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POWIDL im neuen Gewand!
Neues Layout, aktueller, übersichtlicher
Gemeinde- und Senatswahlen als Gradmesser der
aktuellen Politik
Vom 10. bis 11. Oktober wird das tschechische Wahlvolk heuer
erneut zu den Urnen gerufen. Nach den EU-Wahlen im Frühjahr
stehen nun landesweit Gemeinderatswahlen an. Zusätzlich
werden in 27 Regionalwahlkreisen Tschechiens die Senatoren
neu besetzt.
18 September 2014
allen unseren Lesern
Tschechien
hat gewählt
Ergebnisse der
Parteien, Stärke der
Parlamentsparteien in
den Regionen + Links
zu den Bezirken und
Gemeinden
EU-Wahl
2014
ACHTUNG.STAATSGRENZE!
25 Jahre nach dem Fall des
Eisernen Vorhangs geht die
Foto-Wanderausstellung
"Achtung.Staatsgrenze -
Pozor.statni hranice" von
Mai bis November 2014 der
Frage nach, wie sich die
Perspektive der Menschen
beiderseits der Grenze in
den letzten Jahrzehnten
verändert hat. Weiter
Katzenjammer um tschechische Rolle in der EU-Kommission
Österreichs Landeshauptleute fordern Grenzkontrollen
18. September 2014
Bild: ANO
Enttäuschung an allen Ecken und Enden herrscht in Prag nach
der Bekanntgabe des Aufgabenbereiches der künftigen
tschechischen EU-Kommissarin und ANO-Vizevorsitzenden
Vera Jourova. Anstatt ihr angestammtes Metier, die
Regionalpolitik, auf europäischer Ebene weiterzuführen,
erhielt die Tschechin das Ressort "Justiz,
Konsumentenschutz und Gendergerechtigkeit". Eine
Niederlage der tschechischen Regierung, sind sich
Beobachter und Kommentatoren einig, die weniger auf die
Person Vera Jourova zurückzuführen ist, sondern den
geringen Stellenwert der Tschechischen Republik innerhalb
der Union widerspiegelt.
Eigentlich wollte Tschechiens Regierung alles richtig machen: Der designierte EU-
Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wünschte sich für sein Team viele qualifizierte
weibliche Mitarbeiterinnen. Prag nominierte daraufhin als erstes EU-Land eine Frau als
Kommissarin. Mit Vera Jourova wurde eine Kandidatin präsentiert, die als profunde
Regionalpolitikerin und amtierende Regionalministerin wie maßgeschneidert auf die
Nachfolge des österreichischen Kommissars Johannes Hahn im EU-Regionen-Ressort passen
würde.
Doch Juncker wirbelte die Aufgabenbereiche der angestammten Politiker ordentlich
durcheinander. Johannes Hahn findet sich als Erweiterungskommissar wieder, das von Jourova
angestrebte Regionen-Ressort wird von der rumänischen Sozialdemokratin Corina Cretu
geführt. Für Tschechien blieb, so scheint es, nur noch ein "übriggebliebener"
Aufgabenbereich. Zwar ist Jourova nominell die Nachfolgerin der mächtigen Kommissarin
Viviane Reding, doch wurde das Justizressort um die wichtigsten Kompetenzen beschnitten.
Politische Farbenlehre habe hier wohl wieder einmal mehr Ausschlag gegeben als Erfahrung
und Fachkompetenz, so die Analyse in den tschechischen Medien. Die Schlüsselressorts bei
Junckers Kommission liegen in den Händen von Konservativen und Sozialdemokraten. Dass ein
Kommissions-Neuling, noch dazu von einer rechten Protestpartei, weniger gute Karten habe,
läge auf der Hand. Die Opposition spricht von einem Versagen des Premiers, während die
Tageszeitung "Mlada Fronta Dnes" aus dem Verlag des ANO-Chefs Andrej Babis dazu meint:
"Vera Jourova ist keine schlechte Kandidatin. Aber die Erwägung, dass sie einen wirklich
einflussreichen Posten in der EU-Kommission bekommen würde, war von Beginn an irrig.
Tschechien hat in den vergangenen zehn Jahren eine der schlechtesten Leistungen aller neuen
EU-Mitglieder geliefert. Es blockierte, was es blockieren konnte."
Besonders unglücklich gibt sich Vera Jourova selbst. Im Fernsehen sprach sie gleich nach
Bekanntwerden ihrer künftigen Aufgaben: "Ich bin gefragt worden, ob ich enttäuscht sei,
nicht mein bevorzugtes Spezialgebiet Regionalpolitik erhalten zu haben. Ich muss sagen, das
bin ich."
