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Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
Am 15. Juni wurde innerhalb einer Reihe
europäischer Staaten die Reisefreiheit wiederhergestellt, am Tag
darauf gab es die erste Zusammenkunft zwischen Österreichs
Außenminister, Alexander Schallenberg, mit seinen benachbarten
Amtskollegen. Der Erfahrungsaustausch aus der Zeit des Lockdowns und
die Perspektiven der außenpolitischen Kooperation bildeten den
Schwerpunkt. "Unsere fünf Staaten haben die gesundheitlichen
Aspekte dieser Krise sehr gut überstanden, denn der Schutz unserer
Bürger hatte immer Vorrang", betonte der neue Außenminister
der Slowakei, Ivan Korčok. "Trotz geschlossener Grenzen hat
unsere Zusammenarbeit zu jedem Zeitpunkt funktioniert", lobte
Sloweniens Vertreter, Anže Logar. Dennoch war die Zeit der
Corona-Maßnahmen geprägt von Rechtsunsicherheit aufgrund einseitig
verhängter Regelungen.
Petříček kritisierte im Gegensatz zu
seinem slowenischen Amtskollegen die Koordination zwischen den
einzelnen europäischen Staaten. Diese müsse sich verbessern, meinte
er. Ebenfalls nicht optimal war seiner Meinung nach das Verhalten der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Coronakrise. Die WHO-Führung
zögerte zu lang, bevor sie Covid-19 als Pandemie einstufte, meinte
Petříček gegenüber der APA. "Wir hoffen, dass die WHO
gestärkt aus der Krise tritt. Aber dafür müssen wir genau und
effektiv evaluieren, was gut gelaufen ist und wo Fehler gemacht
wurden", sagte Tschechiens Außenminister.
Im Verhältnis zwischen Tschechien und
Österreich gebe es immer noch Reibebäume. Für den Sozialdemokraten
sei die "Indexierung" der Familienbeihilfe ein massiver
Kritikpunkt. Petříček wünsche sich "faire Bedingungen"
für Kinder von in Österreich tätigen Tschechen. Rund 10.000 Kinder
waren 2019 von den Kürzungen betroffen. "Die Coronakrise hat
demonstriert, wie wichtig tschechische Arbeitskräfte in vielen
Sektoren und vielen Regionen sind, und dass sie sogar essenziell sind
für den Betrieb von Krankenhäusern und für die
Nahrungsmittelproduktion", sagte Petříček.
Auch bei den Wiederaufbauhilfen für
die Wirtschaft nach Corona rief der Minister nach Fairness.
Tschechien sei wirtschaftlich sehr stark vom Export abhängig und
daher von der Krise besonders betroffen. Das Land habe sich vor der
Krise hervorragend entwickelt und konnte die Arbeitslosenzahlen auf
ein Minimum reduzieren. "Wenn die Arbeitslosenrate vor der Krise
nun als Schlüsselkriterium für die Verteilung der Gelder gilt,
entspricht dies nicht den Auswirkungen der Pandemie auf die
Wirtschaft", meinte Petříček. Besser wäre es, bereits
existierende Programme zur Wiederaufbauhilfe zu nutzen. "Neue
Programme kosten Zeit und erhöhen die Bürokratie. Wir präferieren
etwa die Kohäsionspolitik als Instrument zur Verteilung der Mittel,
um in den Wiederaufbau zu investieren", ergänzte er.
Dauerstreitpunkt zwischen Österreich
und Tschechien ist die Atomenergie. Tschechien setzt voll auf die
Kernkraft und möchte die bestehenden Atomkraftwerke Dukovany und
Temelín ausbauen. "Wir sehen die Nuklearenergie - zumindest
mittelfristig - als wichtigen Teil unseres Energiemixes", sagte
der Außenminister. "Wir haben nicht viele Alternativen zur
Verfügung", erklärte er gegenüber der APA. Um das EU-Ziel der
Klimaneutralität zu erreichen, werde die Atomenergie vorläufig eine
wesentliche Rolle bei der Energieerzeugung spielen. Neben diesen
Differenzen gebe es auch viele Themen, in denen sich die Interessen
der tschechischen und der österreichischen Regierung decken.
Petříček nennte die Bereiche Asyl und Migration als Beispiel.
Petříček über das
Verhältnis zu Österreich
nach Corona
Im Rahmen eines Treffens der
Außenminister von Österreich, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und
Slowenien legte der Chef des tschechischen Außenamts, Tomáš
Petříček, seine Sicht über die Zusammenarbeit zwischen Prag und
Wien dar. Der sozialdemokratische Minister hofft, dass die Zeit der
Grenzschließungen nun zu Ende sei, kritisierte Indexierung der
Familienbeihilfe durch Österreich und forderte Fairness bei
Wiederaufbauhilfen nach Corona ein. Petříček zog aus den
vergangenen Monaten den Schluss, dass eine bessere Koordination
zwischen den EU-Mitgliedstaaten wichtig sei. "Es sollte mehr
Europa geben, aber nicht mehr EU-Kommission", sagte Tschechiens
Außenminister in einem Interview für die Nachrichtenagentur APA.
Bild: Twitter/MFA Austria
Außenministertreffen in Wien (v.l.n.r.): Tomáš Petříček
(CZ), Péter Szijjártó (HU), Alexander Schallenberg (AT), Ivan Korčok
(SK), Anže Logar (SI)
25.6., 20h
Restaurace Zvonařka
Prag 2, Šafaříkova 1
7.7., 19h
Restaurace Sněmovna
Prag 1, Jakubská 5
14.7., 18h
Restaurace U Partíka
Litvínov (Region Aussig), Valdštejnská 282
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
10.9., 18.30
Base Chruchill II
Prague 2, Italská 67
24.9., 9h
British Chamber
Prague 1, Václavské nám. 19
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