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Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
Die Tschechische Republik hat EU-weit
den höchsten Anteil an positiv auf das Coronavirus getesteten
Personen in der Bevölkerung. Zur Zeit der Einführung des Lockdowns
weist der mährische Bezirk Prostějov (Proßnitz) 881 Infizierte pro
100.000 Einwohnern auf. In Prag liegt diese Zahl aktuell bei 563,
Brünn weist 533 Fälle von hunderttausend auf. Im landesweit am
besten liegenden Bezirk rund um Cheb (Eger) liegt die Quote bei 266
Betroffenen. Der aktuelle Zuwachs an positiv getesteten in ganz
Tschechien lag am Mittwoch, dem 21. Oktober knapp unter 15.000. Laut
Gesundheistminister Roman Prymula sei die Einschränkung der
Bewegungsfreiheit die wirksamste Maßnahme zur Eindämmung des
Coronavirus. Dennoch bleiben im Gegensatz zum Frühjahr die Grenzen
des Landes bis auf weiters geöffnet.
Händler warnen: "Drei Wochen
noch, und dann ist Schluss."
Der Lockdown hat massive Auswirkungen
auf den ohnehin schon gebeutelten Einzelhandel. Obwohl viele Händler
und Dienstleister diesen Schritt befürchtet haben, kritisieren sie
die unklare Kommunikation der Regierung, die das Zusperren einen Tag
zuvor in einer "Nacht-und-Nebel-Aktion" beschlossen habe.
Auch die Versprechungen für Entschädigungen des Umsatzentganges
werden als äußerst vage beurteilt. Für viele ist die letzte
Hoffnung, ein halbwegs profitables Weihnachtsgeschäft, geplatzt.
Dass die Geschäfte im November wieder aufsperren können, damit
rechnen die wenigsten. Somit muss sich die Tschechische Republik auf
eine Pleitewelle ungeahnten Ausmaßes, gepaart mit einem starken
Anstieg der Arbeitslosigkeit, im kommenden Jahr einstellen.
"Die ganze Situation ist für die
Regierung außer Kontrolle geraten, die Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit sind ein klarer Beweis dafür," kritisierte
Investor Michal Mička, dem die Marken Pietro Filipi und Kara
gehören, gegenüber dem Nachrichtenportal idnes.cz. "Diese
Maßnahmen schaden dem Unternehmen auf einige Jahre", ergänzte
er. Der Lockdown werde sich unmittelbar in Umsatzrückgängen
auswirken. Noch dazu kommen die Sperrungen in einer Zeit, in der die
Menschen beginnen, ihre Weihnachtsgeschenke einzukaufen. "Wie
treten in eine Phase ein, die für einen bedeutenden Teil der Händler
die grundlegendsten Umsätze bedeutet. Ich schätze, das eine
Schließung von mehr als drei Wochen für viele Geschäfte
existenzielle Probleme bedeuten kann", sagte Tomáš Míček,
Einzelhandelsexperte des Beratungsunternehmens CBRE.
Selbst eine schnelle Wiedereröffnung
von Geschäften bedeutet nicht, dass die Kunden automatisch
zurückkehren. "Ich glaube nicht, dass wenn die Läden etwa
Mitte November wieder öffnen, die Leute wieder in die Geschäfte
strömen werden. Wir wissen aus der Erfahrung vom April, dass es eine
Weile dauert", meinte der Verkaufsleiter der
Kosmos-Buchhandlung, Ctirad Fuchs, gegenüber idnes.cz. Auch wenn
bereits in den vergangenen Jahren viele Bücher übers Internet
verkauft worden sind, kann das Weihnachtsgeschäft aber nicht
ausschließlich über eShops abgewickelt werden. "In den
nächsten zwei bis drei Wochen gibt es noch keine Weihnachtseinkäufe.
Danach wäre es für den eCommerce ein echter Stresstest, auf den
meiner Meinung nach niemand vorbereitet ist. Der Frühling war in
dieser Hinsicht kein Prüfstein", sagte Adam Pýcha,
Marketingleiter für Onlinehandel bei der Buchhandelskette Dobrovský.
Besonders harten Zeiten gehen die
Hotellerie und die Gastronomie entgegen. Seit dem ersten Lockdown
fehlen die vielen ausländischen Touristen und Konferenzteilnehmer,
vor allem in Prag. Auch hier wird das umsatzstarke Weihnachts- und
Silvestergeschäft ausfallen. In den letzten Wochen vor dem Lockdown
war die Lage in der Branche bereits mehr als trist. Der Präsident
des Verbandes der Hotelliers und Gastronomen, Václav Stárek,
schätzte die Gesamtbelegung zuletzt auf vier Prozent. In vielen
Betrieben herrsche eine Überzahl an Mitarbeitern gegenüber den
Gästen. "Derzeit haben wir drei Personen in 240 Zimmern in
unseren fünf Hotels in Prag", erläuterte Viliam Sivek, Inhaber
der Hotelkette Sivek Hotels. "Es wird noch schlimmer werden",
ergänzte er.
Tschechien erneut im
Lockdown
Am Mittwoch, dem 21. Oktober
verkündete die tschechische Regierung einen erneuten Lockdown über
das Land. Ab Donnerstag, 6 Uhr, bleiben sämtliche Geschäfte, die
keine Lebensmittel, Drogeriewaren, Hygieneartikel, medizinische
Produkte, Tiernahrung oder sonstige "systemrelevante" Waren
verkaufen, geschlossen. Es bestehen Einschränkungen in der
Mobilität, man darf sein Zuhause nur noch zur Arbeit, zum Einkauf,
für Arztbesuche, für Hilfstätigkeiten und zur "Bewegung in
Parks und in der Natur" verlassen. Die Regelungen gelten bis zum
Ende des Nationalen Notstandes, der derzeit bis zum 3. November gilt,
aber mit Sicherheit verlängert werden wird.
AUFGRUND DER AKTUELLEN NOTSTANDSMASSNAHMEN MUSS DIE RUBRIK
"WIRTSCHAFTS-VERANSTALTUNGEN"
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