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"Divoký
kačer": Zeman erbost über die Absage der Staatsfeiern
Noch vor Verhängung des Lockdowns
wurden die Zeremonien rund um den tschechischen Staatsfeiertag am 28.
Oktober abgesagt. Erbost über dieser Maßnahme zeigte sich
Staatspräsident Miloš Zeman. Unter Verwendung von vulgären
Schimpfwörtern zog er sich auf seinen Landsitz Lány zurück und
empfing tagelang niemanden. Traditionell werden am Staatsfeiertag die
höchsten Auszeichnungen des Staates verliehen. Und gerade dieses
Jahr war die Liste der Würdenträger besonders hochkarätig.
AUFGRUND DER AKTUELLEN NOTSTANDSMASSNAHMEN MUSS DIE RUBRIK
"WIRTSCHAFTS-VERANSTALTUNGEN"
LEIDER AUSFALLEN
"Wenn ihr mir die Zeremonie
verbietet, dann mache ich etwas, ihr Fo***n! Hört ihr? Das ist nicht
fair. Ich will meine Feier. Ich will meine Zeremonie", schimpfte
das Staatsoberhaupt Tschechiens laut einer "Divoký
kačer"-Meldung im Politikmagazin "Reflex", nachdem
die Absage der öffentlichen Ordensverleihung bekannt wurde, zog sich
auf sein Landschloss zurück und ließ alle Termine platzen. "Der
Herr Präsident befindet sich in einer Phase des Trotzes",
erklärte der Sprecher Zemans, Jiří Ovčáček, gegenüber den
Medien. "Er ist emotional sehr instabil und neigt dazu, zu
überzeugen, zu übertreiben und zu rebellieren", ergänzte er.
"Er wird in seinem Zimmer eingesperrt sein und niemanden
hineinlassen. Jetzt müssen wir ein paar Tage warten, bis der
Präsident herauskommt", so die Analyse des
Präsidentensprechers.
Fake news! "Divoký kačer (Wilder
Erpel)" ist das tschechische Pendant zur "Tagespresse"
in Österreich oder zum "Postillion" in Deutschland. Die
Wilde Zeitungsente bringt stets Satire-Meldungen, jedoch ertappt man
sich nicht oft, dass man diese Nachrichten für bare Münze genommen
hat?
Die satirefreie Version davon ist
folgende:
Auf einer Pressekonferenz, auf der
keinerlei Gegenfragen zugelassen waren, verkündete man den Journalisten gegenüber, dass die heurige Zeremonie der
Auszeichnungsverleihungen nicht stattfinden werde. Die Verleihungen
werden 2021 nachgeholt. Die Präsidentschaftskanzlei folgt damit den
Empfehlungen des Gesundheitsministers Roman Prymula, verkündete der
Kanzler des Präsidenten, Vratislav Mynář.
Mynář sagte auch, Präsident Zeman
habe beschlossen, am 28. Oktober um Punkt 20 Uhr die diesjährigen
Würdenträger auf der Homepage der Präsidentschaftskanzlei zu
veröffentlichen. Am Abend werde der Innenhof der Prager Burg in der
Tschechischen Trikolore - Blau-Weiß-Rot - erleuchten. Es gab anfangs
heftigen Widerstand gegen die Absage durch Zeman. Er wollte die
Zeremonie mit Coronatests, Masken und Abstand durchführen. Kanzler
Mynář kritisierte bei seinem Auftritt die Kritik am ursprünglichen
Plan Zemans, vor allem die Meldung des Prager Bürgermeisters Zdeněk
Hřib. Dieser bezeichnete den Empfang als eine Verachtung der Bürger.
"Während für die Unteren Zehnmillionen alles geschlossen wird,
wird es auf der Burg eine Party für die Crème de la Crème geben",
formulierte Hřib. Mynář dazu: "Es ist die schrecklichste
Beleidigung aller Preisträger in der fast hundertjährigen
Geschichte der Vergabe staatlicher Ehrungen. Wenn Bürgermeister Hřib
zumindest ein wenig Anstand in sich hätte, würde er sich bei allen
entschuldigen, sofort zurücktreten und sich selbst irgendwo privat
ohrfeigen."