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Verstaatlichung, Teilverstaatlichung oder finanzielle Unterstützung - das sind die entscheidenden Fragen rund um die Rettung der angeschlagenen tschechischen Fluglinien Smartwings und ČSA Czech Airlines. Premierminister Babiš hält sich aus der Debatte heraus, weil er mit den Mehrheitseigentümern Jiří Šimáně und Jaromír Šmejkal der Smartwings-Gruppe bestens bekannt ist.
Was tun mit Smartwings? Babiš erklärt sich für befangen
Verkehrsminister Karel Havlíček forciert die Variante einer totalen Verstaatlichung. Er ist der Meinung, dass eine vollständige Übernahme der Fluglinien systemrelevant vertretbar sei. Weiters argumentierte er, dass der Staat die Unternehmen nach der Sanierung wieder verkaufen könnte. Er wies darauf hin, dass die Aufrechterhaltung des Flugbetriebs dringend notwendig sei, da ansonsten der Flughafen Prag seinen besten Kunden verlieren würde, und auch viele kleinere Flughäfen in Schwierigkeiten kommen werden. Finanzministerin Alena Schillerová unterstützte ursprünglich die Pläne des Verkehrsministers, ruderte aber aus unbekannten Gründen wieder zurück und ließ verlauten, dass für sie nur eine Teilverstaatlichung eine Option wäre. Gleich verhielt es sich bei den Verantwortlichen von Smartwings. War man ursprünglich für jegliche Hilfe offen, lehnte man plötzlich eine vollständige staatliche Übernahme ab und wolle vom Staat lediglich Unterstützung in Form von Krediten und Kreditübernahmen.
Was auch immer diese Kehrtwendung der Finanzministerin und Smartwings bewirkt hat, lässt die Vermutung zu, dass allen Beteiligten bei dem bevorstehenden Deal nicht sehr wohl in ihrer Haut ist. Das beweist auch die Aussage von Alena Schillerová, dass man in jedem Fall zuerst die momentane wirtschaftliche Situation des Unternehmens wird prüfen müssen, da Smartwings bereits durch das Aircraft-Grounding der Boeing 737 Max geschädigt ist. Dazu kommt, dass die Form der Hilfsmaßnahmen bisher nur in tschechischen Kreisen diskutiert wurden. Die tschechische Unimex-Gruppe hält zwar mit 50,1 Prozent eine knappe Mehrheit an Smartwings, aber die restlichen 49,9 Prozent gehören der staatlichen chinesischen Investmentfirma CITIC-Group, die bei dem Deal sicherlich auch ein Wörtchen mitreden wird. Bisher gibt es jedenfalls noch keine Reaktion von chinesischer Seite.