18.September 2014
Kommunalpolitik spielt bei den Gemeinderatswahlen eine
große Rolle. Somit wird eine landesweite Interpretation der
Wahlergebnisse nicht einfach. Die Parteienlandschaft ist auf
Gemeindeebene traditionell stark aufgesplittert und in Dörfern
stehen meist nur Namenslisten zur Wahl. 2010 fand die letzte
Gemeinderatswahl statt.
Vier der neun österreichischen
Landeshauptmänner haben in den letzten
Tagen vehement die Wiedereinführung von
Grenzkontrollen an Österreichs Schengen-
Grenzen gefordert. Sie bemängelten, dass die
Nachbarländer außerstande seien, die EU-
Außengrenze vor Flüchtlingsströmen zu
schützen. Mit Nieder- und Oberösterreich
stehen die Nachbarn Tschechiens an
vorderster Front gegen die offenen Grenzen.
POWIDL-Thema
25 JAHRE
"SAMTENE
REVOLUTION"
Wie haben Sie die
"Samtene Revolution"
erlebt? Wo haben Sie
sich aufgehalten?
Was ist Ihrer Meinung
nach heute, 25 Jahre
danach noch
geblieben?
Senden Sie uns Ihre
persönliche
Geschichte, Ihre
Gedanken, Ihre Fotos
an
1989@powidl.eu
(Deutsch oder
Tschechisch /
nemecky nebo cesky)
Die damalige Regierungspartei ODS erhielt damals viele Gemeinderatssitze und
Bürgermeisterposten. Heute ist die bürgerlich-konservative Partei zur Bedeutungslosigkeit
geschrumpft, und viele ODS-Bürgermeister werden ihr Amt verlieren. Die Frage ist, in
welchem Ausmaß die Bürgerlichen verlieren, und welche Kräfte ihr nachfolgen werden -
Unabhängige, Karel Schwarzenbergs TOP'09, die Protestpartei ANO, oder geht es Richtung
Links zu Sozialdemokraten und Kommunisten.
Spannend wird der Ausgang in den Großstädten sein. Die Hauptstadt Prag war traditionell
Hochburg der Bürgerlichen. Erst 2013 kam der TOP'09-Mann Tomas Hudecek an die Spitze
des Prager Rathauses, nachdem die CSSD die Stadtkoalition mit der ODS aufgekündigt hat
und den jungen Hudecek ins Bürgermeisteramt gehievt hat. Kann er sich durch seine erste
Wahl im Amt bestätigen? Geht es nach den letzten Wahlgängen - Präsidentschaft, Parlament,
EU -, bei denen in Prag die TOP triumphiert hat, gäbe es daran keinen Zweifel. "Die Schlacht
um Brünn" nennen lokale Medien den Wahlkampf um die mährische Hauptstadt. 2010
gelangte das Bürgermeisteramt mit Roman Onderka in die Hände der Sozialdemokraten. Der
Bürgermeister kam mit Ungereimtheiten bei seiner universitären Abschlussarbeit negativ ins
Gerede. In der Wirtschaftspolitik hat Brünn unter seiner Amtsführung auch keine großen
Erfolge feiern können (Stichwort: "Verpatzte Ansiedlung des Groß-Arbeitgebers Amazon in
Brünn"). Onderkas Amt wird von Manager Jaroslav Kacer (TOP'09), dem Hochschullehrer
Frantisek Vizda (ODS), Petr Vokral (ANO) und Klara Liptakova (Christdemokraten)
beansprucht.
Tschechien wählt auch etwa die Hälfte der Senatsabgeordneten, die in 27 der 54
Regionalwahlkreise ermittelt werden. 2012 wurde in der anderen 27 Kreisen gewählt,
damals konnten die Kommunisten triumphieren und gewannen massiv dazu. Die Wahl war
eine Protestwahl gegen die damalige ODS-TOP'09 Regierung. Heute sind die Voraussetzungen
anders, sodass mit einem derartigen Linksruck nicht mehr gerechnet werden kann.
