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Tschechien gibt Asyl-Widerstände auf
Die Wende hat der EU-Innenministergipfel von
vergangenem Dienstag gebracht. Tschechien, das
gemeinsam mit der Slowakei, Ungarn und
Rumänien gegen die von der Union
vorgeschlagenen Verteilung von Flüchtlingen auf
das gesamte EU-Gebiet votiert hat, wurde vom
Rest der Mitglieder überstimmt. Anders als sein
slowakischer Amtskollege Robert Fico will
Tschechiens Premier Bohuslav Sobotka trotz
ablehnender Haltung keine weiteren Maßnahmen
gegen den Innenministerbeschluss fassen.
24.09.2015
allen unseren Lesern
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@Magazin_Powidl
"Rok smireni" - Das
Brünner "Jahr der
Versöhnung" 2015
Tschechen. Deutsch-
Österreicher. Juden.
Roma. - Die Stadt Brünn
hat das Gedenkjahr zum
Anlass genommen, den
Ereignissen von 1945 zu
gedenken und die
Feinde von einst zu-
sammenzubringen. Ein
Reigen an Veranstal-
tungen des Gedenkens,
Erinnerns und Ver-
söhnens wird bis
Jahresende angeboten.
Ein detailliertes PRO-
GRAMM zum Jahr der
Versöhnung finden Sie
auf der Homepage
www.roksmireni.cz
EU-Wahl
2014
hat gewählt
Ergebnisse der
Parteien, Stärke der
Parlamentsparteien in
den Regionen + Links
zu den Bezirken und
Gemeinden.
Tschechiens
TOP-100-
Unternehmen
2014
Die Liste der
wichtigsten und
einflussreichsten
Unternehmen in
Tschechien
“Liebes Europa!” (Offener Brief tschechischer Bürger)
"Heilig ist die Unterhose,
wenn sie sich in Sonn und Wind
frei von ihrem Alltagslose
auf ihr wahres Selbst besinnt."
Christian Morgenstern (1871-1914)
"Der Beschluss der EU über die Flüchtlingsquoten ist für Tschechien verbindlich", beendete
Sobotka von den Sozialdemokraten alle Spekulationen auf eine anhaltende Konfrontation mit
Brüssel zu diesem Thema. Somit wird die Tschechische Republik 1215 Flüchtlinge aufnehmen,
die über Griechenland in die EU gekommen sind. Auch der rechtspopulistische Koalitionspartner
ANO lehnt weitere Maßnahmen gegen den Beschluss ab. Vizepremier Andrej Babis möchte keine
weiteren Provokationen setzen, weiß aber nicht, wie die Flüchtlinge im Land gehalten werden
sollen, die ja nicht in Tschechien, sondern in Deutschland leben wollen. Der zweite Vizepremier,
Christdemokrat Pavel Belobradek, wollte gegen den Innenministerbeschluss vor dem
Europäischen Gerichtshof klagen, konnte sich im Ministerrat aber nicht durchsetzen.
Beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union vom Mittwoch scheint der
Haussegen zwischen Prag und Brüssel wieder hergestellt zu sein. Premier Sobotka lobte das
Ergebnis der Zusammenkunft explizit: "Die Beschlüsse zur Flüchtlingspolitik sind ein Schritt in die
richtige Richtung." Zusätzlich zu den Flüchtlingsquoten haben die Staatenlenker der Union die
Schaffung von Registrierungszentren in Griechenland und Italien vereinbart,
Milliardeninvestitionen in die Verbesserung der Lebensbedingungen syrischer Flüchtlinge in
Libanon und Jordanien angekündigt und hohe Summen zum Schutz der Schengen-Außengrenzen in
die Hand genommen. Sobotka sieht dadurch die wichtigsten Forderungen, die Tschechien zuletzt
gestellt hat, erfüllt.
Um ein Haar wäre die Sensation möglich
gewesen: Olympische Spiele 2024 "in Tschechien"
- über den Umweg der Ausrichterstadt Hamburg.
Da die 30.000 m2 an tschechischem Territorium
in der Hansestadt Hamburgs Olympiaambitionen
"im Weg" sind, haben sich Tschechiens
Verkehrsminister Dan Tok und Hamburgs
Bürgermeister Olaf Scholz auf eine Lösung des
Problems verständigt: Tschechien wird Platz
machen und ein Ersatzgelände im Hamburger
Hafen annehmen.
