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Tschechien liebt Karl IV.
Dem Namen Karl (tschechisch: Karel) können Sie bei einem Besuch Tschechiens nicht ausweichen, auch wenn Sie sich noch so sehr darum bemühen. Allein bei einem Spaziergang durch Prag stoßen Sie auf die Karlsbrücke oder die Karls-Universität, ein Stück außerhalb von Prag dann auf die majestätische Burg Karlstein (Karlstejn) und im Westen des Landes z. B. auf Karlsbad (Karlovy Vary). Alle diese Orte tragen den Namen Karls IV., des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, der im Jahre 1316 in Prag geboren wurde. Der Nachkomme des zum böhmischen König gekrönten Johann von Luxemburg  und dessen Gattin Elisabeth (Eliska) aus dem böhmischen Pemysliden-Geschlecht verliebte sich in die böhmischen Lande und deshalb werden zur 700. Wiederkehr seines Geburtstags großzügige Feierlichkeiten im ganzen Land vorbereitet.
(Wien, Jänner 2016) Im Jahre 2016 jährt sich der 700. Geburtstag von Kaiser Karl. IV., dem Landesvater der Tschechen. Ein bedeutendes Jubiläum, das im ganzen Land feierlich begangen wird. © Text: CzechTourism/Ladislav Renner
26.01.2016
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Sie werden dort beginnen, wo offensichtlich auch das Leben Karls IV. begann, in Prag im Haus "Zur steinernen Glocke" auf dem Altstädter Ring. Seit dem 29. November ist dort die Ausstellung "Von Böhmen bis ans Ende der Welt" zu sehen, die Karls Liebe zum Reisen zeigt. Karl IV. war nicht nur böhmischer König, sondern auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und ein Herrscher von europäischem Format. Obwohl er in Frankreich oder Italien lebte, verliebte er sich gerade in die  böhmischen Länder. Vor allem in Prag, das er zum Zentrum des ganzen Reichs machte.
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Prag ist Karls Fingerabdruck Karl IV. wusste, wie er mit Hilfe der Architektur und Kunst die kaiserliche Macht repräsentieren konnte. Und die Prager sind ihm dafür auch 700 Jahre nach seiner Geburt noch dankbar. Der Kaiser begann mit dem Bau der Prager Dominante, des St.-Veits-Doms und der Neustadt. Die Karlsbrücke zählt bis heute zu den bekanntesten Prager Symbolen und die Karls-Universität gehört zu den besten in Mittel-und Osteuropa. Karl IV. war überhaupt ein großer Verfechter der Bildung. Er selbst arbeitete intensiv an seinem Wissen, schrieb mehrere Lehrwerke und sprach fünf Sprachen.
Wenn Sie sich dafür interessieren, wie er das neben seinen Herrscherpflichten geschafft hat, besuchen Sie das Haus "Zum Goldenen Ring", wo eine dem Alltagsleben Karls IV. und seinem Geschlecht der Luxemburger gewidmete Ausstellung zu sehen sein wird.  In der Wallenstein-Reitschule der Prager Burg  wiederum wird vom 14.5. bis 25.9.2016 die bayerisch-tschechische Landesausstellung unter dem Titel "Der Landesvater" stattfinden. Wer sich auf die Spuren von Karl IV begeben möchte, für den hat Prague City Tourism eine eigene Website in englischer Sprache eingerichtet: www.karlovapraha.cz/en
Auf Karls Spuren ins Gefängnis und ins Kurbad Die Tatkräftigkeit Karls IV. war nicht nur auf Prag begrenzt. Der Herrscher reiste auch oft nach Westböhmen. Wegen des Wilds, da er ein leidenschaftlicher Jäger war, und auch wegen der Erinnerungen, da er auf der mittelalterlichen Burg Loket (Elbogen) einen Teil seiner Kindheit verbracht hatte. Karls Vater Johann von Luxemburg hatte ihn dort zusammen mit seiner Mutter gefangen gehalten. Eines Tages entdeckte Karl auf der Jagd unweit von Loket heiße Quellen, woraufhin er dort einen Badeort gründete. Damals hat er wohl noch nicht geahnt, dass aus der kleinen Ansiedlung der weltberühmte Kurort Karlsbad  (Karlovy Vary) werden würde. Auch nicht, dass er bei weitem nicht der einzige Herrscher sein würde, der hier seine Leiden heilt. Unter den berühmten Gästen des Kurorts finden sich u. a. der russische Zar Peter der Große oder Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, genannt Sissi. Im Mai beginnt in Karlsbad eine Reihe von Feierlichkeiten. Ein Umzug mit Karl IV. an der Spitze wird feierlich die Kursaison eröffnen. Um die Gotik und Herrschaft Karls IV. wird sich auch der Karlsbader Karneval Anfang Juni drehen. Für den Sommer werden dann Musikpro-duktionen, Rittergefechte, Gauklervorstellungen und weitere Events vor-bereitet. Und im September und Oktober macht eine Wanderausstellung meisterhafter Repliken der böhmischen Kronjuwelen in Karlsbad Station. Die beste Verteidigung ist eine Burg Um seine geliebten böhmischen Lande zu verteidigen, erbaute Karl IV. mehrere Burgen. Die bekannteste, Karlstejn, ist nur ein kleines Stück von Prag entfernt. Der majestätische Bau sollte die königlichen Juwelen, Reliquien und die Reichskronjuwelen beschützen. Die tschechischen wurden hier fast 200 Jahre lang aufbewahrt. Die Burg ist darüber hinaus als eines der meistbesuchten Baudenkmäler in Tschechien, das das ganze Jahr über geöffnet ist. Die Landesgrenze zu Bayern und einen bedeutenden Goldfundort sollte die Burg Kasperk im Süden Böhmens  (deutsch Karlsberg) schützen. Sie steht unweit vom Nationalpark Sumava (Böhmerwald). Auch nach Cesky Krumlov (Böhmisch Krumau), das in der UNESCO-Liste eingetragen ist, ist es nicht weit. Mit dem Auto sind Sie in anderthalb Stunden dort. Während der Regierungszeit Karls IV. wurde auch die von Pilsen nur etwa zwanzig Minuten Fahrt entfernte Burg Radyne (dt. Karlskrone) erbaut.
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