Home
Politik
Über uns
Tourismus
Sport
Wirtschaft
POWIDL im neuen Gewand!
Neues Layout, aktueller, übersichtlicher
Todesmarsch: Neue Töne aus Brünn
Im Oktober des vergangenen Jahres hat der Manager und
Unternehmer Petr Vokral das Amt des Brünner
Bürgermeisters übernommen. Mit ihm zog erstmals ein
Politiker ins Rathaus der mährischen Hauptstadt ein, der
nicht aus der Kaderschmiede der etablierten Parteien
stammt, und der anscheinend auch die Offenheit mitgebracht
hat, althergebrachte Positionen zu überdenken. Im Fall des
dunkelsten Kapitels der jüngsten Geschichte seiner Stadt
äußerte mit Vokral erstmals nach 70 Jahren ein
Stadtoberhaupt Brünns offiziell das Bedauern über die
brutale Vertreibung des deutschsprachigen Teils der
Bevölkerung im Jahr 1945.
21.05. 2015
allen unseren Lesern
EU-Wahl
2014
hat gewählt
Ergebnisse der
Parteien, Stärke der
Parlamentsparteien in
den Regionen + Links
zu den Bezirken und
Gemeinden.
NEU!
Tschechiens
TOP-100-
Unternehmen
2014
Die Liste der
wichtigsten und
einflussreichsten
Unternehmen in
Tschechien
Leben in Brünn/Brno, das war einmal ein freundschaftliches Miteinander und ein reger
Austausch zwischen mährischer, deutsch-österreichischer und auch jüdischer Kultur. Durch
die politischen Ideologien wurden Freundschaft und Offenheit Schritt für Schritt zerstört, und
Nachbarn zu Feinden gemacht. Nach Krieg und Naziherrschaft kam es keine drei Wochen nach
der Kapitulation zu revanchistischen Gewaltexzessen, die im "Brünner Todesmarsch"
gegipfelt haben: Am 30.5.1945 wurden rund 27.000 Deutsche vom Altbrünner
Augustinerkloster aus zu Fuß Richtung Niederösterreich getrieben. Über 5.000 Menschen
erreichten das rettende Österreich nicht. Sie starben an Krankheit, Hunger und Schwäche,
oder wurden am Weg getötet.
In der kommunistischen Ära, aber auch nach der Wende, hat man bislang von den offiziellen
Stellen Brünns wenig über diese Ereignisse gehört. Der neue Bürgermeister Vokral hat das
heurige Gedenkjahr zum Anlass für einen neuen Anfang in der Aufarbeitung des Geschehenen
genommen und eine "Erklärung der Versöhnung und der Zukunft" vorgelegt, die vom Brünner
Stadtparlament auch verabschiedet worden ist. Die Kernaussage der Erklärung: "Die Stadt
Brünn bedauert aufrichtig die Ereignisse vom 30. Mai 1945 und den folgenden Tagen, wo
Tausende Menschen zum Abgang aus der Stadt aufgrund des Prinzips der Kollektivschuld
oder ihrer Sprache gezwungen wurden. Wir bringen den Wunsch zum Ausdruck, dass jedes
ehemalige Unrecht verziehen werden kann und dass wir uns nicht mit der Vergangenheit
belasten".
Neben dieser Erklärung möchte die zweitgrößte Stadt der Tschechischen Republik ein
weiteres Symbol der Vergangenheitsbewältigung setzen. Sie unterstützt eine Initiative, die
den todbringenden Marsch noch einmal gehen will - nur diesmal den umgekehrten Weg, nicht
aus, sondern als Zeichen des Willkommens - nach Brünn. "Es handelt sich um eine Hoffnung,
dass wir uns die Ereignisse vom Mai 1945 im Gedächtnis behalten als ein unseliges
Memento", sagt Vokral, der vor seinem Einstieg in die Politik mehrere Jahre für eine Wiener
Firma als Manager tätig war, in seiner Erklärung.
