Home
Politik
Über uns
Tourismus
Sport
Wirtschaft
POWIDL im neuen Gewand!
Neues Layout, aktueller, übersichtlicher
Ergebnisse der Parteien, Stärke der Parlamentsparteien in den Regionen + Links zu den Bezirken und Gemeinden.
Milliardär
Babiš kann mit absoluter Mehrheit rechnen
Die rechtspopulistische und
wirtschaftsliberale Bewegung ANO zieht in den Umfragen davon. Seit
der Auflösung der Koalition aus ČSSD, ANO und KDU-ČSL und dem
Rücktritt Babiš' als Vizepremier hat sich der Zulauf zu ANO auf
mittlerweile 34 Prozent gesteigert. Der Vorsprung auf die Kommunisten
als zweitstärkste Partei (14,5 %) beträgt nun bereits fast 20 %.
Den übrigen Parteien bleibt nur noch eine Statistenrolle, oder die
Funktion eines Mehrheitsbeschaffers für den künftigen Premier
Babiš.
Die Sozialdemokraten konsolidieren sich
zwar unter dem neuen Parteichef Milan Chovanec, sind mit 12 Prozent
aber nur auf Rang drei zu finden. Sie liefern sich ein
Kopf-an-Kopf-Duell mit den EU-skeptischen Konservativen (ODS), die
mit 11 % den höchsten Wert seit ihrem Absturz aus der Nečas-Ära
verbuchen. Auch die Christdemokraten leiden unter der Strahlkraft
Babiš' und stehen bei 7,5 % still. Die Zahlen stammen aus der
Juni-Analyse des tschechischen Meinungsforschungsinstitutes CVVM.
Die hohe Eintrittshürde für das
tschechische Abgeordnetenhaus könnte dem Industriellen in die Hände
spielen. Derzeit verteilen sich fast 15 % der Stimmen auf Parteien,
die die 5-Prozent-Hürde nicht schaffen werden, und sind somit im Parlament unberücksichtigt. Aus derzeitiger Sicht sind die rechte
SPD von Tomio Okamura (4,5%) und die Piraten (3,5 %) nicht im
Parlament vertreten. Kaum Chancen auf einen Einzug ins
Abgeordnetenhaus hätten auch die Grünen, die europaskeptische SSO und
die liberale Gruppierung STAN. Sollte der Abwärtstrend der
Karel-Schwarzenberg-Gründung TOP'09 (derzeit 6,5 %) weiter anhalten,
so müssten auch deren Abgeordneten im Herbst ihre Sachen packen.
An einem künftigen Premierminister
Andrej Babiš führt beim heutigen Stand der Dinge kein Weg vorbei.
Denn selbst wenn seine Partei die Absolute verfehlt, müssten sich
alle übrigen Parteien, von den Kommunisten bis zu den Liberalen und
Christdemokraten, gegen den Wahlsieger verbünden - ein unmögliches
und wenig sinnbringendes Unterfangen.
Eine Einparteienregierung ist in der
demokratischen Tschechischen Republik nach der Samtenen Revolution
ein Novum. Traditionell ist das Land mit seinem breit gefächerten
politischen Spektrum auf Zwei- oder Mehrparteikoalitionen angewiesen.
Traditionell ist auch, dass diese Koalitionen anfällig auf interne
Konflikte sind, und es somit kaum einem Regierungsbündnis gelungen
ist, die volle Legislaturperiode von vier Jahren zu überstehen.
Babiš würde als Premier mit der
größten politischen Machtfülle ausgestattet sein wie keiner seiner
Vorgänger. Dennoch wird seine Macht zumindest eine Zeitlang vor den
Toren des Oberhauses enden. Im Senat, der im Herbst nicht gewählt
wird, sind die ANO-Mandatare mit sieben unter 81 noch in der
Minderheit. Die zweite Kammer des Prager Parlamentes wird also für
den Milliardär Babiš in den nächsten Zeit der große Spaßverderber
sein, denn sie kann die Gesetzesbeschlüsse des Unterhauses per Veto
blockieren.
