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Was kostet die "Welt"? Daniel Křetínský, Schwiegersohn-in-spe des reichsten Tschechen Petr Kellner, scheint seine Anteile am französischen Prestigeblatt "Le Monde" aufstocken zu wollen. Die Kauflust des in Brünn geborenen Milliardärs hat zum Zerwürfnis zwischen den beiden Haupteignern des Pariser Weltblattes geführt. Während Matthieu Pigasse mit Křetínský gemeinsame Sache machen möchte, ist Xavier Niel strikt dagegen. "Die Spannungen haben zugenommen", schrieb Le Monde über die beiden wichtigsten Aktionäre von Le Monde.
Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Milliardär Křetínský will mehr Anteile
an "Le Monde"
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2010 erwarben der Internetunternehmer Niel und der Banker Pigasse gemeinsam mit dem schillernden Unternehmer und Kunstmäzen Pierre Bergé das finanziell angeschlagene Blatt. Bergé starb 2017, und die beiden verbliebenen Hauptaktionäre übernahmen seine Anteile. Auch das Magazin "L'Obs", einst "Le Nouvel Observateur", wurden von dem Trio gekauft, und befindet sich nach Bergés Ableben im Besitz von Niel und Pigasse. Letzterer hat seine Anteile an den beiden Medien in eine Gesellschaft namens "Le Nouveau Monde (LNM)" eingebracht. Daniel Křetínský hält in dieser LNM 49 Prozent der Anteile. Der Tscheche ist mit seiner Firma Czech Media Invest auch anderwärtig in Frankreich tätig. So besitzt er das bedeutende Meinungs- und Nachrichtenmagazin "Marianne" mit der bekannten, polenstämmigen Journalistin Natacha Polony an der Spitze.
Gegen ein stärkeres Engagement Křetínskýs bei Le Monde sträuben sich sowohl Xavier Niel, als auch die Redaktionsmitarbeiter. Sie forderten, der tschechische Milliardär solle einen Vertrag unterschreiben, wonach Aktionäre nicht gegen den Willen der Redakteure die Kontrolle über das Blatt übernehmen dürfen. Daraufhin sollen Křetínský und Pigasse exklusive Verhandlungen mit dem Spanischen Blatt "El Pais", das ebenfalls ein kleineres Aktienpaket an Le Monde besitzt, aufgenommen , und den Madrilenen ein stark überhöhtes Angebot für den Kauf ihrer Anteile gemacht haben. Sollte der Deal angenommen werden, würde der LMN von Křetínský und Pigasse ein weiterer Sitz im Aufsichtsrat zustehen. Die Redaktion des Traditionsblattes macht gegen ihren potentiellen mächtigen Mitbesitzer medial mobil. Křetínský gehe es vor allem um Immobilienspekulation, argumentieren die redaktionellen Mitarbeiter. Fakt ist, dass die Redaktion Ende des Jahres umziehen wird und das Redaktionsgebäude, das an einer begehrten Pariser Adresse liegt, verkaufen wird. "Es hat 130 Millionen Euro gekostet, es wird auf mehr als dreihundert Millionen geschätzt", schreibt Le Monde.
Der heute 44-jährige Daniel Křetínský begann 1999 mit der Investmentfirma J&T, mit der er 2009 die Energie- und Industrie-Holding EPH gründete. Der Milliardär hält Anteile an mehreren Unternehmen, unter anderem bei der deutschen Metro AG. 2014 stieg er ins Mediengeschäft ein und ist mit Czech Media Invest ein wichtiger Teilhaber des Unternehmens Czech News Center (Ringier Axel Springer a.s.), zu dem das Boulevardmedium "Blesk" gehört. Křetínský ist überdies Präsident des Fußballklubs Sparta Prag.
6.8., 19h
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Prag 1, Na Florenci 15
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Le Monde: Ausgabe 1 aus dem Jahr 1944