61% der Tschechen halten Vertreibung für "gerecht"
Den Schritt, den Vokral gesetzt hat, kann man als späte Geste bezeichnen, man muss dem
Brünner Bürgermeister aber auch zu seinem Mut gratulieren. Die soeben, am 20. Mai,
veröffentlichte Studie des Meinungsforschungsinstituts NMS Market Research zeigt, dass
anno 2015 die öffentliche Meinung in dieser Frage immer noch überwiegend antideutsch ist:
61% der Tschechen halten die Vertreibung der Deutschen für "gerecht", zwei Drittel lehnen es
ab, sich für die Vertreibung zu entschuldigen. Immerhin: 78% der Befragten äußerten ihre
Ablehnung zur Gewalt dabei. Die Frage, ob der "Odsun" als Völkermord eingestuft werden soll,
beantworteten 80% mit "nein".
In der Studie kommt aber auch zu tage, dass knapp die Hälfte der Tschechen (46%) dazu
keine ausgeprägte Meinung hat. "Es ist klar, dass das Thema der Vertreibung auch heute noch
die Gesellschaft spaltet. Es ist aber auch evident, dass eine Generation heranwächst, für die
die Akzeptanz der Vertreibung nicht mehr so selbstverständlich ist", kommentiert der
Gründer von "Pamet' naroda" / "Gedächtnis der Nation" Mikulas Kroupa in der Onlinezeitung
idnes.cz. In der Tschechischen Republik leben heute an die 40.000 Sudetendeutsche, schätzt
Kroupa.
Bild: Wikipedia
Atomstrom soll Hauptenergiequelle werden
Eine Politik-Groteske könnte zum Verlust des
Motorrad-Grand Prix führen. Das würde das
absolute Aus des Motodrom Brno bedeuten, und
es könnte sogar bereits das Rennen im heurigen
August betreffen. Schon im Jahre 2012
verabschiedeten sich die Superbikes aus
ähnlichen Gründen aus Brünn.
Verliert Brünn den Motorrad-Grand Prix?
21. 05. 2015
21.05.2015
Bild: wikimedia
Die tschechische Regierung hat ihr
Energiekonzept bis ins Jahr 2040
verabschiedet. Angestrebt wird, dass die
Atomenergie bis zu diesem Zeitpunkt die
Hauptenergiequelle aller Tschechinnen und
Tschechen werden soll, also dass über 50%
der verbrauchten Energie aus der Atomkraft
stammen soll.
AKTUELLE ENTWICKLUNGEN
auf Twitter @Magazin_Powidl
Bild: Brünn.cz
Landeshauptmann Michal Hasek möchte, dass das Land das Event selbst veranstaltet und
promotet, und hat bereits einiges unternommen, um Abraham zu entmachten. Aber von Seiten
der Firma Dorna (Moto-GP Vermarkter) hat sich Hasek einen Korb eingehandelt, da die
Kompetenz für eine reibungslose Durchführung angezweifelt wird. Jedenfalls hat Dorna-Chef
Carmelo Ezpeleta die Nase voll: "Wenn die Tschechen ihr Problem nicht untereinander lösen
können, werden wir den Grand Prix 2015 absagen. Ende der Story. Es wäre schade... Ich denke,
das Problem Brünn kann noch gelöst werden, aber ich will spätestens in der Woche nach dem
Mugello GP Bescheid wissen." So, wie die Fronten verhärtet sind, wäre es ein Wunder, wenn sich
die Parteien in diesem kurzen Zeitraum einigen könnten.
Für die Region eine Katastrophe
Für die Region wäre es eine Katastrophe, wenn der Grand Prix aus dem Kalender fallen würde.
So wurden im Vorjahr in drei Tagen 222.719 Tickets verkauft. Dazu kommt, dass der Grand Prix
in sich bereits ein gutes Geschäft ist, abgesehen vom Werbewert und den zusätzlichen
touristischen Erträgen. Laut Speedwek.com soll Hasek im Winter behauptet haben, dass die
tschechische Regierung 1.1 Millionen freigegeben hat und diese Summe an Dorno weitergegeben
wurde. Aber bisher soll die Gebühr noch nicht angekommen sein. Wie es aussieht, hat Hasek
gepokert und das Geld zurückgehalten, um Abraham unter Druck zu setzten. Dass man auch von
Seiten des Pächters Abraham schon länger nicht mehr an eine Einigkeit glaubt, beweist die
Tatsache, dass bereits im Februar, Brünn-Managerin Ivana Ulmanova erklärt hatte, dass, falls
der Grand Prix abgesagt wird, das Geld für die Tickets zurückerstattet werde. Jedenfalls - sollten
die Dinge so gelaufen sein, und dadurch der Grand Prix gestrichen wird, kann man sicherlich von
einem außerordentliche Polit-Skandal sprechen.
