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Hohe Auszeichnung für
die Roma-Helferin von Nordböhmen
Eva Habel setzt sich seit 2008 für das Wohlergehen der Roma-Minderheit in der Region Nordböhmen ein. Vor mehr als zehn Jahren hat sie ihre Zelte in Bayern abgebrochen und machte sich die Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus sozial benachteiligten Verhältnissen zur Lebensaufgabe. Für ihre Verdienste erhielt sie in der Deutschen Botschaft Prag das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Die Stadt Schluckenau (Šluknov) liegt
an der böhmisch-sächsischen Grenze in der Nähe von Bautzen und
Löbau und hat mit 20 Prozent einen der höchsten Roma-Anteile
Tschechiens. Als die Pädagogin Eva Habel 2008 in ihre ehemalige
sudetendeutsche Heimat nach Schluckenau zog, war die Situation für
Angehörige dieser Minderheit trist. Der Anteil der Arbeitslosigkeit
innerhalb der Roma lag bei 70 bis 75 Prozent, die Situation für die
Jugend war katastrophal und die Gefahr, in die Drogenszene
abzurutschen, war enorm. Šluknov gilt nach wie vor als ein wichtiges Zentrum der
Crystal-Meth-Herstellung.
Habel nahm eine Stelle als
Pastoralreferentin an. Jan Baxant, der zuständige Bischof von
Leitmeritz, beauftragte sie, eine Gebiets-Caritas zu gründen. Mit
Unterstützung auch aus Deutschland konnten zwei Häuser gekauft
werden, in denen verschiedene Dienste für Kinder und Jugendliche angeboten
werden. Mittlerweile hat die Gebiets-Caritas 24 Angestellte, davon
etwa die Hälfte aus der Minderheit der Roma.
In einem Kinder- und einem Jugendclub
bietet die Caritas altersgemäße Angebote an. Hier können die
Kinder zum Beispiel kochen und backen, basteln oder bekommen
Unterstützung bei den Hausaufgaben. Der Kinder- und Jugendclub wird
überwiegend von Roma-Kinder angenommen. Besonders wichtig ist dabei
die Drogenprävention, da viele Eltern der Kinder selbst
drogenabhängig sind. "Wir wollen das Vertrauen der Kinder
stärken, damit sie lernen 'Nein' zu sagen. Wir zeigen ihnen, dass
sie sich keinesfalls darauf einlassen sollen", sagte Habel.
Nicht zuletzt mit Habels Engagement ist
es gelungen, die Roma-Arbeitslosigkeit in Schluckenau von 75 auf 30
Prozent zu drücken. Sie kritisiert die Geschäftemacherei mit armen
Leuten. "Es gibt kein Gesetz zum sozialen Wohnungsbau. Kommunen
sind nicht gezwungen, Sozialwohnungen zu bauen." Angehörige der
Roma haben so gut wie keinen Mieterschutz. Die Caritas hilft auch bei
der Suche nach Arbeit, unterstützt bei der Bewerbung und begleitet
sie auch häufug zu den Vorstellungsgesprächen. "Wir haben
bislang mit 180 Leuten gearbeitet, und bei vielen hat es geklappt",
resümiert die 61-jährige.
Das Wirken von Eva Habel wurde von der
Bundesrepublik Deutschland gewürdigt. In einer feierlichen Zeremonie
verlieh ihr der deutsche Botschafter in Prag, Christoph Israng, das
Bundesverdienstkreuz. "Es ist eine große Anerkennung für das
ganze Team. Viele haben treu mitgemacht und geholfen. Auch wenn es
etwas ungerecht ist, dass nur ich die Auszeichnung bekomme",
bedankte sich die Geehrte.
Foto: Deutsche Botschaft Prag
v.l.n.r.: Botschafter Christoph Israng, Eva Habel, Bischof Jan Baxant
6.8., 19h
Restaurace Sněmovna
Prag 1, Jakubká 5
7.8., 18.30
U Medvídků
Prag 1, Na Perštýně 5
20.8., 18h
Schiff Európé
Prag 1, Na Františku
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
17.7., 9h
AmCham
Prag 1, Dušní 10
25.7., 9h
AmCham
Prag 1, Dušní 10
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