POWIDL im neuen Gewand!
Neues Layout, aktueller, übersichtlicher
Wirtschafts-veranstaltungen
Koalitionspakt
ausverhandelt
Regierungschef Andrej Babiš (ANO)
hat sich vergangenen Montag mit seinem Vizepremier-in-spe Jan Hamáček
von den Sozialdemokraten (ČSSD) auf einen Koalitionspakt geeinigt.
Der vollständige Regierungsvertrag soll kommenden Freitag
präsentiert werden. Sechseinhalb Monate nach den Parlamentswahlen
scheint eine arbeitsfähige Regierung zum Greifen nahe. Das heißt
aber noch lange nicht, dass in Kürze tatsächlich weißer Rauch
aufsteigen wird. Während bei ANO ein einziger Mann entscheidet, gibt
es bei den Sozialdemokraten, ähnlich wie in Deutschland, eine
Mitgliederbefragung.
Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Ausgerechnet im Gedenkjahr des Prager
Frühlings von 1968 wird die Kommunistische Partei in Tschechien
erstmals seit der Samtenen Revolution wieder (indirekt) an der
Staatsmacht beteiligt sein. Die mittlerweile zur Kleinpartei
mutierten Roten sollen als Herz-Lungen-Maschine einer
ANO-ČSSD-Minderheitskoalition fungieren, und dabei werden sie an die
künftige Regierung jede Menge Forderungen stellen. Acht Stimmen
fehlen Babiš und Hamáček für eine Parlamentsmehrheit, und sowohl
die bürgerliche ODS, wie auch Piraten, Christdemokraten und die
liberalen Parteien haben bereits im Vorfeld bekanntgegeben, diese
Regierung nicht zu unterstützen.
ČSSD-Chef Hamáček zeigt sich
optimistisch und zufrieden über den Koalitionspakt: "Wir sind
zu einem Text gelangt, der meiner Meinung nach für die
Sozialdemokraten akzeptabel ist", sagte Hamáček gegenüber
der tschechischen Presse. "Es wurde das vereinbart, was wir
vorgeschlagen haben. Aus meiner Sicht sind alle Probleme gelöst".
Premier Babiš ergänzte, es wurde alles ausverhandelt, was notwendig
war. "Ich denke, dass am Freitag der Vertrag fertig ist",
so Babiš.
Allzu viele Details zur
Koalitionsvereinbarung konnten die Journalisten auf der
Pressekonferenz des künftigen Führungsduos nicht entlocken. Vor
allem die entscheidende "B-Frage", nämlich ob die ČSSD
Andrej Babiš in der Regierung akzeptiert, solange seine Unschuld in
den laufenden Subventionsbetrugsverfahren gegen ihn nicht bewiesen
ist. Hamáček bestätigte der Presse gegenüber einen Passus im
Vertrag, der bei einer Verurteilung des Premiers die Beendigung der
Koalition vorsieht. "Ich sehe keinen Grund, warum dieser Fall
eintreten sollte", ergänzte Babiš. Welche Partei das
Justizressort kontrollieren wird, erfuhr man noch nicht.
Offene
Fragen werden auch im Umgang der Koalition mit der rechtsextremen SPD
sichtbar. Die ČSSD möchte SPD-Mandatare von hohen
Parlamentsfunktionen und Ausschussvorsitzen abwählen. "Ich sehe
keinen Grund, wieder zum Oktober des vergangenen Jahres
zurückzukehren", meinte dazu Babiš. Der ANO-Chef gab auch
keine Auskunft, ob seine Partei neue Köpfe in die Regierung
entsenden werde. Am Mittwoch werde es ein Treffen von Delegationen
aus ANO, ČSSD und den Kommunisten (KSČM) geben in dem es um
"Vorschläge für einen Vertrag zur Toleranz der
Minderheitsregierung durch die KSČM" gehen soll. "Wir
erwarten, dass die Kommunisten ein Dokument unterzeichnen",
sagte Babiš.
Kommunisten das Zünglein an der Waage
Das sehen die Funktionäre der KSČM
anders. Parteichef Vojtěch Filip steht einem Toleranzvertrag nach
dem Wunsch von ANO und ČSSD grundsätzlich skeptisch gegenüber.
Seine Partei werde gegebenenfalls auch gegen Regierungsbeschlüsse
stimmen und werde dem Kabinett im schlimmsten Fall auch das Vertrauen
wieder entziehen. Vor Journalisten kritisierte Filip den
kolportierten Passus, der die Folgen einer Verurteilung Babiš'
betrifft genauso wie die geforderte Abwahl der SPD-Politiker aus den
Parlamentsämtern. Filip kündigte an, beim geplanten Treffen mit
Babiš und Hamáček eigene Vorschläge mitzubringen. Die Kommunisten
möchten ein "Toleranzpatent", das ihnen die Beteiligung
bei wichtigen politischen Entscheidungen garantiert und Einfluss in
personellen Fragen bei den Regierungsmitgliedern ermöglicht.
Außerdem meint der oberste Kommunist, dass die beiden
Koalitionsparteien bei weitem noch nicht so weit seien, einen
dauerhaften Pakt abzuschließen, und verwies dabei auf das
ausständige, entscheidende, parteiinterne Referendum bei der ČSSD,
dessen Ausgang mehr als offen ist.
23.5., 16.30
Palais Schwarzenberg
Prag 1, Hradčanské nám. 2
4.6., 14.30
Galerie Mánes
Prag 1, Masarykovo nábř. 1
4.6., 18h
Stopkova pivnice
Brünn, Česká 5
____________________
____________________
ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
15.5., 11h
AmCham offices
Prag 1, Dušní 10
19.5., 13h
Becketts Pub
Prag 2, Londýnská 22
____________________
____________________