Subtiler Protest:
Aktivisten ersetzen Präsidentenstandarte durch Unterhose
Bild: Europäische Kommission
Es war eine Aktion, die an die Glanzzeiten des tschechoslowakischen subtilen Humors,
gepaart mit subversivem Widerstand gegen fragwürdige Obrigkeiten, erinnert. Wofür
andere Völker seitendicke Manifeste, Worttiraden oder gar Gewalt benötigen, kommt der
tschechische Protestant wortlos mit nur einem Objekt aus: des Menschen nächstes
Kleidungsstück, das Christian Morgenstern in seinem Gedicht beschreibt, die Unterhose.
Wenn dieses besagte Stück Stoff an jenem Fahnenmast gehisst wird, der für die
Präsidentenstandarte Milos Zemans reserviert ist - die Flagge trägt übrigens die Aufschrift
"Die Wahrheit siegt" -, sind sämtliche Missinterpretationen bereits von Anfang an
ausgeschlossen.
Zugetragen hat sich die Affäre letzten Samstag, als Täter hat sich die Künstlergruppe
"Ztohoven" rund um den Aktivisten Petr Zilka zu erkennen gegeben. Präsidentensprecher Jiri
Ovcacek schäumte und verglich den Vorfall mit dem 15. März 1939, als auf dem Fahnenmast
die Hakenkreuzfahne gehisst worden ist. "Die Taten sind völlig identisch. Nicht einmal
während der sowjetischen Okkupation kam es zu solch einer abscheulichen Tat." Zilka und
seine zwei Mittäter wurden verhaftet. "Wir haben einer Person ein Sybmol entzogen, das
dieser nicht zusteht", rechtfertigte sich der Aktivist.
Zusätzlich zur Zeman-Kritik habe "Ztohoven" auch ein kostenloses Attest über den Zustand
der Burgwache abgeliefert. Die als Rauchfangkehrer verkleideten Täter mussten laut Zilka
"keine Hürden überwinden oder Schlösser aufbrechen". Für den Präsidentengarde-
Kommandanten soll es Konsequenzen geben: Zeman fordert seine Ablöse. Für den Rest der
Bürger lieferte die Aktion mehrheitlich unterhaltsame Minuten am Wochenende angesichts der
ernsten Nachrichtenlage dieser Tage.
Bild: Modauhafen Hamburg
Der tschechische Moldauhafen in Hamburg besitzt ein "Prager Ufer" und ein "Melniker Ufer".
Als Folge des Vertrages von Versailles bekam die Tschechoslowakei dieses Gebiet 1929 als Tor
der Elbschifffahrt zu den Weltmeeren. 1937 hat der Exporthafen sein aktivstes Jahr gefeiert.
In der Protektoratszeit war die Besonderheit des Moldauhafens hinfällig, nach
Wiedererrichtung der Tschechoslowakei wurde das Gelände durch ein dauernd bewohntes
Wohnschiff zur "Exklave" des Kommunismus inmitten der umtriebigen Hansestadt. Seit 1993
ist Tschechien Rechtsnachfolger und hat Anrecht bis 2028 auf das Flecken Land. Nach der
Pleite der Tschechoslowakischen Elbschifffahrtsgesellschaft 2002 wurde es allerdings ruhig
um den tschechischen Hafen.
Auch im Falle der Nichtausrichtung olympischer Spiele in Hamburg soll der alte Moldauhafen
von Tschechien aufgelassen werden. Mit einem Boot, das mit der tschechischen Staatsflagge
versehen war, inspizierte Minister Dan Tok das Ersatzgelände im Kuhwerder Hafen. "Voll
akzeptabel", bewertete Tok das möglicherweise künftige tschechische "Staatsgebiet", das von
der logistischen Infrastruktur besser geeignet ist, und der Elbschifffahrt neue Impulse geben
könnte. Auch eine Verlängerung des Pachtvertrages bis 2078 steht im Raum.
Die politische Performance der letzten Wochen zur Flüchtlingskrise und das Bild des offiziellen
Tschechien außerhalb des Landes hat viele besorgte Bürger wachgerüttelt. Entstanden ist ein
"Offener Brief an Europa", den die Redaktion von "Powidl" ihren Lesern nicht vorenthalten will.
