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Neues Layout, aktueller, übersichtlicher
Und immer wieder ...... Zeman
Der alte Mann mit dem Stock, dem glasigen Blick und der
lockeren Zunge hat es geschafft, die sonst eher wenig beachtete
Tschechische Republik ins Zentrum der internationalen
Medienöffentlichkeit zu rücken. Nach seinem Auftritt rund um
den 25. Jahrestag der Samtenen Revolution im vergangenen
Jahr, die ihm Pfeifkonzerte und Tomatenregen eingebracht
hatten, hat Milos Zeman seine Rolle als David entdeckt, der sich
mit einem Goliath nach dem anderen anlegt.
08. 04. 2015
allen unseren Lesern
EU-Wahl
2014
hat gewählt
Ergebnisse der
Parteien, Stärke der
Parlamentsparteien in
den Regionen + Links
zu den Bezirken und
Gemeinden.
NEU!
Tschechiens
TOP-100-
Unternehmen
2014
Die Liste der
wichtigsten und
einflussreichsten
Unternehmen in
Tschechien
Zuerst die Brüsseler Gemeinschaft, die er mit dem Ausscheren
aus der Anti-Russland-Phalanx und der geplanten Teilnahme an
der Siegesparade zu Ehren der Roten Armee in Moskau brüskiert
hat. Dafür gab es jede Menge Kritik im In- und Ausland. Zeman
schreitet zur Eskalationsstufe Zwei, bei dem vor allem der Große
Nachbar sein Fett abbekommt: "Ohne Russen müssten wir hier
heute Deutsch sprechen", erklärt er den internationalen Medien,
und im Nachsatz: "und mit 'Heil Hitler' grüßen." Das sitzt, ist aber
noch nicht genug für den Hausherrn am Hradschin.
Bild: Necyklopedie, Shamila
Gesetzesnovelle stellt Weichen für Wiedereinführung der
Wehrpflicht
Wenn einer eine Reise tut, so soll es nicht gleich
eine Zeitreise sein. Einer solchen Zeitreise durch
die Jahrzehnte zurück kommt es aber gleich, wenn
man zwischen den beiden Millionenstädten
München und Prag per Eisenbahn fahren will. Was
für Bahnnostalgiker ein Leckerbissen ist, ist für
Wirtschaft und den Städtetourismus ein No-Go: Für
die Bahnfahrt von der Isar- zur 300 km entfernten
Moldaumetropole benötigt man mehr als die Hälfte
eines Arbeitstages, oder anders gesagt: An die
Nordsee oder an die Adria geht's von München aus
schneller als nach Prag.
Bayerns Staatsminister für Verkehr Joachim Herrmann betonte während seines Besuches beim
neuen tschechischen Amtskollegen Dan Tok in Prag, dass der Bahnausbau auf den Strecken
München-Prag und Nürnberg-Prag für Bayerns Staatsregierung nun hohe Priorität habe. Auf
deutscher Seite werden laut Herrmann die Elektrifizierung bzw. der zweigleisige Ausbau zwischen
den Hauptstädten in Angriff genommen. "Dafür werden wir jetzt von bayerischer Seite zusätzliche
Planungsmittel bereitstellen, weil wir nicht solange warten wollen, bis das von Berlin finanziert
wird", erklärte der Minister.
Bayern stelle dafür sechs Millionen Euro zur Verfügung, damit "in den nächsten zwei Jahren
wenigstens die Vorplanungen in Auftrag gegeben werden können." Die tschechische Seite möchte
für ihren Ausbau Fördermittel aus den Fonds der EU beantragen, um vor allem das schlecht
ausgebaute Teilstück von Pilsen zur deutschen Grenze zu modernisieren, sagte der tschechische
Verkehrsminister Dan Tok. Bei der zweiten Verbindung von Prag in die Frankenmetropole
Nürnberg räumte Herrmann noch Handlungsbedarf ein: "Deutschland und Tschechien haben vor 20
Jahren einen Staatsvertrag über den Ausbau der Strecke Nürnberg-Prag abgeschlossen. Die
Tschechen haben ihre Hausaufgaben gemacht, auf bayerische Seite hat der Bund in Zuständigkeit
der Deutschen Bahn das leider nicht so vorangebracht", sagte Herrmann gegenüber den Medien.
Freistaat Bayern will bessere Verkehrswege nach Prag -
notfalls im Alleingang
08. 04. 2015
08. 04. 2015
Bild: Armada Ceske republiky
Eskalationsstufe Drei (= Alarmstufe Rot): Der amerikanische Botschafter, der sich vehement
gegen Zemans Präsenz in Moskau ausgesprochen hat, erhält kurzerhand Hausverbot auf der
Prager Burg.
Mit seinen Rundumschlägen hat sich Präsident Milos Zeman in der hohen Politik wahrlich
keine Freunde gemacht. Seine politischen Gegner sprechen von "Bärendienst", "Schaden für
die Republik" und "Schande". Bei seinen Anhängern, den Verlierern der Gesellschaft, von
denen es in Tschechien immer mehr gibt, hat der Präsident aber zweifelsohne an Beliebtheit
gewonnen.
Kommentar
von Stefan Weiß
Moral - Halbmoral - Doppelmoral
Kinder und Narren sagen die Wahrheit. In vino veritas. In Becherovka sowieso. Und damit
sind wir schon mittendrin im Thema "Authentizität in der Politik". Die ist nämlich die große
Stärke des Prager Burgherrn, damit punktet er immer wieder, auch wenn er schon des
Öfteren für politisch tot erklärt worden ist.
