Enorme Probleme mit dem Trinkwasser nach Hochwasser in Tschechien
Die Sachschäden durch Moldau und Elbe betragen 1,9 Millarden Kronen entlang der Eger 300 Millionen Kronen. Laut Bendl handelt es sich nur um vorläufige Schätzungen, "genauere Zahlen werden wir wissen, wenn das Wasser zurückgegangen ist. Die Überschwemmungen sind aber noch nicht vorbei", warnt der Minister.Am meisten betroffen sind die Gebiete am Unterlauf der Moldau und Elbe, wo die Schäden auf 700 beziehungsweise 440 Millionen Kronen geschätzt werden. Schwer betroffen ist die LandwirtschaftAn die 100 Millionen Kronen wird die Wiederherstellung der Wasserversorgung und Kanalisation verschlingen. "Vierunddreißigtausend Menschen sind derzeit ohne Trinkwasser und weitere 97 Wasserversorgungsstellen sind in Gefahr", sagte Bendl. Das Wasser überflutete 50.000 Hektar Land, von denen 32.000 Hektar Ackerland sind. Bei der Forstwirtschaft wird mit Verlusten von 106 Mio. Kronen gerechnet. Bei der Landwirtschaft dürfte der Ausfall an die 1,1 Milliarden Kronen kosten.Durch das Hochwasser kam es zu einem Fischsterben in einer Größenordnung von zirka 400.000 Kilogramm. Geschätzte 1.500 Vögel kamen durch die Wassermassen - vor allem in den südlichen Regionen - ums Leben..Das Landwirtschaftsministerium wies die Kritik zurück, dass eine Reihe von Dämmen zu spät abgelassen wurden. Laut einer unabhängigen Experten-Kommission der Tschechischen Technischen Universität/Wassermanagement waren die ergriffenen Maßnahmen aber in Ordnung.
10. Juni 2013 Überschwemmungen durch Elbe, Moldau und Eger verursachten einen vermutlichen Schaden von 2,2 Milliarden Kronen. "Den größten Teil der Schäden betrifft die Gebiete an der Elbe", sagte am Montag, Landwirtschaftsminister Petr Bendl. Das größte Problem ist die Verseuchung von Trinkwasser, betroffen davon sind zirka 80 Trinkwasserreservoirs und 900 öffentliche Brunnen.
Gesundheitsministerium für Reduzierung der Drogenfreigrenzen
Bild: CeBB
8. Mitteleuropa-StammtischDer 8. Mitteleuropäische Stammtisch wird im heurigen Jahr vom 29. bis 30. Juni im bayrischen Schönsee abgehalten.Neben den Gastgebern aus Schönsee werden auch die lokalen deutsch-tschechischen Stammtische aus Pilsen, Pisek, Regensburg, Passau, Kehlheim, Zwiesel, Deggendorf und Linz anwesend sein.WeiterDetailliertes Programm und Anmeldelink auf der Homepage des Centrum Bavaria Bohemia (CeBB)
13. Juni 2013 Tschechien hat eines der liberalsten Drogengesetze. Der Katalog des Erlaubten liest sich beeindruckend: 15 Gramm Marihuana, 1 Gramm Kokain, 1,5 Gramm Heroin, 4 Ecstasy-Pillen, 5 Einheiten LSD, 2 Gramm Amphetamine und so weiter. Beim Gesetzesbeschluss 2010 ist man von den Mengen ausgegangen, die die Gerichte als Eigenbedarf anerkannten.