Es sind drei Dinge, die die Europäische Kommission an der Tschechischen Republik in ihren
jährlich erscheinenden länderspezifischen Empfehlungen bemängelt: das komplizierte
Steuersystem und damit verbunden auch der nicht genügend effiziente Kampf gegen Steuer-
hinterziehung, das Gesundheitssystem und die noch wenig fortgeschrittene Integration der Roma.
Petr Vokral
Wie so oft geht es um das liebe Geld.
Veranstalter und Pächter Karel Abraham sen.
kämpft jährlich mit der Südmährischen
Landesregierung um die Finanzierung.
Die Kohle habe als wichtigster Energieträger ausgedient, daher solle sie Schritt für Schritt
reduziert werden, sieht das Energiekonzept der Regierung von Premier Bohuslav Sobotka vor.
Erneuerbare Energiequellen wie der Windenergie und Energie aus NAWAROs (nachwachsende
Rohstoffe) werden zwar eine immer bedeutendere Rolle spielen, für Sobotka ist die Zukunft aber
strahlend. Daher wird voll auf den schnellstmöglichen Ausbau der bisherigen Atomstandorte in
Tschechien, Temelin und Dukovany gedrängt.
Zensuren für Tschechien aus Brüssel
21.05.2015
Zeugnisverteilung in Brüssel. Zwar nicht mit Herzklopfen, aber doch mit einer gewissen
Gespanntheit warten alljährlich die 28 Regierungschefs der EU-Staaten, wie die Damen und
Herren der Europäischen Kommission die Entwicklung in den einzelnen Ländern sehen. Für
Tschechien ist es bereits nichts Neues, sind doch die Hauptkritikpunkte meist die Gleichen:
Steuersystem und -eintreibung, Gesundheit, Roma. Premier Bohuslav Sobotka sieht sich
bestätigt, denn genau diese Empfehlungen hat er ja vor, mit seiner Regierung umzusetzen. Vor
allem beim Thema Steuerhinterziehung renne die Kommission offene Türen ein - Sobotka
verweist auf die geplante Registrierkassenpflicht.
Das Gesundheitssystem entwickelt sich über die Jahre zu einem Dauerkritikpunkt durch die
Europäische Kommission: Zu wenig transparent, in großen Zügen ineffizient, und es fördere die
"kleine Korruption". Brüssel fordert von Prag einen Antikorruptionsplan und dessen Umsetzung,
sowie ein Zentralregister öffentlicher Verträge ein.
Im Bildungsbereich sehen die Prüfer aus der Kommission Mängel vor allem im
Vorschulbereich. Kinder aus benachteiligten Familien seien mehr und mehr vom
vorschulischen Bildungswesen ausgeschlossen. Diese Aussage gelte im Besonderen für Kinder
aus der Minderheit der Roma.
Trotzdem ist das Urteil der Europäischen Kommission über Tschechiens Regierung weitaus
besser als in den Jahren zuvor. 2014 gab es noch sieben eklatante Mängel, die für Kritik
gesorgt haben.
2.6., 19.00
VÖT-Stammtisch
Chez Marcel
Prag 1, Hastalska 12
3.6., 18.30
Swiss Club Monatstreff
Kavarna Adria
Prag 1, Narodni 40
16.-18.6.
Austria Showcase -
Czech Raildays
Areal Czech Raildays
Ostrau, Marianskohorska 38
17.6., 19h
Swiss Club Bierabend
Klosterbrauerei Strahov
Prag 1,
Strahovske nadvori 301
18.6., 17.30
DTIHK-Sommerfest
Deutsche Botschaft
Prag 1, Vlasska 19
ENGLISCHSPRACHIGE
VERANSTALTUNGEN
IN PRAG:
26.5., ab 17.30
"PIAF" - Prague
International
Advertising Festival
National Gallery
Prag 7,
Dukelskych hrdinu 47
9.6., ab 10.00
British Chamber
Golf Tournament
Albatros Golf Resort
Vysoky Ujezd u Berouna,
Sokolska 162
CHEMIE-FORUM
TSCHECHIEN/NRW
2.6.2015, 14.00
IHK DÜSSELDORF
Ernst Schneider-Platz 1
INFO