Die Stadt Tabor ist dank seiner reichen Geschichte, architektonischen Denkmälern und der interessanten Naturlage ein Anziehungspunkt für Touristen. Das Anfang des 15. Jahrhunderts entstandene Hussitenvermächtnis ist bis heute noch zu spüren.Tabor wurde als eine Hochburg der Hussitenbewegung bekannt. Im Frühjahr 1420 zogen Anhänger des tschechischen Reformators Jan Hus nach seinem am 6. Juli 1415 in Konstanz erlittenen Feuertod aus der Stadt Sezimovo Usti auf einen nahegelegenen Berg mit der Burg Kotnov. Sie benannten diesen Ansiedlungsort nach dem biblischen Berg Tabor im Vorderen Orient und errichteten eine Art Gottesstaat mit Verbot von Privateigentum und rigorosen, frauenverachtenden Moralvorschriften. Nach der Vertreibung der Hussiten bekam Tabor im Jahre 1437 aus den Händen des Kaisers und des tschechischen Königs Siegmund den Stadtstatut.
Aus dieser Zeit sind noch noch genug historische architektonische Kulturgüter erhalten, sodass es mit einiger Phantasie möglich ist, eine Zeitreise in die Vergangheit anzutreten. Alljenen, die dies noch verstärken wollen, sei ein Besuch im Rathaus befindlichem Hussitenmuseum empfohlen. Ein Schmuckstück ist die Altstadt mit den großteils sanierten Bürgerhäusern, in deren sich Baustile wie Spätgotik mit Renaissance, Barock und Rokoko vermischen. Anfang des 16. Jahrhunderts wurden in der Stadt tiefe Keller ausgehoben, die schrittweise verbunden wurden, und so im Laufe der Zeit ein verworrenes Labyrinth bildeten. Ein Teil davon ist der Öffentlichkeit zugänglich. Von der ursprünglichen Burg Kotnov ist zwar nur noch ein Turm erhalten, aber es lohnt sich allein schon wegen der Ausssicht, diesen zu erklimmen.
Im Zentrum der Stadt erstreckt sich das älteste Staubecken (Jordan) in Mitteleuropa, Der Name ist in demselben Jahre entstanden, als Kolumbus Amerika entdeckte. An den heissen Sommertagen bietet sich den Besuchern die außergewöhnliche Möglichkeit einmal den Jordan zu durchschreiten. Ungeübte sollten sich jedoch sicherheitshalber aufs Schwimmen verlegen.
Jährlich wird in Tabor der internationale Festival "Taborer Treffen" (September) veranstaltet. Während des Festivals verwandelt sich das Zentrum Tabors für einige Tage in eine mittelalterliche Stadt mit Marktleuten, Handwerkern und Rittern. Bei einem festlichen Umzug durch die Stadt wird die Geschichte von Tabor nachgestellt. Regelmäßig kommen tausende Besucher, um dieses Spektakel zu sehen.Die Stadt Tabor ist heute mit 37.000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt Südböhmens ein bedeutenden Wirschafts-, Verkehrs- und Kulturzentrum der Region. Die romantische, sich entlang des ruhigen Flusses Luznice erstreckende Taborer Landschaft, ist mittlerweile ein beliebtes Ziel für Wassersportler geworden und gehört dank der vielen historischen Baudenkmäler und Naturschönheiten zu den meistbesuchten Orten in Tschechien.
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Ein Schmuckstück ist die Altstadt mit den großteils sanierten Bürgerhäusern, in deren sich Baustile wie Spätgotik mit Renaissance, Barock und Rokoko vermischen.