Der Direktor von Transparency International in Tschechien David Ondracka wäre ein geeigneter Innenminister, meinte Andrej Babis. Die Bewegung des Industriellen und Medienzaren Babis möchte die Regierungsämter vornehmlich mit Persönlichkeiten und Experten außerhalb der politischen Parteien besetzen. Ondracka bestätigte gegenüber dem Blatt Mlada Fronta dnes, dass es Gespräche mit ihm und Babis gegeben hätte, und er für das Amt zur Verfügung stünde, wenn alle Parteien in der Koalition ihn unterstützten. "Ich werde darauf achten, dass ich nicht nur Staffage bin", warnt der Korruptionsjäger und Träger des Alice-Masaryk-Preises. Die beiden anderen Koalitionspartner CSSD und KDL-CSL haben Babis' Vorschlag nur vage kommentiert. "Personalentscheidungen sind im Moment noch zweitrangig", gab sich Sobotka ausweichend. Ähnlich KDU-CSL-Chef Pavel Belobradek: "Es gibt noch keine Einigung auf ein Programm. Das sind Spekulationen, die man nicht kommentieren muss."
26. November 2013 Die Koalitionsverhandlungen zwischen den Sozialdemokraten, der Partei ANO und den Christdemokraten haben offiziell begonnen, nachdem Staatspräsident Milos Zeman den CSSD-Vorsitzenden Bohuslav Sobotka mit der Regierungsbildung beauftragt hat. Gleich zu Beginn der Verhandlungen ist ANO-Chef Andrej Babis ein geschickter Schachzug gelungen: Er möchte den beliebten Korruptionsjäger David Ondracka als Innenminister sehen.
Die unheimliche Geschichte des Radovan Krejcir
Roma in Tschechien: Zahl der Armenghettos steigt
Zur Person: David OndrackaDavid Ondracka absolvierte sein Studium der Volkswirtschaft an der Central European University in Budapest, davor studierte er internationale Beziehungen an der Palackyuniversität in Olmütz, Politikwissenschaft an der Karlsuniversität in Prag und politische Philosophie an der NYU in New York. Seit Januar 2008 steht er Transparency International als Direktor in Tschechien vor. Er hat sich auf Fragen der politischen Korruption, die Vergabe öffentlicher Aufträge, Investitionen und die Reform der öffentlichen Verwaltung spezialisiert. Er wirkt als Experte und Berater für internationale Institutionen und Organisationen in mehreren Ländern Europas, des Kaukasus und in der Mongolei. Ondracka spricht Englisch, Französisch und Polnisch. Im Jahr 2009 gewann er den Alice-Masaryk-Preis.
Wie ein kitschiger Actionroman liest sich die Geschichte rund um den tschechischen Unternehmer Radovan Krejcir. Der Geschäftsmann kam in den 90er-Jahren während der Privatisierungen zu erheblichem Reichtum. Bereits im Jahre 2005 kam Krejcir in das Visier der Justiz und konnte im Rahmen einer Hausdurchsuchung einem Sonderkommando der Polizei - angeblich durch die Hintertür - entwischen. Die Liste der Beschuldigungen seitens der Justiz ist beachtlich.
Der soeben veröffentlichte Jahresbericht zur Lage der Roma in der Tschechischen Republik verdeutlicht das dramatische Anwachsen von Armenghettos im ganzen Land. Die Anzahl solcher Siedlungen hat sich von 330 im Jahr 2006 auf gegenwärtig über 400 vergrößert.
Noch besorgniserregender ist die Vergrößerung der Anzahl der in Armenghettos lebenden Menschen. Sie stieg von 80.000 im Jahr 2006 je nach Definition auf das Zwei- bis Dreifache. Es betrifft nicht mehr ausschließlich Angehörige der Roma, die Anzahl der Tschechen in den Elendsquartieren ist ebenfalls steigend. Bei der Erhebung des Jahresberichtes wird auf den sozialen Sprengstoff dieser Entwicklung hingewiesen. In den Krisenregionen wachsen die Ghettos viel schneller und erfassen nun auch kleinere Gemeinden und Ortschaften.
