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Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
Je höher man in die Hierarchie der
Staatsanwälte geht, desto höher ist der Anteil jener, die bereits
vor der Wende eine juristische Karriere mittels
KSČ-Parteimitgliedschaft angestrebt haben. Gleich nach der Samtenen
Revolution wurden sämtliche Staatsanwälte auf ihre Vergangenheit
überprüft. Die Mitgliedschaft in der KSČ alleine war kein
Ausschlussgrund. Es ging damals vor allem um die fachliche Eignung
und um moralische Qualitäten. Diese waren auch nicht allzu hoch
angesetzt, um personelle Engpässe zu vermeiden.
Rund 70 Prozent aller Staatsanwälte
hatten 1988 ein kommunistisches Parteibuch. Anfang der 1970-er Jahre
waren es nur 50 Prozent, ein Umstand, der aus der politischen
Säuberungswelle nach dem Prager Frühling herrührt, erklärt der
Historiker Jaroslav Pažout vom Institut für das Studium totalitärer
Regime an der Technischen Universität Reichenberg. Die Gründe für
den starken Zulauf von Staatsanwälten in die Partei in den späten
1980-er Jahren sieht man im Justizministerium nicht alleine in
karrieristischen Motiven. "Auf einige wurde auch Druck ausgeübt,
etwa indem man drohte, dass ihre Kinder andernfalls nicht studieren
dürften. Die bloße frühere Mitgliedschaft bei den Kommunisten kann
an sich nicht die moralischen Eigenschaften eines Staatsanwaltes
beschädigen", meint Vladimír Řepka, Sprecher des
Justizministeriums.
2011 erwirkte der Politikaktivist Tomáš
Pecina, nachdem er sich durch die Instanzen geklagt hatte, dass die
Informationen über die KSČ-Vergangenheit von Juristen nicht dem
Datenschutz unterliegen. Pecina ortet durch den hohen Anteil an
Ex-Kommunisten eine Beeinflussung der Rechtssprechung: "Es gibt
einige bekannte Fälle, in denen kommunistische Verbrecher über
lange Jahre von einem Gerichtsverfahren verschont wurden. Das wäre
sicher nicht möglich gewesen, wenn es schon in den 1990-er Jahren
hierzulande eine Justizreform gegeben hätte. Dann wären die Leute
durch solche ersetzt worden, die zumindest einen neutralen Blick
gehabt hätten", sagte er.
Heute sind im tschechischen
Rechtssystem 1200 Staatsanwälte aktiv. An die 200 waren in der ČSSR
Mitglieder der Kommunistischen Partei. Ihr Anteil schwindet
kontinuierlich, da die Ex-Kommunisten nach und nach ins Pensionsalter
kommen.
Staatsanwaltschaften
sind eine Domäne der
Ex-Kommunisten
Der Berufszweig der Staatsanwälte
ist auch 30 Jahre nach der Samtenen Revolution eine Hochburg der
ehemaligen KSČ-Mitglieder. Jeder sechste Staatsanwalt, der heute in
der Tschechischen Republik seinen Dienst verrichtet, war vor 1989
Kommunist. Besonders stark betroffen ist der Gerichtsbezirk Třebíč
(Trebitsch) im mährischen Hochland, wo zwei Drittel der
Staatsjuristen eine tiefrote Vergangenheit haben. Diese Zahlen hat
jüngst der tschechische Rundfunk durch Recherchen von
Datenjournalisten erhoben und veröffentlicht.
Bild: Wikipedia, Gemeinfrei
18.1., 20h
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