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Wie
wirkt sich Covid-19 auf die tschechischen Medien aus?
Wirtschafts-veranstaltungen
Im Frühjahr verhängte die
Regierung erstmals den Notstand für die Tschechischen Republik.
Diese Zeit der eingeschränkten Freiheiten hat sich auf die Medien im
Lande stark ausgewirkt, und das auf mehreren Ebenen. Sowohl der
Medienkonsum der tschechischen Bevölkerung und die Auswahl der
Medieninhalte, als auch das Inserateaufkommen und die Werbepläne der
Unternehmen haben gravierende Veränderungen erfahren. Der
tschechische Journalistenverband SNČR hat sich in seiner Publikation
"Mediažurnál" des Themas angenommen und fasste zusammen:
"Covid-19 ist der beste Feind der tschechischen Medien."
Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Die Coronakrise hat dem Printsektor
einen starken Rückgang bei den Verkaufszahlen beschert. Gleichzeitig
verzeichnen Onlinemedien und das Fernsehen Rekorde in der Reichweite.
Dieser Trend setzte gleich zu Beginn der Krise ein - der tägliche
Gang zum Zeitungskiosk wurde durch den Konsum der Onlineangebote im
Internet ersetzt.
Die Traditionszeitung "Mladá fronta dnes"
(zurzeit in Insolvenz und zur Versteigerung ausgeschrieben) verkaufte
im April in den Trafiken nur noch durchschnittlich 29.000 Exemplare -
dazu kam eine Stornowelle bei den Abonnenten. 23 Prozent der
regelmäßigen Bezieher der "Lidové noviny" lösten ihr
Abo auf, bei dem Wirtschaftsblatt "Hospodářské noviny"
waren es 22 Prozent, bei "Mladá fronta dnes" 12 Prozent,
und der "Deník" mit seinen zahlreichen Lokalausgaben
verlor 11 Prozent seiner Abonnenten. Während die Auflage der Titel
einheitlich in der Krise gesunken ist, verhielten sich die
Werbeeinnahmen paradoxerweise unterschiedlich. Das Boulevardblatt
"Blesk" hatte beispielsweise im Mai 2020 weitaus mehr
Einnahmen als im Jänner vor den Corona -Einschränkungen.
Auch am Zeitschriftensektor waren die
Verluste enorm. Im ersten Halbjahr 2020 fiel der Verkauf bei
Wochenzeitungen, Illustrierten und Magazinen durchschnittlich um 13
Prozent, vermeldet das SNČR. Die Auflage halten konnten nur
Fernsehprogramme und TV-Magazine. Aufgrund des starken Rückganges
des Anzeigenaufkommens wurde das bekannte wöchentliche
Nachrichtenmagazin "Týden" in ein Monatsmagazin
umgewandelt. Das gleiche Schicksal betraf auch die zweiwöchige
Zeitschrift "Exkluziv". Im Verlagshaus Mafra entschloss man
sich zur Einstellung mehrerer Zeitschriften wie zum Beispiel "Tina
Bydlíme", "Top Gear" und "Motor". Das
Medienhaus Economia nahm das Magazin "Moderní řízení"
vom Markt und stellte die Beilage der " Hospodářské noviny"
mit dem Titel "Ego!" ein.
Die Gewinner der Corona-Krise waren die
elektronischen Medien. Vor allem die öffentlich-rechtlichen
TV-Programme konnten in dieser Zeit ihre Reichweiten steigern. Der
Nachrichtenkanal "ČT24" erreichte im März einen
historischen Höchststand an Zusehern und war der meistgesehene
Fernsehsender in Tschechien. "ČT2" reagierte auf die
Schulschließungen mit einem eigens für Schulkinder adaptierten
Programm namens "UčiTelka", das bis zum 19. Juni gesendet
wurde. Die Zuseherzahl lag bei bis zu 600.000, eine bislang unter
Tag unerreichbare Zahl. ČT1 setzte einen Schwerpunkt auf
Nostalgiefernsehen und ČT3 berichtete regelmäßig über das
Coronavirus aus wissenschaftlicher Sicht. Die öffentlich-rechtliche
Offensive setzte die Privaten unter Druck. "Nova" und
"Prima" mussten ihre beliebten Serien einschränken, um
Sendezeit für Sonderberichterstattung zu bekommen. "Prima"
konnte sein Prestigeprojekt, den Start des tschechischen CNN, wegen
Corona nicht umsetzen.
Eine besonders paradoxe Entwicklung
ließ sich bei den Onlinemedien beobachten. Bei den Usern stieg das
Interesse an Nachrichtenportalen im Internet während der
Corona-Krise enorm. Am Werbemarkt konnten die diversen Unternehmen
aber trotz stark gestiegener Besucherzahlen nicht profitieren - das
Gegenteil war der Fall. Die Finanzportale "penize.cz" und
"finmag.cz" verzeichneten jeweils einen Rückgang an
Werbeeinnahmen von satten 70 Prozent. Das führte zu "freiwilligen"
Kürzungen der Honorare bei den Mitarbeitern, wie auch bei einigen
größeren Onlinemedien.
Quelle: Monitoring Nielsen
Admosphere, Unie vydavatelů ČR - Graphik: powidl.eu
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24.9., 9h
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Prague 1, Václavské nám. 19
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