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Durchgewinkt. Regierung Sobotka im
Parlament bestätigt
20. Februar 2014
In den letzten Jahren war die erste Abstimmung über
eine neue Regierung immer eine Zitterpartie. Die
Mehrheiten waren extrem knapp, sodass die Kabinette
stets mit unliebsamen Überraschungen rechnen mussten.
Bei Sobotkas Dreierkoalition ist das nun anders - die
Regierungsmehrheit ist mit 111 Mandaten aus 200
bestens abgesichert. Daher war die
Vertrauensabstimmung vom 18. Februar nur eine
Formsache, bei der auch der einzige "Abweichler" aus
den Regierungsfraktionen nichts ausrichten konnte. Fazit:
110 Stimmen für Sobotkas Mannschaft. Hürde geschafft,
die Regierung kann bis zum Ende der Legislaturperiode
amtieren.
Tschechien
hat gewählt
Ergebnisse der
Parteien, Stärke der
Parlamentsparteien in
den Regionen + Links
zu den Bezirken und
Gemeinden
Wahl 2013
Bild:Creative Commons Sveter
Gleichzeitig mit seiner Ernennung zum Vizepremier hat Andrej Babis einen vorläufigen
Höhepunkt seiner Popularität erreicht. Das wichtige Prager Meinungsforschungsinstitut
STEM attestiert dem Chef der Partei ANO in der zuletzt veröffentlichen Studie vom 7.2.
einen Glanzstart in die Regierung: Nicht nur, dass die ANO die Sozialdemokraten
überflügelt hat und zur Nummer Eins in Tschechien geworden ist, der Finanzminister ist
auch die derzeit beliebteste Polit-Persönlichkeit im Lande.
Das ist gut. Das ist schlecht. Gut deshalb, weil, in der Tat, die letzten Jahre kaum Bewegung
in die Vorwärtsrichtung gebracht haben. Beim Bildungssystem wurde gespart, das
Gesundheitssystem wurde sich selbst überlassen. Kleinen und mittleren Unternehmen
wurden unnötige Hürden in den Weg gelegt, während die wenig produktive Großindustrie
überproportional gefördert wurde. Bildung, medizinische Versorgung und ein gesundes
Unternehmertum sind aber essentielle Indikatoren eines gut entwickelten modernen
Staates.
In staatsnahen Betrieben, Behörden und öffentlichen Institutionen leistet sich die Republik
immer noch einen Hofstaat an Günstlingen, dem es noch immer nicht gelungen ist, die
Ineffizienz alter Zeiten zu überwinden. Vielmehr wird diese ausgiebig zelebriert. Da mag
der Wunsch des Volkes verständlich sein, sich einem Andrej Babis zuzuwenden, der
verspricht, es völlig anders zu machen als seine Vorgänger. "Aktion unzufriedener Bürger" -
der Parteiname ist selbsterklärend. Babis spricht eine einfache Sprache, versteckt sich
nicht hinter Floskeln. Und er ist ja immerhin jemand, der als Unternehmer wusste, wie
man Milliarden macht. Geld macht sexy.
Hut ab! Chapeau! Es gibt auf der Welt nur
wenige amtierende Finanzminister, die sich
"beliebtester Politiker des Landes" nennen
können. Wenn man den jüngsten Zahlen
des Prager Meinungsforschungsinstitutes
STEM Glauben schenkt, hat Andrej Babis
dieses Kunststück geschafft. Auch wenn
man Babis' bisherige Amtszeit als Minister
noch in Tagen misst und er noch hinter
keiner unliebsamen Entscheidung stehen
musste - er scheint genau der Typ von
Politiker zu sein, der jetzt in Tschechien
besonders gefragt ist.
Ein "Kšeftsman" wie aus dem Bilderbuch
Zwei der drei beliebtesten Polit-Persönlichkeiten des Landes verkörpern den Nimbus des
hemdsärmeligen, zupackenden Unternehmers: der Milliardär Babis, und der auf seine Fernost-
Tugenden setzende Tomio Okamura.
Und deshalb ist es auch schlecht. Eine
Handvoll Milliardäre beherrschen jetzt schon
wichtige Segmente der tschechischen
Wirtschaft. Tendenz steigend. Dadurch
entstehen Abhängigkeiten, aus denen das
Entrinnen schwierig ist.
