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Vier Parteien formieren
sich zum "Demokratischen Block"
Auf der konstituierenden Sitzung des
Unterhauses, so sind sich die vier Partner einig, werde man den
Kandidaten der ANO für den Posten des Parlamentspräsidenten, Radek
Vondráček, nicht wählen. Die "Blockparteien" reklamieren
zwei Vizeparlamentspräsidentenposten für sich und bestehen auf den
Vorsitz in sieben parlamentarischen Ausschüssen - allen voran die
Führung des Immunitätsausschusses, aber auch die Themen Sicherheit,
Verteidigung, Schulwesen, Justiz, Äußeres und Wirtschaft. "Die
Parteien haben sich verpflichtet, gemeinsam und nicht gegeneinander
zu handeln, und wir werden unsere Kandidaten gegenseitig
unterstützen", erklärte Petr Fiala, Chef der ODS, der größten
Partei des Blockes.
Fiala werde auch nicht gegen Vondráček
als Parlamentspräsident kandidieren. Der Vizepräsident der
vergangenen Legislaturperiode kann bereits auf die Unterstützung von
ANO, SPD und Kommunisten bauen, zudem werden auch die Piraten
Vondráček unterstützen, somit ist dem ANO-Politiker das Amt so gut
wie sicher. "Dieses Thema ist beendet", sagte Fiala.
"Seit etwa drei Wochen lang versuchen
wir, mit dem Wahlgewinner, also der ANO, ganz normale Verhandlungen
über die Aufgabenteilung im künftigen Parlament zu führen. Wir
haben uns eine konsensuale, faire Einigung darüber erwartet, die das
Ergebnis der Wahlen respektiert. Nichts dergleichen ist geschehen",
beklagte Fiala in einer gemeinsamen Pressekonferenz der Chefs der
Parteien des Demokratischen Blockes. "Das ANO-Management hat
versagt, so blieb uns nichts anderes übrig, als selbst die
Initiative zu ergreifen, um ihnen die Aufgabe zu erleichtern",
ergänzte der Obmann der Christdemokraten, Pavel Bělobrádek.
"Es ist ein abgekartetes Spiel der
Herren Zeman und Babiš mit dem Ziel, dass möglichst lange eine Regierung ohne
Vertrauen und ohne Kontrolle der Abgeordnetenkammer amtiert",
sagte der Vorsitzende der TOP'09, Miroslav Kalousek. Mit dem
Zusammenschluss werde auch offensichtlich, wer dieses
Zeman-Babiš-Spiel ermöglicht, und wer dagegen ist, ergänzte
Kalousek. "Unser Bündnis ist auch offen für die
Sozialdemokraten und die Piraten", sagte der
Fraktionsvorsitzende der STAN, Jan Farský. Während sich die mit
internen Fragen beschäftigte ČSSD noch nicht zu dieser Frage
geäußert hat, verkündete Piraten-Chef Ivan Bartoš, dass die
Piraten kein Interesse haben, in so einem Block eingebunden zu sein.
Wir wollen weder Freunde von Andrej Babiš sein, noch Freunde von
Petr Fiala, sagte Bartoš.
Vier Parlamentsparteien - die
bürgerliche ODS, die liberale TOP'09, die Christdemokraten und die
Bürgermeisterbewegung STAN - haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen
in der parlamentarischen Arbeit geeinigt. Sie werden bei den
wichtigen Verhandlungen als der sogenannte "Demokratische Block"
gemeinsam auftreten. Der Block, der 48 Mandatare umfasst, versteht
sich als Gegengewicht zur dominanten ANO mit 78 Abgeordneten.
BALL DER ÖSTERREICHER IN PRAG
19.1.2018
Endstand |
29,64% |
11,32% |
10,79% |
10,64 % |
7,76% |
7,27% |
5,80% |
5,31%
|
5,18% |
|
ANO |
ODS
|
PIRÁTI
|
SPD |
KSČM |
ČSSD
|
KDU-ČSL |
TOP'09
|
STAN |
Sitze |
78 |
25 |
22 |
22 |
15 |
15 |
10 |
7 |
6 |
PARLAMENTSWAHL 2017 - Endergebnis
Ergebnisse der Parteien, Stärke der Parlamentsparteien in den Regionen + Links zu den Bezirken und Gemeinden.
Babiš wirbt bei SPD
und Kommunisten
Ob rechter Arm, ob linke Faust, was
zählt ist, dass bei den Abstimmungen in seinem Sinne die Hand
gehoben wird. Wahlsieger Andrej Babiš umwirbt die extrem rechten und
linken Ränder des tschechischen politischen Spektrums, um die
Unterstützung einer von ihm geführten Minderheitsregierung zu
erlangen. Für die Kommunisten hat Babiš einen besonders leckeren
Köder ausgelegt: Die Revision der Kirchenrestitution.
