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Vizepremier Babis siegt im Rechtsstreit mit
slowakischer "Gauck-Behörde"
Vizepremier und Finanzminister Andrej Babis kann einen
juristischen Etappensieg gegen das "Nationale Institut der
Erinnerung" (UPN) verbuchen. Das slowakische Pendant
zur deutschen "Gauck-Behörde" hat Babis in der Liste
jener Personen geführt, die vor 1989 wissentlich für die
kommunistische Staatssicherheit der Tschechoslowakei
(StB) gearbeitet hatten.
Babis hat vor dem zuständigen Kreisgericht Bratislava die Erinnerungsbehörde geklagt. Vor
wenigen Tagen hat schließlich der Politiker, der als Nummer 731 in der Forbes List of Billionaires
gelistet ist, Recht bekommen. Babis sei vom tschechoslowakischen Geheimdienst in den 1980er-
Jahren zu unrecht als Informant "Bures" geführt worden. Wissentliche Spitzeltätigkeiten konnten
dem damals im Ausland tätigen Handelsdiplomaten nicht nachgewiesen werden. Mit diesem
Urteil - gegen das die UPN berufen will - erfüllt Babis nun endgültig die Kriterien des
tschechischen Lustrationsgesetzes, das Parteikader und Geheimdienstfunktionäre von vor 1989
vom öffentlichen Staatsdienst fernhält.
Andrej Babis ist als Sohn des CSSR-Diplomaten Stefan Babis in Genf aufgewachsen. Nach seinem
Studium an der Wirtschaftsuniversität Bratislava wurde er seit 1980 von der KSC als Mitglied
geführt - eine "willentliche KP-Mitgliedschaft" bestreitet Babis aber. 2013 verklagte Andrej Babis
die UPN-Behörde. Er selbst ist damals aber nie zum Prozess erschienen, was dann die Vertagung
auf 2014, nach dem Parlaments-Wahlkampf vom vergangenen Herbst, zur Folge hatte.
09. Juli 2014
allen unseren Lesern
Tschechien
hat gewählt
Ergebnisse der
Parteien, Stärke der
Parlamentsparteien in
den Regionen + Links
zu den Bezirken und
Gemeinden
EU-Wahl
2014
ACHTUNG.STAATSGRENZE!
25 Jahre nach dem Fall des
Eisernen Vorhangs geht die
Foto-Wanderausstellung
"Achtung.Staatsgrenze -
Pozor.statni hranice" von
Mai bis November 2014 der
Frage nach, wie sich die
Perspektive der Menschen
beiderseits der Grenze in
den letzten Jahrzehnten
verändert hat. Weiter
Keine Lust auf Lustration: Vor 1989, war da nicht
noch was?
TERMINE:
1.8., ab 19.00
Augustfeier der
Schweizer Botschaft
KOSTENPFLICHTIG!
Sophiengärten
Prag 1,
Slovansky ostrov 226
5.8., ab 19.00
Wirtschaftsstammtisch
Österreich
Vinicni altan
Prag 2,
Havlickovy sady 1369
6.8., ab 18.30
Swiss Club Monatstreff
Kavarna Adria
Prag 1, Narodni 40
28.8., ab 18.00
DTIHK-Moldaufahrt
KOSTENPFLICHTIG!
Restaurantschiff Europe
Prag 1, Dvorakovo nabr.
ENGLISCHSPRACHIGE
VERANSTALTUNGEN
IN PRAG:
17.7., ab 18.00
"Glow in the Dark"
Summer Party
AT EXPENSE!
Obcanska Plovarna
Prag 1, U Plovarny 8
12.8., ab 08.00
American Chamber
GM Breakfast
The Mark Luxury Hotel
Prag 1, Hybernska 12
21.8., ab 18.00
Business Mixer
Nordic+Swiss Chamber
Hotel Jalta
Prag 1, Vaclavske nam. 45
Bild:ANO
POWIDL-Kommentar:
Es war ein Herzstück von Vaclav Havels demokratischer
Tschechoslowakei: Das Lustrationsgesetz. Es sollte
verhindern, dass Parteigrößen von einst im neuen freien
Staat je wieder in Machtpositionen kommen. Heute scheint
sich dieses Gesetz bereits überlebt zu haben, und nicht
wenige Kräfte in Tschechien plädieren für die völlige
Abschaffung dieses Überbleibsels aus der Zeit der jungen
Demokratie.
Der ursprüngliche Zweck der Lustration ist heute tatsächlich nicht mehr gefordert. Nach bald 25
Jahren Demokratie sind die alten Kader von damals keine Gefahr mehr. Und diejenigen, die sich in
der Zeit der Umstrukturierung schwer bereichert haben, werden von der Lustration kaum belangt,
weil sie bei der KP nicht in vorderster Reihe gestanden sind.