Die Situation erinnert ein wenig an die erste Amtszeit Silvio Berlusconis im Italien der 90er-
Jahre, nicht nur deshalb, weil beide Proponenten ein Medienimperium besitzen. Auch dort
gab es eine totgelaufene Sozialdemokratie auf der einen Seite und eine in Machenschaften
verstrickte konservative Reichshälfte, woraus eine "neue Kraft" an die Macht gelangte.
Der Vergleich möge hinken, aber das Beispiel Italiens wäre für Tschechien eine Warnung.
Und Babis' Umfragehoch ist zunächst einmal eine Momentaufnahme. Was, wenn die erste
Steuerhöhung, das erste Sparpaket beschlossen wird? Die Kommunisten liegen als
drittstärkste Kraft Tschechiens schon in Lauerstellung und würden von einem Scheitern der
Politik des Finanzministers am stärksten profitieren.
Meinungsumfrage: Partei ANO auf
Platz Eins
Demnach verliert die Partei des Premiers Bohuslav Sobotka CSSD 1,9% auf das
Wahlergebnis von 2013 und erreicht nur noch 18,6% (2013: 20,5%). Die populistische
Partei "Aktion unzufriedener Bürger (ANO)" von Andrej Babis gewinnt 1,2 Prozentpunkte
hinzu und erreicht 19,9% (2013: 18,7%). Die kleinste Regierungspartei, die
Christdemokraten (KDU-CSL) verliert hingegen anderthalb Prozent und liegt bei 5,3%
(2013: 6,8%).
Die Opposition hingegen verliert durch die Bank: Den Kommunisten räumt STEM ein
leichtes Minus ein (14,0% gegenüber 14,9% 2013), während die Koalitionsparteien der
Vor-Vorgängerregierung starke Verluste verzeichnen: Fürst Karel Schwarzenbergs TOP'09
stürzt von 12,0% bei der Wahl auf 7,6% ab, die einstige Staatspartei ODS von 7,7% auf
5,0%. Auch die "Usvit"-Bewegung des Japan-Tschechen Tomio Okamura verzeichnet ein
Minus von 6,9% 2013 auf 5,8% aktuell.
Mehr als ein Fünftel der Stimmen fallen in Tschechien traditionell auf Klein- und
Kleinstparteien. Von denen sind die Grünen mit 2,9% (2013: 3,2%) am stärksten, gefolgt
von den Piralten (2,0% gegenüber den Wahlen 2013 2,7%). Die rechtsextreme DSSS
erhöht ihre Beliebtheit von 0,9% auf 1,2%).
"Was ist Ihre Meinung über folgende Politiker?"
So lautete die Frage, die einem repräsentativen Querschnitt der tschechischen Bevölkerung gestellt
wurde. Als Antwort waren "gute" (++), "eher gute" (+), "eher schlechte" (-), "schlechte" (--) Meinung
oder (?) "unbekannt". Auch hier liegt der ANO-Chef Andrej Babis vorne,dessen Partei drei der sechs
beliebtesten Politiker stellt. Es folgt Menschenrechtsminister Jiri Dienstbier jr. Der Premier erreicht nur
Rang Vier. Tomio Okamura ist als beliebtester Oppositionspolitiker Dritter. Die sechs beliebtesten
Politiker Tschechiens:
1. Andrej Babis (Vizepremier, Finanzminister, Parteichef ANO):
++ 14% | + 45% | - 27% | -- 12% | ? 2%
2. Jiri Dienstbier jr. (Menschenrechtsminister, CSSD):
++ 12% | + 46% | - 29% | -- 9% | ? 4%
3. Tomio Okamura (Parteichef "Usvit"):
++ 17% | + 41% | - 27% | -- 14% | ? 1%
4. Bohuslav Sobotka (Premier, Parteichef CSSD):
++ 12% | + 44% | - 31% | -- 12% | ? 1%
5. Martin Stropnicky (Verteidigungsminister, ANO):
++ 13% | + 41% | - 30% | --13% | ? 3%
6. Vera Jourova (Regionalministerin, ANO):
++ 12% | + 39% | - 17% | -- 6% | ? 26%
Kommentar von Stefan Weiß
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