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Mehr als 500 Menschen mit Fahnen und Transparenten protestierten am 13. Juni 2020 auf dem Dorfplatz in Velký Bor (Groß Bor) im Bezirk Klatovy (Klattau), als bekannt wurde, dass ihr Gebiet Březový potok als einer von vier Standorten für den möglichen Bau eines Endlagers für Atommüll auserkoren wurde. Ähnlich verhält es sich auch bei den anderen Gemeinden, die von der Regierung in die engere Auswahl miteinbezogen wurden.
Tschechische Kommunen wehren sich gegen Atommüll-Endlager
AUFGRUND DER AKTUELLEN NOTSTANDSMASSNAHMEN MUSS DIE RUBRIK
"WIRTSCHAFTS-VERANSTALTUNGEN"
LEIDER AUSFALLEN
Bild: Christian Fischer - Eigenes Werk.gemeinfrei wiki commons
Die Gemeinden und Verbände von möglichen Standorten für ein tiefes Endlager von Atommüll wollen sich weiterhin gegen den Bau verteidigen. Sie planen, alle verfügbaren Optionen zu nutzen, von Informationsaktivitäten bis hin zu möglichen rechtlichen Schritten. Dies wurde aktuell auf der Online-Pressekonferenz der Anti-Endlager-Plattform von Vertretern der Gemeinden von drei der vier in Betracht kommenden Orten veröffentlicht - Horka im Bezirk Třebíč, Hrádek in der Region Jihlava und Březový potok in der Region Klatovy. Die Vertreter der aus dem vierten ausgewählten Ort, Janoch u Temelína, haben sich der Plattform zwar nicht angeschlossen, stehen aber ebenfalls dem Bau negativ gegenüber, berichtete die ČTK. Das Ministerium für Industrie und Handel verwies am Mittwoch auf seine Pressemitteilung vom Dezember des Vorjahres. Minister Karel Havlíček erklärte darin unter anderem, dass der Staat in direktem Kontakt mit den genannten Orten stehe, so transparent wie möglich vorgehe und das gegenseitige Vertrauen stärken wolle.
Noch im Vorjahr wurden neun Standorte bei der Suche nach einem Endlager berücksichtigt. Kraví hora im Bezirk Žďár, Čertovka an der Grenze der Regionen Ústí nad Labem und Plzeň, Magdaléna im südböhmischen Bezirk Tábor, Čihadlo im Bezirk Jindřichův Hradec und die Ortschaft Na Skalním u Dukovan wurden von der ursprünglichen Liste gestrichen. Die Regierung entschied vor Weihnachten, dass die Erkundungsarbeiten an den vier empfohlenen Orten stattfinden werden: Janoch, Horka, Hrádek und Březový potok.
Das nukleare Endlager soll in der Nähe von Temelín, in der Region Vysočina oder in der Region Klatovy entstehen. "Wir sind grundsätzlich nicht einverstanden mit der Einbeziehung unserer Gemeinden in die Reihe der Standorte, an denen die Suche nach dem Endlager fortgesetzt werden. Wir sehen dies nicht als objektiv an. Bei unseren nächsten Schritten gegen das Endlager werden wir uns auf die Ergebnisse lokaler Referenden stützen berichtet Petr Piňos (ČSSD), Bürgermeister von Budišov mit der Ortschaft Horka. "Bei der Auswahl der Orte durch die Regierung wurden alle Kommentare und Widersprüche der Kommunen ignoriert, was ein Beweis für die Unzuverlässigkeit des gesamten Auswahlverfahrens ist", fügte der stellvertretende Bürgermeister von Cejle (Zeil) im Bezrik Jihlava (Iglau), Antonín Seknička hinzu.
Beide Gemeinden sind Mitglieder der Plattform gegen das Endlager, die 35 Gemeinden und Städte, sowie 16 Verbände vereint. Die Vertreter der Plattform kritisieren seit langem den Ansatz des Staates, ein Endlager zu finden. Sie erklärten, dass sie unter anderem mit aktiver Unterstützung bei den neu gewählten Kommunalverwaltungen der betroffenen Regionen auch andere politische Maßnahmen setzen werden.
Gemeinden sollen mit Geld mundtot gemacht werden
Anfang Jänner gab das Ministerium für Industrie und Handel bekannt, dass jede Gemeinde der möglichen Standorte für ein Endlager eine Million Kronen erhalten wird. Die 2021 in Kraft getretene Änderung des Atomgesetzes sieht dies vor, sagte die Sprecherin des Ministeriums, Štěpánka Filipová. Laut Filipová erhalten 53 Gemeinden aus allen neun ursprünglich in Betracht gezogenen Gemeinden den einmaligen Beitrag. Weitere Entschädigungen für ausgewählte Gemeinden werden folgen, sagte sie damals. Vertreter der Plattform bestätigten heute, dass die Gemeinden das Geld bereits erhalten haben. Petr Klásek, Bürgermeister von Chanovice (Chanowitz), einem Anrainerdorf des Geländes Březový potok, und Sprecher der Plattform, bezeichnete die Aktion als "teuflisch". "Geld ist für uns überhaupt nicht entscheidend. Wir wollten es nicht", fügte er hinzu.
Das Endlager, in dem tausende Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken in einer Tiefe von einem halben Kilometer dauerhaft gelagert werden, soll bis 2065 in der Tschechischen Republik errichtet werden. Nach früheren Informationen werden die Kosten für Bau und Betrieb voraussichtlich rund 111 Milliarden Kronen (4,25 Mrd. Euro) verschlingen. Der endgültige und Backup-Standort soll bis 2030 festgelegt werden. Jetzt werden die abgebrannten Brennelemente der Kernkraftwerke in Zwischenlagern direkt in den Kraftwerksbereichen gelagert.
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