Unmittelbar nach den Wahlen war es die CSSD, die auf ein Ende des Lustrationsgesetzes drängte,
vor allem deswegen, um dem begehrten Koalitionspartner Babis den Weg in die Regierung zu
ebnen. Neben den Sozialdemokraten und der ANO-Bewegung sind - klarerweise - auch die
Kommunisten, und somit die drei stärksten politischen Kräfte Tschechiens gegen das Gesetz.
Neben der linken Tageszeitung "Pravo" fordern auch die wirtschaftsliberalen "Hospodarske noviny"
die Abschaffung der Lustration. Zum aktuellen Fall Babis schreibt die HN: "Die Wähler haben klar
zu verstehen gegeben, dass sie die Frage der Mitarbeit oder Nicht-Mitarbeit Babis' beim StB nicht
interessiert. Er ist heute trotzdem der populärste tschechische Politiker."
In der Tat spielt die Vergangenheit vor der Wende, und die Dinge, die damals, in dieser Zeit, einige
Menschen so gemacht haben, eine immer unwichtigere Rolle bei der heutigen Bevölkerung. Vor
allem dann, wenn es um die Vergangenheit des betuchten Hoffnungsträgers Andrej Babis geht. Als
"moralische Folklore" wurde in den letzten Tagen das Lustrationsgesetz bezeichnet. Frei nach
Bertolt Brecht: Erst das Fressen, dann die Moral.
Tschechien verkauft Kampfflugzeuge nach USA
Das tschechische Verteidigungsministerium
bestätigt die Genehmigung für den Verkauf von 14
Leichtkampfflugzeugen des Typs Aero L-159 an
Draken International USA. Am 14.7. soll laut
Minister Martin Stropnicky der Vertrag
unterzeichnet werden. Die Maschinen werden bis
Jahresende geliefert, der Käufer hält eine Option
auf weitere 14 Flieger. Die von vom tschechischen
Hersteller Aero Vodochody produzierten
Doppelsitzer-Flugzeuge dienen vornehmlich als
Trainingsflugzeuge. 2014 hat die irakische
Luftwaffe ebenfalls 14 Maschinen bestellt.
Bayern will offizielle Vertretung in Prag einrichten
Es war das erste offizielle Aufeinander-
treffen der beiden Politiker Horst Seehofer
und Bohuslav Sobotka als Regierungschefs
von Bayern und Tschechien. Beim
Nachbarschaftsbesuch Seehofers in Prag,
das dem gegenseitigen kennenlernen
dienen sollte, ging es betont freundlich zu.
Negative Begleitmusik wie
grenzüberschreitender Drogenhandel oder
die von Seehofers CSU initiierte
Ausländermaut für KFZ wurde außen
vorgelassen.
Die Vertiefung der Beziehungen zwischen dem Freistaat und der Tschechischen Republik standen
im Vordergrund. Der bayerische Ministerpräsident kündigte an, noch in diesem Jahr eine
offizielle Vertretung in Prag zu eröffnen, um den kulturellen und wirtschaftlichen Austausch zu
fördern. Bayern wäre damit nach Sachsen das zweite deutsche Bundesland, das in Prag direkt
präsent ist. Neben einigen tschechisch-bayerischen Projekten im Rahmen der Europäischen
Kulturhauptstadt Pilsen 2015, wird die Landesausstellung 2016 in Adlersbach "Bier in Bayern"
intensiv mit den Partnern auf der böhmischen Seite kooperieren. Ziel ist letztendlich, in Folge
eine gemeinsame Landesausstellung auszurichten, in der die über 1000jährige gemeinsame
Geschichte zwischen Böhmen, Bayern und Franken dokumentiert werden soll.
Dass die Verkehrsverbindungen zwischen Bayern und Tschechien zu wünschen übriglassen,
räumte Seehofer gegenüber tschechischen Medien ein und sprach von einer "Bringschuld" auf
deutscher Seite. Die Bahn zwischen München und Nürnberg nach Prag gehören verbessert, dafür
werde er sich bei "seinem bayrischen Bundesverkehrsminister" in Berlin einsetzen, meinte
Seehofer. Die "Ausländer-PKW-Maut", die von Seehofers Partei erdacht und propagiert wurde,
spielte beim Treffen mit der tschechischen Regierung nur eine Nebenrolle. Nicht aber bei der
Opposition: "Ich sehe diese Maut als Schlag ins Gesicht für die europäische Integration. Wir
sind bereits in einer Phase des wachsenden Euroskeptizismus, und etwas Schlimmeres als das,
was die deutsche Bundesregierung vorhat, kann man nicht tun", kritisierte der stellvertretende
Parlaments-Fraktionsvorsitzende der TOP'09 Frantisek Laudat scharf die Ausländermaut.
09. Juli 2014
09. Juli 2014
Foto: CSU