Man kann Zeman vieles vorwerfen, nur nicht das, was viele andere westliche Politiker
machen: "A" sagen, dabei "B" meinen, "C" denken, während man schon längst insgeheim
"D" beschlossen hat. Tschechiens Staatspräsident sagt, meint, denkt und handelt immer "Z"
- wie "Zeman". Er liefert Politologen, Kommentatoren und Publizisten jenen Reibebaum,
den sie in der heutigen von Spin-Doktoren indoktrinierten "Politikergeneration
Situationselastisch" insgeheim vermissen. Und Zeman versteht es instinktiv, diese Symbiose
in Gang zu bringen: Provokation -> moralische Entrüstung durch die Gegner -> verstärktes
Ansehen bei den eigenen Anhängern. Eine Methode, bei der sowohl das politische Enfant
terrible, als auch die Moralisten profitieren, und die einst Jörg Haider in Österreich zur
Perfektion gebracht hat.
Zemans gestörtes Verhältnis zum Pluralismus und zur Meinungsvielfalt, sein Gehorsam der
Großindustrie gegenüber, und dem daraus resultierenden mangelnden Abstand zu
totalitären Machtsystemen ist immer ein Kritikpunkt an seiner Person. Unsere Redaktion hat
das im Laufe der Zeit sehr oft thematisiert. Zemans Präsenz in Moskau fällt genau in diese
Kategorie. Ja, es ist obszön, dem Waffen-Exhibitionismus, der am Siegestag auf dem Roten
Platz stattfinden wird, beizuwohnen. Warum das so ist, das wurde bereits in zahlreichen
Kommentaren bei Spiegel, Welt, Standard oder NZZ mit allen Finessen, die der
deutschsprachige Qualitätsjournalismus heute bietet, erörtert.
Gut und richtig - nur wär's nicht Russland, tät's keinen interessieren. Ein Besuch in
Aserbaischan, Turkmenistan, Bahrain, Sudan oder beim neuen Westverbündeten Ägypten
hätte nicht so einen Sturm der Entrüstung ausgelöst wie die Visite bei Vladimir Putin. Denn
nicht das Diktatorenhändeschütteln wird Zeman angekreidet, sondern das eigenmächtige
Ausscheren aus einem Verhaltenskodex, der offenbar von Washington und Brüssel aus
bestimmt wird. Ein Schäfchen entfernt sich von der Herde, als muss der Schäferhund bellen,
bis es wieder brav auf Kurs ist.
Es ist auch nicht die rüde Ausdrucksweise, welche Zeman eigen ist, und die nur
vordergründig als Kritikpunkt dient. Schließlich ist der ausgestreckte Stinkefinger längst
schon in den politischen Kanon aufgenommen. Dass der Mittelfinger aber von unten nach
oben gezeigt wird anstatt umgekehrt, das wird man dem tschechischen Präsidenten noch
sehr lange übel nehmen.
Siehe auch GLOSSE: Präsident "Zähmann" ein Gallier?
Noch ist es nicht soweit, aber die gerade erst vorgestellte
Novelle des Wehrgesetzes schafft die Voraussetzungen, die
2005 abgeschaffte Wehrpflicht im Bedarfsfall schnell
wiedereinführen zu können. Was aber bereits 2017 eingeführt
werden soll, ist wieder die verpflichtende Musterung für alle 18-
jährigen.
Das Gesundheitsargument stehe im Vordergrund: "Die
Musterungen ermöglichen es der Armee festzustellen, in welchem
Gesundheitszustand sich die Bevölkerung befindet", sagte
Verteidigungsminister Martin Stropnicky anlässlich der
Präsentation der Gesetzesnovelle. Dabei soll auch festgestellt
werden, ob in einer "Gefährdungssituation die Bereitschaft
besteht, sich an der Landesverteidigung zu beteiligen."
Laut Stropnicky sollen die Musterungen mit dem Jahr 2017 wieder eingeführt werden, und sowohl
Männer als auch Frauen betreffen. Pro Jahrgang wird mit etwa 100.000 Musterungen gerechnet.
Die Untersuchungen sollen die körperliche Fitness feststellen, psychologische Erkenntnisse
gewinnen und in persönlichen Gesprächen mit jedem einzelnen die Bereitschaft zum Dienst in der
Armee abklären. Kritiker glauben jedoch nicht, dass solch ein Aufwand nur deswegen getrieben
wird, um gesundheitliche Erkenntnisse über die jungen Menschen zu gewinnen und sehen darin
einen Zwischenschritt, der zu einem späteren Zeitpunkt eine rasche Wiedereinführung der
Allgemeinen Wehrpflicht erleichtern soll.
TERMINE:
20.4., 18.00
DTIHK-Laufabend
Running Mall
Prag 7, Frantiska Krizka 11
21.4., 18.00
Round-Table
Industrie 4.0
DTIHK
Prag 1, Vaclavske nam 40
22.-23.4.
EUREM-Konferenz
Hotel Corinthia
Prag 4, Kongresova 1
27.4.,
Kamingespräch Hannes
Androsch & Karel
Schwarzenberg
Palais Hlozek von Zampach
Prag 1, Kanovicka 4
ENGLISCHSPRACHIGE
VERANSTALTUNGEN
IN PRAG:
17.4., ab 19.30
Pink Crocodile - Charity
Extravaganza
Letna Castle
Prag 7, Letenske sady 341
23.4., ab 18.30
Business Meets Art
National Gallery
Prag 7,
Dukelskych hrdinu 47
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