Das tschechische Gesundheitsministerium schlägt nun eine Gesetzesänderung vor, die eine Reduzierung der Freigrenzen vorsieht. Der legale Besitz Marihuana soll auf 8 Gramm gesenkt werden. Der Schritt soll ein Umdenken in der neuen Regierung bewirken. "Meine Mitarbeiter haben ein Papier ausgearbeitet, das vorsieht, Cannabis für medizinische Zwecke, von dreißig Gramm pro Monat auf 15 bis 8 Gramm zu reduzieren. Wir haben auch beschlossen, dass eine Zuziehung von Experten derzeit nicht notwendig sei. Der Antrag wird nun an das Innenministerium weitergegeben", sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Martin Plisek.Das Ministerium für Gesundheit wird seit Bekanntgabe bereits mit Kritik konfrontiert, vor allem was das medizinische Cannabis betrifft. Laut dem Papier wären einige Behandlungen dann nicht mehr legal. Wann der Antrag eingereicht wird, hat Plisek nicht angeben. "Vielleicht wissen die Medien mehr, dem Innenministerium ist zumindest bis Montagnachmittag davon nichts über die Sache bekannt", sagte Denisa Cermakova von der Presseabteilung des InnenministeriumsExpertenmeinungen: Neben der Debatte um Marihuana soll auch die Grenze für Amphetamin und Methamphetamin reduziert werden. Da soll die Mindestdosis um ein Viertel sinken, von zwei auf ein halbes Gramm. Unter anderem auf Grund dessen, weil Deutschland politischen Druck macht, das mit der Ausbreitung dieser Drogen zu kämpfen hat. Tschechien wird beschuldigt, dass durch das liberale Drogengesetz Deutsschland mit Drogen überschwemmt wird, und diese Substanzen teils illegal hergestellt werden.Ob die Gesetzesänderung zustande kommen könnte, will das Innenministerium nicht kommentieren. "Wenn wir endgültig was vorliegen haben, können wir darüber sprechen", sagte Cermakova. Es sei nicht einmal klar, ob der Antrag eingereicht wird.Der Arzt Tomas Zabransky meint, im Sinne der Anwendung von therapeutischen Cannabis sollte man davon absehen, etwas zu verändern.Der nationale Drogenbeauftragte Jindrich Voboril sagte, dass die Regierung entscheiden muss, wie sie mit dem Alleingang des Gesundheitsministers umgeht. "Das würde bedeuten, dass dies politisch höchst bedenklich ist. Das ist ein absoluter Schildbürgerstreich", meint ein sichtlich verärgerter Voboril.Vor einer Änderung der Drogenprogramme warnt der Beauftragte ebenfalls eindringlich. Speziell für Methamphetamin."Wir haben schätzungsweise 32.000 Drogenabhängige. Sie brauchen etwa ein Gramm pro Tag. In dem Moment, wo wir es um die Hälfte reduzieren, müssen wir uns der Gesamtheit annehmen", sagt Voboril. "Vielleicht gibt es einen Glauben, dass es Präventiv helfen könnte, aber es gibt nichts was dies belegen würde".
Die Alarmierung der Betroffenen kam von unten nach oben. Einmal mehr stand Selbsthilfe vor Fremdhilfe. Einmal mehr war es der Bürger und die unteren Chargen von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften, die den Karren aus dem Wasser zogen. Einmal mehr beeindruckte die Solidarität der Tschechischen Bevölkerung mit den Betroffenen. Diese Tatsache, diese Erkenntnisse machen mir das Volk so sympathisch. Und weiter? - vergiss es...Betrachtet man die Situation aus der Froschperspektive, sieht es in Prag wie folgt aus: Die Stadtregierung beschäftigt sich vornehmlich mit ihren eigenen Problemen. Machiavelli vor Hydrologie, Brutus gegen Meteorologie. Fachkompetenz wurde im Handstreich abgewählt und in die Wüste geschickt, derweil dilettierende Parteischaffende auf der Suche nach funktionierenden Netzwerken sind. Dazu - wen wunderts - Wahlvorbereitung statt Krisenmanagement. Die Minister trafen sich erstmals am Sonntagabend. Auch sie zu spät, zu wenig informiert, nicht vorbereitet. Man kann auch da keine Leichtfertigkeit vorwerfen. Es ist die pur gelebte Unfähigkeit, sich mit den Bürgern und deren Problemen auseinanderzusetzen. Die Lächerlichkeit, angesichts dieser Probleme 1000 Militärpersonen in Einsatz zu bringen, unterstreicht diese These. Die zu späte Alarmierung, das Kompetenzgerangel, fehlende Ressourcen all dies rundet das schlechte Bild ab.Von der Burg ist keine grosse Hilfe zu erwarten. Dort wird der Pegelstand seit Kurzem nicht mehr metrisch, sondern in Promille gemessen. Zumindest für den Tischkalender unseres verehrten Präsidenten hätte ich den treffenden Muotathaler Tagesspruch: "Wänns obä schifft und unä saicht häschs mit em Wetter nöd guet braicht". Das würde er verstehen - vielleicht.
Land unter - aus der Froschperspektive
Und wieder hat es uns erwischt. Nach den Erfahrungen aus dem Jahre 2002 - "so etwas darf nie mehr passieren" - passierte "es wieder".Nicht die Niederschläge und deren Folgen. Sondern - einmal mehr - die katastrophale Vorbereitung auf solche unausweichlichen Naturereignisse. Die "Verantwortlichen" realisierten viel zu spät, dass Gefahr im Anzug war.