Erstmals nach dem Fall des
Kommunismus könnte in Prag wieder eine Einparteienregierung
amtieren. Diesen Trend sehen politische Beobachter und
Meinungsforscher in der traditionellen Juni-Analyse zu Beginn der
Sommerferien. Die ANO-Bewegung von Andrej Babiš kann bereits 34
Prozent der Wähler auf sich vereinen. Wenn mehrere Kleinparteien nur
knapp die 5-Prozent-Hürde verfehlen, kann Babiš' Partei vom
Wahlsystem profitieren und bei der Parlamentswahl 2017 mit der
absoluten Mandatsmehrheit rechnen.
Parlament
beschließt gegen die EU liberaleres Waffenrecht
Innenminister Milan Chovanec hat
sein Liebkind, das neue liberale Waffengesetz, in trockene Tücher
gebracht. In der Zielgeraden der Legislaturperiode passierte das
Gesetz mit einer Mehrheit von 139 der 168 anwesenden Abgeordneten das
Parlament. Lediglich neun Mandatare stimmten dagegen, 20 enthielten
sich der Stimme, 32 haben die Abstimmung nicht besucht. Der Beschluss
birgt Brisanz in sich, da sich das neue Waffengesetz explizit gegen
eine EU-Verordnung, die einen erschwerten Zugang der Bürger zu
Waffen fordert, positioniert.
Ein Kernpunkt des neuen Gesetzes ist,
dass tschechische Staatsbürger, die legal eine Waffe besitzen, diese
auch "zur Verteidigung der nationalen Sicherheit" einsetzen
dürfen. Wer die Schwejk'sche Spitzfindigkeit dieser Formulierung
nicht versteht, für den haben die Initiatoren des Waffengesetzes ein
Beispiel parat: Sollte in Tschechien ein Terrorangriff erfolgen, so
darf der zufällig anwesende bewaffnete tschechische Bürger von
seiner mitgeführten - auch halbautomatischen - Waffe Gebrauch
machen. Er müsste sich nur vorher überzeugen, ob es sich
tatsächlich um einen Terrorakt handelt, und nicht etwa um die
Explosion einer desolaten Gasleitung. Letzteres ist in der jüngsten
Geschichte Tschechiens weitaus häufiger passiert.
"Wir wollen in einer Zeit, in der
die Sicherheitslage in Europa schlechter wird, unsere Bürger nicht
entwaffnen", plädierte Innenminister Chovanec für das Gesetz.
Tschechien, das für die Produktion von hochwertigen Pistolen und
Munition bekannt ist, hat im Vergleich zu seiner Einwohnerzahl
besonders viele Menschen "unter Waffen". Laut
Innenministerium sollen es über 300.000 sein. Dazu kommt eine
geschätzt hohe Dunkelziffer von nicht registrierten Waffen.
Der am Mittwoch erfolgte
Parlamentsbeschluss unterläuft die Bestrebungen der Europäischen
Union, die Anzahl der Waffen in privaten Haushalten zu reduzieren. Im
vergangenen März hat das Europäische Parlament strengere
Vorschriften für den Besitz und den Zugang zu Gewehren und Pistolen
beschlossen. Besonders die Anzahl der halbautomatischen Waffen sei zu
reduzieren. Laut EU-Verordnung hätten die Mitgliedsstaaten die
verschärften Regelungen bis Herbst 2018 umzusetzen.
"Uns
verbindet, dass wir beide Kettenraucher
sind"
Die Staatsoberhäupter von
Tschechien und Österreich sind Persönlichkeiten, die konträrer
kaum sein könnten. Beim Antrittsbesuch von Alexander Van der Bellen
bei seinem nördlichen Nachbarn kam es zum ersten Kennenlernen
zwischen ihm und Präsident Miloš Zeman sowie Premier Bohuslav
Sobotka. Thematisch hat sich seit dem Besuch von Vorgänger Heinz
Fischer wenig geändert: die gleichen gemeinsamen Anknüpfungspunkte,
und auch die Streitthemen sind dieselben geblieben.