"Die Kirchenrestitutionen sind um
54 Milliarden Kronen zu teuer geworden. Beschlossen wurden sie damals
bereits viel zu spät, und das mit zahlreichen Ungereimtheiten",
stellt Babiš in den Raum. "Die Schätzungen für den Wert von
Wälder und Grundstücken waren übertrieben, das weiß auch jeder",
ergänzt er. Babiš schlägt demnach als erste Maßnahme vor, dass
die Empfänger von Restitutionsleistungen eine nachträgliche Zahlung
von 19 Prozent Einkommenssteuer zu zahlen haben. So würden etwa 600
Millionen Kronen (rund 23 Millionen Euro) jährlich eingenommen
werden.
Die Kommunisten würden dem Vernehmen
nach unter einer solchen Bedingung eine von Babiš geführte
Minderheitsregierung unterstützen. Auch die rechte SPD ist der Idee
der Revision bei der Kirchenrestitution nicht abgeneigt. Da der
designierte Premier aber vom Wohlwollen der 22 SPD-Mandatare abhängig
ist - die übrigen Parteien schließen ja derzeit (noch) eine
Zusammenarbeit mit ANO aus -, werden die Rechtsextremen noch mit
einer Reihe von Wünschen an Babiš herantreten, um sich die
heißbegehrten Stimmen teuer abkaufen zu lassen.
Eine Revision der Kirchenrestitution
würde auch am Hradschin gerne gesehen. Staatspräsident Miloš Zeman
beteuerte bereits im Vorfeld, von seiner Seite müsse man kein Veto
dagegen befürchten. Ausdrücklich lobte er in seiner Stellungsnahme
die Baptisten, die bislang auf Restitutionsansprüche verzichtet
haben. Bei den konservativen Parteien stößt der Besteuerungsplan
allerdings sauer auf: Für die bürgerliche ODS, in deren letzter
Regierung die Restitutionsregelung erarbeitet worden ist, gilt ein
Rütteln an den Beschlüssen schlicht als inakzeptabel. Empört zeigt
sich auch Miroslav Kalousek, Chef der Partei TOP'09: "Die
Besteuerung der Entschädigungen ist absurd. Wenn einem etwas
gestohlen wurde, und die Kommunisten haben den Kirchen etwas
gestohlen, dann ist die Kompensation dafür kein Einkommen. Die
Zahlungen können also nicht besteuert werden."
Andrej Babiš und seine mögliche
Minderheitsregierung
Die Namen der Regierungsmitglieder, die
für ein Kabinett "Babiš I" kolportiert werden, lassen
vermuten, dass diese Minderheitsregierung nicht unbedingt für die
Dauer der gesamten Legislaturperiode konzipiert worden ist. Andrej
Babiš greift vor allem auf die Personalreserven seiner Partei
zurück, es tauchen aber auch einige alte Bekannte auf, die sich
schon zu "Übergangsregierungs-Spezialisten" entwickelt
haben. Die Rede ist etwa von Jan Kohout, einem engen
Vertrauten von Präsident Zeman, der im Expertenkabinett von Jan
Fischer 2009-2010 das Amt des Außenministers bekleidetet hat, genauso
wie 2013-2014 im von Zeman eingesetzten Übergangskabinett von Jiří
Rusnok. Auch Rusnoks Landwirtschaftsminister Miroslav Toman
könnte als Experte wieder auf seinen alten Posten zurückkehren. Zeman-Freund Martin Pecina, Innenminister unter Fischer und
Rusnok, steht als Rückkehrer ebensfallshoch im Kurs. Die Finanzen könnte die
Spitzenbeamtin Alena Schillerová oder der Ökonom Jan
Švejnar übernehmen. Bei der Verteidigung setzt Babiš aller
Wahrscheinlichkeit nach auf Militärs, Minister könnten entweder der
stellvertretende Generalstabschef Aleš Opata, der
NATO-Offizier Miroslav Žižka oder der Ministerialbeamte
Daniel Koštoval werden. Der bisherige Amtsinhaber Martin
Stropnický müsste ausscheiden, oder würde eventuell das
Außenamt erhalten. Die bisherigen Minister Robert Pelikan
(Justiz), Dan Ťok (Verkehr) und Karla Šlechtová
(Regionalentwicklung) sollten ihre Ämter behalten.
Gesundheitsminister Richard Brabec würde ins
Wirtschaftsministerium übersiedeln, während seine Stelle der junge
Jurist und Babiš-Berater Adam Vojtěch einnehmen könnte. Als
Kandidatinnen für das Arbeitsministerium haben sich die Beamtin
Marie Bílková, die mittelböhmische Regionalrätin Jaroslava
Němcová und die Leiterin des Arbeitsamtes Teplitz, Martina
Bečvářová hervorgetan. Ungeklärt ist die Besetzung des
Kulturressorts. Symbolträchtig: die Abschaffung des
Menschenrechtsministeriums.
Überraschungsgast auf
dem Wahlzettel für die Präsidentenwahl
Überraschung! Ausgerechnet der 2009
gescheiterte Ex-Premier Mirek Topolánek legte einen Tag vor
Nominierungsschluss eine Liste von zehn Senatoren-Unterschriften vor
und reklamierte sich dadurch als letzter Kandidat auf den
Stimmzettel. Dem 2015 aus seiner Partei ODS ausgeschiedenen Politiker
gelang es, sechs seiner ehemaligen Parteikollegen, einen
TOP'09-Senator, je einen Sozial- bzw. Christdemokraten und einen
Senator von der Ostrauer Regionalbewegung für eine Unterstützung zu
gewinnen.
