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Regierung scheitert im Parlament
Es war kein Tag der großen Überraschungen, dieser
7. August. Bereits seit Tagen war klar, dass die
parlamentarische Mehrheit für die Bestätigung von
Jiri Rusnoks Kabinett nicht zu erreichen war. Die
Front der Gegner, hauptsächlich Abgeordnete von
ODS, TOP'09 und der unabhängigen Fraktion
08. August 2013
"Rusnoks Expertenregierung ist politisch tot. Es lebe
Rusnoks Expertenregierung!" Staatspräsident Milos
Zeman hat bereits im Vorfeld der
Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus seine
Vorstellung kundgetan, wie seiner Meinung nach
Tschechien regiert werden soll: Er werde auch im
Falle eines Scheiterns Rusnoks im Parlament erneut
Jiri Rusnok mir der Bildung einer Regierung
beauftragen. Indes wurde dem Expertenkabinett
wurde am Abend das Vertrauen entzogen, und
Rusnok hat seinen Rücktritt angekündigt.
Bild: vlada.cz
Nach Fall Nagyova: Mehr Transparenz bei Beamten-Boni
Die Überraschung war groß, ebenso die empörten Aufschreie, als Premier Jiri Rusnok
letzte Woche Gehälter und Boni von höchsten Regierungsbeamten aus dem
Vorgängerkabinett von Petr Necas veröffentlichte. Hinter den Fassaden der Straka-
Akademie, dem Amtssitz des tschechischen Regierungschefs, wurden höchst dotierte
Versorgungsposten geschaffen. Spitzenbeamte, allen voran die Ex-Geliebte des Ex-
Premiers Necas, Jana Nagyova, kamen dank eines ausgeklügelten Zulagensystems auf
Jahreseinkommen, die weitaus höher lagen als jene des Premiers.
"VRS 1" - hinter diesem internen Code soll
sich die Funktion von Jana Nagyova als
Kabinettschefin des zurückgetretenen
Premiers verbergen. Der mit etwa 30.000
Kronen (1.160 €) monatlich dotierte Job
wurde ab 2010 mittels Zusatzboni
ordentlich aufgefettet, sodass die
Büroleiterin auf über 2,2 Millionen Kronen
(85.200 €) Jahreseinkommen kam - ein
wesentlich höheres Einkommen als jenes
Geplante Änderungen für die EU-Wahl 2014
Für die 2014 angesetzten Wahlen zum Europäischen
Parlament plant die tschechische Regierung Vereinfachungen.
Eine wesentliche Änderung betrifft die Zulassung von
ausländischen Kandidaten, die außer in Tschechien auch in
anderen EU-Ländern antreten. Sie sollen künftig keine
Bescheinigung darüber mehr in Tschechien erbringen, künftig
genügt eine Ehrenerklärung. Der Weiteren soll die Auszählung
der Stimmen sofort beginnen, nachdem das letzte Wahllokal
Der Abstimmung ging eine mehrstündige Debatte im Prager Abgeordnetenhaus vor.
Präsident Zeman appellierte dabei zu Beginn, das Vertrauen für die Expertenregierung
auszusprechen und deutete an, auch im Falle einer Demission werde er an Jiri Rusnok als
Premierminister festhalten, der das Land bis zu den Neuwahlen kommissarisch regieren
solle. Er werde in den nächsten Wochen niemand anderen als Rusnok mit der
Regierungsbildung beauftragen, selbst "wenn man ihn auf dem Rad foltern sollte", wie der
Präsident wörtlich formulierte. Damit würde er den Willen der Parlamentsmehrheit
ignorieren.
"Lidem" konnte trotz Werbens von Rusnok und Zeman nicht umgestimmt werden. Fazit 93
Stimmen für, 100 Stimmen gegen die Regierung, sieben Abgeordnete nahmen an der
Abstimmung nicht teil.
Die Neuwahlen könnten nun schon bald stattfinden: Sozialdemokraten und Kommunisten
waren bereits seit Beginn der Regierungskrise für die Auflösung des Parlamentes, jetzt ist
auch die TOP'09 dafür, klare Verhältnisse zu schaffen. Somit könnte die dafür erforderliche
Verfassungsmehrheit von 120 Abgeordneten erreicht werden.
Indes hat Jiri Rusnok bereits angekündigt zurückzutreten. Bereits während der Debatte
war an seiner Körpersprache zu erkennen, dass er von seinem Ausflug in die Politik nicht
mehr so richtig begeistert schien.
Bild: APA
ihres Herzblattes und Chefs, Premier Necas. Auch der direkte Vorgesetzte Nagyovas im Amt
der Tschechischen Regierung, Lubomir Poul, durfte sich dank Boni über 2,8 Mio. CZK
(108.000 €) pro Jahr freuen. Auch weitere höhere Regierungsbeamte haben von Zulagen in
Höhe des Vielfachen ihres Grundgehaltes profitiert. Nach der Veröffentlichung der
Dokumente letzte Woche war die Empörung in den Medien und unter der Bevölkerung groß.
Das tschechische Durchschnittseinkommen liegt bei ca. 928 € monatlich, die
Durchschnittspensionen bei 387 €, wobei viele Tschechen mit weitaus weniger auskommen
müssen.
Der Chef des Übergangskabinetts Jiri Rusnok versprach letzte Woche im Fernsehen, dass
unter seiner Amtsführung mit solchen Praktiken Schluss sein werde. Mit der Veröffentlichung
der Dokumente über den Zulagen-Wildwuchs will die Regierung zeigen, wie man zuvor mit
öffentlichen Mitteln umgegangen ist. Das Regierungsamt soll "offener und transparenter"
werden, meint der neue Kabinettschef Radek Augustin.
im Lande geschlossen hat.
Bislang musste man warten, bis das letzte Wahllokal auf EU-Gebiet, etwa die zu Frankreich gehörenden Gebiete in
der Karibik, geschlossen wurde.
Die geplanten Änderungen müssen zuvor das Parlament passieren. Die EU-Wahlen sind europaweit für den
Zeitraum vom 22.-25.5.2014 angesetzt, in Tschechien finden sie am 23. und 24.5.2014 statt.
WAHL
2014
TERMINE
7.8., ab 18.00
Swiss Club Monatstreff
U Trech Modrych Kouli
Prag 1, Havelska 8
29.8., ab 18.30
DTIHK-
Moldauschifffahrt
Abf. Schiffsanlegestation
Prag 1, Dvorakovo nabrezi
1.9., ab 8.30
Golfturnier Schweizer
Handelskammer
Golf Klub Botanika
Horni Bezdekov, Hlavni 68
2.9., ab 18.00
Wirtschaftsstammtisch
Österreich
Stopkova pivnice
Brünn, Ceska 5
3.9., ab 19.00
Wirtschaftsstammtisch
Österreich
Chez Marcel
Prag 1, Hastalska 12
4.9., ab 18.00
Swiss Club Monatstreff
U Trech Modrych Kouli
Prag 1, Havelska 8
ENGLISCHSPRACHIGE
VERANSTALTUNGEN
IN PRAG:
8.8.
Canadian Ch.o.C -
Summer Mixer
Mandarin Oriental Prague
Prag 1, Nebovidska 1
17.9.
NL-Prinsjesdag
Kaiserstein Palace
Prag 1,
Malostranske nam. 23
18.9.
IB Forum
Palladium
Prag 1, Na Porici 3a