Wie vor einem Jahr beim letzten
Staatsbesuch von Bundespräsident Heinz Fischer, wählte auch Van der
Bellen die vierstündige Bahnverbindung zwischen Wien und Prag für
seine Anreise. Zügig ging für den Bundespräsidenten auch der
Empfang bei Miloš Zeman auf der Prager Burg vonstatten. Zeman hatte
im November zu den knapp beieinander liegenden Präsidentenwahlen in
den USA und Österreich seine Lieblingskandidaten bekanntgegeben:
Donald Trump und Van der Bellens Gegenkandidat Norbert Hofer. Nur in
Amerika hat sich sein Personalwunsch erfüllt.
Das persönliche Verhältnis zwischen
Zeman und Van der Bellen scheint sich durch die Unterredung
verbessert zu haben. "Uns verbindet, dass wir beide
Kettenraucher sind", fand Zeman einen gemeinsamen Nenner.
"Präsident Zeman mag keine Grünen im Allgemeinen, aber bei
meiner Person scheint er eine Ausnahme zu machen", scherzte Van
der Bellen. Einig waren sich die beiden Politiker bei der Vertiefung
der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Tschechien und Österreich
und bei der Frage der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur.
Differenzen gab es beim Dauerkonfliktthema Atomkraft und in
Europafragen - besonders was Flüchtlinge, Migration und Integration
anlangt. Zeman verkürzte das Treffen mit Van der Bellen und fuhr in
die Region Vysočina ab. "Er hat dort wichtige administrative
Tätigkeiten zu erledigen", sagte Zeman-Sprecher Jiří Ovčáček.
Wirtschaft: Problem, geeignete
tschechische Mitarbeiter zu finden
Im Rahmen des Staatsbesuches Van der
Bellens in Tschechien fand in Prag ein Österreichisch-tschechisches
Wirtschaftsforum statt. Eine Wirtschaftsdelegation österreichischer
Firmen, angeführt von WKO-Vizepräsident Richard Schenz, hat in Prag
den Bundespräsidenten getroffen. In Tschechien haben rund 1800
österreichische Unternehmen eine Niederlassung. Das Volumen
österreichischer Investitionen in Tschechien hat die
10-Milliarden-Euro-Marke durchstoßen. "Die Tschechische
Republik ist das drittwichtigste Zielland direkter österreichischer
Investitionen", sagte Schenz.
Als große Hürde in der Entwicklung
der Wirtschaftsbeziehungen der beiden Länder sei nach Ansicht
österreichischer Wirtschaftstreibender der Arbeitskräftemangel in
Tschechien."Wir haben Probleme nicht nur mit der entsprechenden
Qualifizierung, sondern auch mit der Quantität. Die Menschen sind
einfach nicht da", beklagte man auf dem Wirtschaftsforum.
Brücke/Most-Stiftung
muss Arbeit einstellen
Zum 20. Jahrestag der Stiftung
"Brücke/Most" zur Verständigung und Zusammenarbeit
zwischen Deutschland und Ostmitteleuropa gab der Vorstand per
Pressemitteilung bekannt, dass sich die Organisation bis Jahresende
auflösen müsse. Sie sei zu diesem Schritt gezwungen, weil die
Erträge des Stiftngskapitals die Fortführung einer operativen
Tätigkeit nicht mehr ermöglichen. Hoffnungen auf eine
institutionelle Förderung der Stiftung haben sich nicht erfüllt
Seit 1997 setzte die
Brücke/Most-Stiftung ihre Ziele mit Hilfe verschiedener
Veranstaltungen und Projekte der kulturellen, politischen und
historischen Bildung um. Das bekannteste Projekt waren die seit 1998
stattfindenden Tschechisch-Deutschen Kulturtage zwischen Dresden,
Ústí nad Labem (Aussig) und der Euroregion Elbe/Labe. Weitere
Schwerpunkte der Stiftungsarbeit war die politische Jugend- und
Erwachsenenbildung, Studienprogramme, Zeitzeugenprojekte und
gesellschaftliche Debatten.
6.7., 19h
Viniční altán
Prag 2,
Havlíčkovy sady 1369
5.7., 18.30
Pizzeria Václavka
Prag 1, Václavské nám. 48
12.7., 20h
Café Alfa
Brünn, Starobrněnská 16
____________________
____________________
ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
29.6., 17.30
Representance of Saxony
Prag 1,
U Lužického semináře 13
4.7., 18h
DTIHK Cupola
Prag 1, Václavské nám. 40
____________________
____________________