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Maláčová will einen Mindestlohn von bis zu 
20.000 Kronen (784 Euro)
21.11.2019
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Löhne in Tschechien
Bild: Erictorres-2002 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
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Die Regierung von Andrej Babiš ist weiterhin großzügig. Nach Rentenerhöhungen und zusätzlichen Mitarbeitern im Regierungssektor konzentrieren sich die Kabinettsmitglieder nun auf höhere Mindestlöhne. Gerade die Sozialdemokratie fordert zusammen mit den Gewerkschaftern eine angemessene Erhöhung. Nach Ansicht der Ministerin für Arbeit und Soziales, Jana Maláčová, wäre die optimale Option, dass der Mindestlohn bis zu 20.000 CZK beträgt. Dies ist jedoch nach Ansicht der Kritiker sehr gefährlich und könnte auf längere Sicht dazu führen, dass die Mindestlöhne den Unternehmen Kapital entziehen.
Der Kampf um die Anhebung des Mindestlohns begann mit einem Meeting, bei dem keine Ergebnisse erzielt wurden. Die Arbeitgebervertreter bremsten und schlugen nur eine Erhöhung um 700 Kronen (27,42 Euro) vor. Die Gewerkschafter wollten jedoch zumindest das Doppelte, d.h. eine Erhöhung um 1.650 Kronen (64,60 Euro) auf insgesamt 15.000 Kronen (588 Euro). Ministerin Maláčová legte noch ordentlich drauf und verlangte 5000 Kronen (195,90 Euro) zusätzlich zu den Forderungen der Gewerkschaft.

"Ich sage noch einmal, dass der Mindestlohn 60 Prozent des Durchschnittslohns betragen sollte. Es sind also immer noch in etwa 20.000 Kronen", sagte Maláčová. "Und ja, es hat gedauert und ich musste den Präsidenten um Hilfe bitten, aber immmer mehr Beteiligte schlagen sich auf meine Seite. Der Mindestlohn muss einfach steigen, und ich bin für maximales Wachstum", fügte sie hinzu. Maláčová hat mit Präsident Miloš Zeman einen großen Unterstützer, der wie die Gewerkschaften dafür ist, dass zumindest auf 15.000 Kronen aufgestockt werden soll.

Die Arbeitgebervertreter sehen keinen Grund für weitere Lohnerhöhungen, sie sind dagegen. "Natürlich ist der Mindestlohn selbst kein Problem, da nur ein sehr geringer Prozentsatz der Menschen dafür arbeitet. Das Problem ist, dass er natürlich alle anderen Löhne im Unternehmen in die Höhe treibt. Dies ist jedoch angesichts der erreichten industriellen Produktivität und damit des Mehrwerts der tschechischen Hersteller unzureichend. Bisher hat der Staat den Zustrom von Unternehmen mit geringem Mehrwert unterstützt. Es folgten logischerweise kleinere tschechische Unternehmen. Eine Umkehrung der höheren Wertschöpfung ist natürlich möglich, aber keineswegs im Tempo des aktuellen Lohnwachstums. Wenn wir weiterhin auf Lohnwachstum drängen, einschließlich des Mindestlohns, werden alle auf kurz oder lang verlieren. Ein möglicher wirtschaftlicher Abschwung in Europa würde zu einem sehr schneller Rückgang führen", war vom Verband der kleinen und mittleren Unternehmen zu hören.

Derzeit erhalten zirka 150.000 Arbeiter einen Mindestlohn. Das hängt jedoch auch von der Höhe der Sozialleistungen für die Arbeitslosen ab. "In unserer Wirtschaft gibt es nur eine kleine Gruppe von Menschen, die aufgrund geringer Qualifikationen für Mindestlöhne arbeiten. Angesichts der hohen Zahl offener Stellen ist nicht zu erwarten, dass ein angemessenes Wachstum des Mindestlohns erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit hat. Im Gegenteil, es ist zu erwarten, dass die Erhöhung des Mindestlohns einen Teil des Einkommens legalisiert und die Motivation der Menschen zur Arbeit erhöht", sagte der Chefökonom von BH Securities, Štěpán Křeček.

Vorschlag zur Änderung des Mindestlohns
Die Ministerin für Arbeit und Soziales, Jana Maláčová, hat sich seit ihrer Amtsübernahme darauf konzentriert, den Mindestlohn zu erhöhen. Bisher war man davon ausgegangen, dass der Mindestlohn ab 2020 steigen sollte, so dass er immer der Hälfte des Durchschnittslohns des Vorjahres entspricht. Kritiker warnten vor einem sprunghaften Anstieg und wiesen auf die Tatsache hin, dass der Indexierungsmechanismus keine Rezession zulässt.

"Der Mindestlohn sollte nicht zu schnell um einen hohen Betrag angehoben werden, sondern sollte kontinuierlich erfolgen, damit die Unternehmen Zeit haben, sich darauf vorzubereiten. Es wäre auch angebracht, eine gewisse Vorausschau zu haben", sagte Křeček gegenüber "Echo24".

Der Wirtschaftswissenschaftler Křeček wies auch darauf hin, dass Politiker darauf achten sollten, die Löhne im öffentlichen Sektor nicht zu erhöhen, und auch nicht die Mindestlöhne. Nach Angaben der Handelskammer wäre das vorpreschen von Maláčová  eine Gefahr für die Beschäftigung. "Der Entwurf eines Valorisierungsmechanismus berücksichtigt nicht die zukünftige Entwicklung der tschechischen Wirtschaft und arbeitet ausschließlich mit Hilfe von Rückwärtsindikatoren. Es ist also gut möglich, dass der Mindestlohn in Zeiten einer Rezession automatisch steigt und prozyklisch agiert - die potenzielle Arbeitslosigkeit würde steigen", sagte Miroslav Diro, Sprecher der Handelskammer, zu "Echo24".
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Prague 1, 
Slovanský ostrov 226

12.12., 9h
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Prague 1, Na Florenci 15
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