Prag 1, Hastalska 12
6.1., 19h
Swiss Club
Fondueplausch
Art Restaurant Manes
Prag 1, Masarykovo nabr. 1
6.1., 20h
Deutschsprachiger
Stammtiisch Brünn
Nalevna u Leone
Brünn, Veveri 9
7.1., 19.30
"Prager Runde"
Restaurace Zvonarka
Prag 2, Safarikova 1
16.1., 20h
Tschechisch-
Österreichischer Ball
Besedni dum
Brünn, Komenskeho nam. 8
21.1., 20h
Ball der Österreicher
Sophienpalais
Prag 1, Slovansky ostrov 8
ENGLISCHSPRACHIGE
VERANSTALTUNGEN
IN PRAG:
18.12., ab 19h
Fryday AfterWork
Le Palais Art Hotel
Prag 2, U Zvonarky 1
14.1., ab 18h
Netherlands Chamber
New Year's Reception
NL Ambassador's residence
Prag 6, Slavickova 10
Geholfen hat ihn dabei sicher sein politisches Urtalent, dem Volk genau das zu sagen, was es
hören will. Dass damit nur allzu oft politisches Porzellan zerschlagen wird, und dass dadurch
die tschechische Gesellschaft zutiefst gespalten wird wie schon lange nicht mehr, scheint das
Staatsoberhaupt in Kauf zu nehmen.
Wären heute Präsidentschaftwahlen, würde Zeman
möglicherweise seine Wiederwahl gleich im ersten Wahlgang
schaffen. Der Einzige, der ihm dabei gefährlich werden könnte, ist
der politische Newcomer des Jahres, General Petr Pavel. Pavel
bekleidet als Chef des NATO-Militärkomitees den höchsten
Militärposten der NATO und ist nach Generalsekretär Jens
Stoltenberg die Nummer Zwei des Nordatlantikbündnisses. Dem
General wird zugetraut, dass er nach seiner militärischen
Laufbahn Ambitionen habe, in die Prager Burg einzuziehen.
General Petr Pavel hat Chancen in die Prager Burg
einzuziehen
Washington, Seoul, Brüssel, Berlin. Premier Bohuslav Sobotka war im ersten Jahr seiner
Amtszeit sehr viel damit beschäftigt, zerschlagenes Porzellan zu kitten oder die
diplomatischen Wogen zu glätten - mal mit politischem Besen und Schaufel, mal mit Kübel und
Schwamm. Der biedere Sozialdemokrat, der bisweilen parteiintern unter Druck steht, ist selber
kaum durch gravierende Fehler aufgefallen.
Sobotka steht aber im Schatten seines
Vizepremiers und Finanzminister Andrej
Babis, der sich als Unternehmer und
Milliardär das Macher-Image umgehängt
hat. In der Tat, bei der Effizienzsteigerung
und Entbürokratisierung seines Ressorts
konnte der gebürtige Slowake punkten.
Dennoch ist die Kombination aus
Großindustriellem und Regierungsmitglied
ein Abenteuer, das besonders starke,
kritische Kontrolle erfordert. Babis ist nach
wie vor in der Bevölkerung beliebt, und
seine Partei ANO führt alle Umfragen an.
Premier Sobotka steht im Schatten des "Machers" Babis
Vaclav Klaus, langjähriger Präsident und Premier
Tschechiens hat die Flüchtlingskrise zu einer
Neupositionierung genutzt. Der vom
Europaskeptiker zum dezidierten EU-Gegner
gewordene Klaus will im nächsten Jahr mit einer
breiten Allianz gegen Flüchtlinge neu durchstarten.
Von den Kommunisten bis Le Pen - Klaus ist bei der
Auswahl seiner Verbündeten nicht so heikel,
solange es nur seinen Zielen dient.
Premier Sobotka
Präsident Milos Zeman
Finanzminister Babis
General Petr Pavel
Ex-Präsident Vaclav Klaus sieht sich als EU-
Skeptiker bestätigt
Mit Karel Schwarzenberg hat einer der letzten Europapolitiker seinen Rückzug auf Raten aus
der tschechischen Politik begonnen. Der langjährige Havel-Vertratue und Außenminister hat
Ende des Jahres gesundheitsbedingt den Vorsitz seiner Partei TOP'09 abgegeben.
Endgültig zum Polit-Clown ist Tomio Okamura geworden. Der
selbst ernannte "Hoffnungsträger aus Fernost" der tschechischen
Politik hat sich selbst demontiert. Das Experiment, trotz
fremdländischen Aussehens voll auf Xenophobie zu setzen ist
kräftig in die Hose gegangen. Interne Reibereien mit seinen
einstigen Mistreitern taten den Rest dazu: Okamura ist der Polit-
Absteiger des Jahres.
Der Hoffnungsträger aus dem Land der "Morgenröte" machte sich
endgültig zum Polit-Clown
Pünktlich vor dem EU-Gipfel meldet sich Ex-Präsident
und EU-Gegner Vaclav Klaus mit einem Interview mit
der tschechischen Nachrichtenagentur CTK zu Wort.
Der umtriebige 74jährige Politpensionist geißelt bei
diesem Auftritt die liberale Haltung des Papstes
Franziskus, Angela Merkels Willkommenspolitik und
die EU als solches. Er sehe sich dazu berufen, in
Tschechien eine breite Front gegen Flüchtlinge
aufzustellen, und werde die nächste Zeit diesem
Unterfangen widmen.