"Macht die Grenzen dicht!", zitiert die Boulevard-Tageszeitung "Österreich" den
oberösterreichischen Landeshauptmann Josef Pühringer. Niederösterreichs Landeschef Erwin
Pröll regte in der "Kronen Zeitung" an, wieder Soldaten an die niederösterreichische Grenze
zu beordern. Zuvor hatte sich der Landeshauptmann des östlichsten Bundeslandes
Burgenland, Hans Niessl, als Erster mit der Forderung einer "nötigenfalls auch dauernden"
Kontrolle der Schengen-Grenzen das Wort ergriffen, gefolgt von Kärntens Peter Kaiser. Die
österreichischen Landespolitiker stehen in einer Reihe mit Bayerns Ministerpräsidenten
Horst Seehofer, der seinerseits ebenfalls an den Freistaatsgrenzen zu Österreich und
Tschechien wieder Grenzbalken sehen will.
Während die Lokalpolitiker für ihre Forderungen von der Boulevard-Presse schulterbeklopft
werden, stellt sich auf nationaler Ebene die Frage, wie so ein Plan umgesetzt werden kann,
und wie hoch die Kosten für Personal und Verwaltung sein werden. Im Schengen-Vertrag ist
ein vorübergehendes Aussetzen vorgesehen, bei unbegrenzter Maßnahme stehen sicherlich
europarechtliche Hindernisse im Raum. Das musste vor zwei Jahren auch Dänemark
feststellen, das die Grenze zu Deutschland kontrollieren wollte. Trotzdem können sich
österreichische Regierungsmitglieder mit Grenzkontrollen anfreunden. Kontrollen seien
zwar "kein Szenario der nächsten Wochen", wie Innenministerin Johanna Mikl-Leitner
betont, können aber als "letzte Maßnahme" gesetzt werden. Für den Verteidigungsminister
Gerald Klug ist laut "Österreich" ein Heereseinsatz an der Grenze denkbar.
POWIDL-KOMMENTAR:
"Liebe Schlepperinnen und Schlepper,
künftig wird die Republik Österreich an ihren Grenzen wieder Grenzübergänge mit
Kontrollen installieren. Sie werden ersucht, diese auffälligst und wenn möglich am Tag zu
benutzen (Personalknappheit, Nachtzulage). Die Schleppungen sind in einer Art und
Weise durchzuführen, dass es keineswegs zu einer Verschleppung der Amtshandlung
kommt (Überstunden). Sollte Ihnen jedoch der Weg über die Grenzübergänge nicht
zusagen, ist auch eine Schleppung über die Grünen Grenze nach Österreich möglich. Für
diese Art der Schleppung gilt ähnliches, Sie sollten - wenn es nicht zu große Umstände
macht - deutlich erkennbar durchgeführt werden, um die, eigens in den Grenzraum
abgestellten, unterbezahlten und unerfahrenen Grundwehrdiener in keine allzu
komplizierten Amtshandlungen zu verstricken."
Wir wissen nicht, ob sich unter den POWIDL-Lesern potenzielle Schlepper befinden - für
alle Fälle haben wir obigen Aufruf gestartet. Wenn es schon nicht nützt, schaden tut's auf
keinen Fall! Kurz gesagt: Internationale Schlepperbanden, organisierte Kriminalität und
illegale Warenströme lassen sich kaum mit einem Grenzbalken aufhalten. Da müsste eine
Staatsgrenze schon ganz anders gesichert sein, ähnlich wie es in der Ausstellung
"Achtung Staatsgrenze" zu sehen ist. Der von Österreich angedachte Heereseinsatz wird
mehrere Millionen Euro kosten. Viel Geld für ein Heer, das bei Benzin und Knallmunition
sparen muss und sich auch keine öffentlichen Angelobungen mehr leisten kann.
TERMINE:
20.9., ab 12.00
"Oktoberfest" der DTIHK
Kloster Brevnov
Prag 6, Marketska 1
24.9., ab 10.00
Fachkonferenz
"INNOVA 2014"
Westböhmische Universität
Pilsen, Univerzitni 22
25.9., ab 13.00
Neue EU-Förderperiode
Tschechien 2014-2020
BW Hotel International
Brünn, Husova 16
ENGLISCHSPRACHIGE
VERANSTALTUNGEN
IN PRAG:
23.9., ab 18.00
Canadian Business
Mixer
"Closer To The Sky"
Hilton Prague
Prag 8, Pobrezni 1
16.10., ab 14.00
Doing Business in the
UK
CMS Prague Palladium
Prag 1, Na porici 3a
FORUM 2000
Conference in Prague
Democracy and its
Discontents. A Quarter-
Century after the Iron
Curtain and Tiananmen
12.-14.10.2014
www.forum2000.cz
NATO-Konferenz in Prag
15.-17.10.