"Topol", der 2010 den
ODS-Parteivorsitz abgeben musste, nachdem kompromittierende Fotos von
ihm in einem Paparazzi-Magazin zu sehen waren, verbrachte danach
seine Expolitiker-Zeit als Manager beim Industriekonzern EPH des
Milliardärs Daniel Křetínský. Topolánek habe sich spontan
entschlossen und in Rekordzeit die nötigen
Unterstützungsunterschriften bekommen.
Auf dem Wahlzettel stehen nun 9
Kandidaten:
Jiří Drahoš, parteilos,
Vorsitzender der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, mit
142.000 Unterstützungserklärungen.
Pavel Fischer, parteilos,
Diplomat und ehemaliger tschechischer Botschafter in Paris, mit 17
Senatoren-Unterstützungen, die meisten davon von STAN und TOP'09
Petr Hannig, SZR-Parteichef
("Partei des gesunden Menschenverstandes"), wurde unter
Anderem vom Úsvit-Abgeordneten Jaromír Doubrava unterstützt.
Marek Hilšer, parteilos, Arzt
und Polit-Aktivist, bekam die meiste Unterstützung von
KDU-ČSL-Senatoren.
Michal Horáček, parteilos,
Schriftsteller und Publizist, ehemaliger Mitbesitzer des
Glückspielunternehmens "Fortuna", mit 86.000
Unterstützungserklärungen aus dem Volk.
Jiří Hynek,
Realisten-Parteisekretär, Chef der Vereinigung der Wehr- und
Sicherheitsindustrie, unterstützt von 22 Senatoren aus 5 Parteien,
überwiegend aus der Bewegung ANO.
Vratislav
Kulhánek, parteilos (frühere Parteimitgliegschaft: KSČ
1968-1970), ehemaliger Chef von Škoda-Auto und ehemaliger Präsident
des Tschechischen Hockeyverbandes. Unterstützt durch Senatoren,
hauptsächlich aus ČSSD und KSČM.
Mirek Topolánek, parteilos
(frühere Parteimitgliedschaften OF 1989 und ODS 1994-2015),
Ex-Premier und Ex-ODS-Parteichef, unterstützt durch 10 Senatoren,
mehrheitlich aus der ODS.
Miloš Zeman, SPO (Partei der
Bürgerrechte, früherer Parteimitgliedschaften OF 1990-1991, OH
1991-1992, ČSSD 1992-2007), Amtsinhaber, Ex-Premier,
Ex-Parlamentspräsident, Ex- ČSSD-Parteichef, Ex-SPO-Chef. Er hat
113.000 Unterschriften aus dem Volk gesammelt.
Es wäre auch der Unternehmer Vladimír
Boštík mit seinen 63.000 Unterstützungsunterschriften berechtigt,
zur Wahl anzutreten. Er hat aber am 8. November seine Kandidatur
zurückgezogen.
"Tor zur Freiheit"
- Gedenken an die Regimeopfer
Am 24.11., dem Freitag nach dem Tag der
Demokratie, findet in der mährisch-österreichischen Grenzstadt
Mikulov/Nikolsburg die traditionelle Gedenkveranstaltung für die 53
Todesopfer des Eisernen Vorhanges, die auf der Flucht in die Freiheit
ums Leben gekommen sind, statt. Die Feier wird von der
Bürgervereinigung PAMĚŤ organisiert. Gedenkort ist das an der
tschechisch-österreichischen Grenze errichtete Mahnmal gegen den
Eisernen Vorhang, das "Tor zur Freiheit", das sich in
unmittelbarer Nähe der Stadt befindet.
Nach dem Gedenkakt in Beisein von
Politikern und Diplomaten aus Tschechien und Österreich findet im
Anschluss auf Schloss Nikolsburg eine internationale Konferenz zum
Thema "Sie gingen, um zu kämpfen" mit dem
stellvertretenden Kreishauptmann Südmährens Marek Šlapal, dem
österreichischen Honorarkonsul in Brünn Georg Stöger, der
Exekutivdirektorin der Plattform für das Gedenken und Gewissen
Europas Neela Winkelmann-Heyrovská, dem stellvertretenden
Vorsitzenden der Konföderation der politischen Gefangenen in
Tschechien Leo Žídek und anderen internationalen Teilnehmern statt.
21.11., 16h
Hotel Diplomat
Prag 6, Evropská 15
23.11., 9h
DTIHK-Kuppel
Prag 1, Václavské nám. 402
23.11., 16h
Grand Hotel Zvon
Budweis,
Nám. Př. Otakara II. 28
28.11., 18h
Clarion Congress Hotel
Ostrau, Zkrácená 2703
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
23.11., 15,30
Mánes Gallery
Prag 1, Masarykovo nábř. 1
27.11., 18h
Four Seasons Hotel Praha
Prag 1, Veleslavínova 2a
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