Internationale "Stacheldraht-Konferenz" in Mikulov und Laa an der Thaya
Der Verein "Pamet" ("Gedenken") veranstaltet am 29. November eine Konferenz, die sich mit dem Gedenken an all jene beschäftigt, die dem Eisernen Vorhang zwischen der CSSR und Österreich zum Opfer gefallen sind. Es wird jene Stelle in Mikulov (Nikolsburg) besucht, an der in Kürze eine internationale Gedenkstätte entstehen wird. Den zweiten Teil der Veranstaltung bildet die "Internationale Stacheldraht-Konferenz", die im Festsaal des Rathauses von Laa an der Thaya mit prominenter Besetzung und mit Berichten von Zeitzeugen stattfinden wird.
Jan Sechta ist neuer tschechischer Botschafterin Wien
Mit Verspätung hat Österreichs Staatsoberhaupt Heinz Fischer dem neuen tschechischen Botschafter in Wien Jan Sechta seine Akkreditierung überreicht. Der Karrierediplomat war zuvor Tschechiens Botschafter in Warschau. Bild: die Tschechische Botschaft in Wien.
Ermittelt wird gegen ihn wegen Verdacht der Beihilfe bei der Ermordung eines Zollbeamten, Entführung, Betrug, unerlaubter Waffenbesitz und Steuerhinterziehung. Seit dem Jahr 2007 hält sich Krecjir in Südafrika auf und konnte sich bis jetzt erfolgreich der Verfolgung durch die tschechische Justiz entziehen. Doch anstatt still und leise seinen Reichtum im Asyl zu "genießen" scheint der tschechische Unternehmer Action zu bevorzugen. Seit seinem Aufenthalt in Südafrika starben die Leute in seinem persönlichen und geschäftlichen Umfeld reihenweise. Mit unglaublichen zehn gewaltsamen Todesfällen wird Krejcir in Verbindung gebracht. Offensichtlich sind aber nicht alle mit seinem Tun und Walten einverstanden. Am 12.November wurde auf Krejcir ein Bombenattentat - übrigens schon der zweite Anschlg in diesem Jahr - verübt, wobei es zwei Tote gab. Einer davon war der ebenfalls von der tschechischen Justiz gesuchte Unternehmer Jan Charvat. Krejcir selbst entging dem Attentat. Der Anschlag erregte aber ein derartiges internationales Aufsehen, dass nun auch die südafrikanische Politik reagierte. Sein Vermögen inklusive aller greifbarer Luxusgüter wurden eingefroren und beschlagnahmt, und am 22 November klickten die Handschellen. Es ist davon auszugehen, dass Krejcir nach Tschechien ausgeliefert wird, da die Südafrikaner den mittlerweile ungeliebten Gast lieber heute als morgen loswerden wollen. Jedenfalls bleibt die Geschichte spannend und Hollywood ruft.
26. November 2013
Bild: Patria online
28.11., ab 11.00Österr.-Tschech. B2B-Treffen IndustrieCZ-IndustrieverbandPrag 9, Freyova 112.12., ab 18.00Wirtschaftsstammtisch ÖsterreichStopkova pivniceBrünn, Ceska 53.12., ab 19.00Wirtschaftsstammtisch ÖsterreichChez MarcelPrag 1, Hastalska 124.12., ab 19.00Schweizer AdventshöckTP: PalladiumPrag 1, nam. Republiky 112.12., ab 19.00"Bayrischer Abend"KOSTENPFLICHTIG!DTIHKPrag 1, Vaclavske nam. 4015.12., ab 13.30Benefiz-AdventskonzertNepomuk am FelsPrag 2, Vysehradska 28Tschechisch-Österreichischer Ball in Brünn11.1.2014, 20.00Besedni DumBrünn, Komenskeho nam. 8Ball derÖsterreicher23.1.2014, ab 21.00 (Einlass 20.00)SophienpalaisPrag 1, Slovansky ostrov 226Weitere Infos + ProgrammENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN IN PRAG:6.12.Irish Christmas PartyThe James JoycePrag 1, U obecniho dvora 47.12.CANCY Charity Ball(Czech-Australian-New Zealand Association)Prague Congress CentrumPrag 4, 5. kvetna 65
Rudolf Reimann als VLÖ-Chef bestätigt
Auf der Bundeshauptversammlung in Wien wurde am 22. November der langjährige Obmann des Verbandes der Volksdeutschen Landmannschaften in Österreich (VLÖ) Rudolf Reimann in seinem Amt als Obmann bestätigt. Der VLÖ vertritt die Interessen der infolge des Zweiten Weltkrieges aus den zentral- und osteuropäischen Ländern vertriebenen deutschen Bevölkerung.