Liebes Europa,
vielleicht hörst du die Äußerungen unserer Politiker und denkst, dass wir alle ziemliche Heuchler sind
und unsere EU-Mitgliedschaft nicht schätzen. Vielleicht wirkt es so, als hätten wir die schmerzhaften
historischen Szenen vergessen, als unsere Mitbürger unfreiwillig das Land verlassen mussten: 80000
Juden während des Holocaust, Millionen Deutsche, oft Antifaschisten, nach dem Krieg, 25000
Tschechoslowaken nach 1948 und fast 300000 Menschen nach 1968.
Vielleicht wunderst du dich, was in einem Land, das der Welt Karel Capek, Tomas Garrigue Masaryk
und Vaclav Havel gegeben hat, jetzt plötzlich los ist. Woher kommt so viel Unentschlossenheit,
Skepsis und Feigheit? Wohin ist der Gedanke von Solidarität, Großzügigkeit und Humanismus
verschwunden? Keine Angst. Es steht gar nicht so schlimm um unser Land. Das ist nur der Eindruck,
den unsere politischen Repräsentanten erwecken.
Du musst wissen, dass wir die Zusammengehörigkeit mit den Menschen fühlen, die ihr Zuhause
verloren haben, ihre Kinder nicht im Frieden erziehen und bilden können und ihre intellektuellen
Fähigkeiten nicht entwickeln dürfen. Kurz und gut, Menschen, die ein ganz normales Leben nicht
führen können. Und wir sind, so wie du, betroffen über die Reaktionen und die Untätigkeit unserer
staatlichen Organe. Deshalb haben wir beschlossen, etwas zu unternehmen.
Text: deareurope.cz
24.09.2015
Bild: Ztohoven
Tschechisches Staatsgebiet in Hamburg soll verlegt werden
24.09.2015
TERMINE:
3.10.
Schweizer Alpabzug
Park Bertramka
Prag 5, Mozartova
5.10., 13.30
Elbe-Oder-
Hauptstadtkonferenz
Palais Valdstejn
Prag 1, Valdstejnska 4
6.10., 19h
VOET-Stammtisch
Chez Marcel
Prag 1, Hastalska 12
7.10., 9.30
Sächsisch-tschechischer
Workshop
Stadtentwicklung
NH-Hotel Prag
Prag 5, Mozartova 1
7.10., 18.30
Swiss Club
U Seminaristy
Prag 1, Spalena 45
15.10., 9h
Einkaufs- und
Beschaffungsforum CEE
NH-Hotel Prag
Prag 5, Mozartova 1
ENGLISCHSPRACHIGE
VERANSTALTUNGEN
IN PRAG:
1.10., ab 15h
Quo vadis CETA & TTIP?
Komercni banka
Prag 1, Na prikope 33
13.10., ab 18h
Diplomatic Forum
with the President of
Liberland
Anglo-American University
Prag 1, Lazenska 4
In Prag wurde die 19. Forum-2000-Konferenz zum Thema "Demokratie und Bildung" abgehalten. In
der von Präsident Vaclav Havel ins Leben gerufenen Veranstaltung nahmen vom 13. bis 16.
September über 150 Delegierte aus der ganzen Welt teil.
Ehrengäste der diesjährigen Veranstaltung waren unter anderen Friedensnobelpreisträger Frederik Willem de
Klerk, die frühere slowakische Ministerpräsidentin Iveta Radicova und der weißrussische Menschenrechtsaktivist
Bjaljacki.
Karel Schwarzenberg, Chef der oppositionellen TOP'09-Partei und ehemaliger Außenminister und Vizepremier
Tschechiens monierte, dass die Stimme der Jugend in der Politik kaum Widerhall findet. Premier Bohuslav
Sobotka sprach vom "Vertrauen in die Schulen", das im Zuge der Bildung erneuert werden müsse. Die
aserbaidschanische Präsidententochter Leyla Aliyeva erinnerte in diesem Zusammenhang an Vaclav Havel: "Die
Tragödie des modernen Menschen ist nicht, dass er immer weniger und weniger weiß, sondern dass es ihn
immer weniger und weniger interessiert."
Internationale Konferenz "Demokratie und Bildung"