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Wirtschafts-veranstaltungen
Babiš wirbt in Wien
für Visegrád
Die Feierlichkeiten "50 Jahre
Prager Frühling" führten den geschäftsführenden
tschechischen Premier Andrej Babiš nach Wien. Im Rahmen des
Aufenthaltes absolvierte Babiš einen Besuch beim österreichischen
Bundeskanzler Sebastian Kurz. Gegenstand der Unterredungen waren vor
allem europapolitische Themen und das Werben für die politischen
Interessen der Visegrád-Staaten bei der Regierung in Österreich.
Des Weiteren gab Babiš aufschlussreiche Interviews für die
österreichischen Leitmedien.
Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
"Österreich ist einer unserer
nächsten und natürlichsten Partner in Zentraleuropa. Das zeigt die
beispiellose Intensität des tschechisch-österreichischen Dialoges,
die ich sehr schätze", sagte Babiš nach seinem Treffen mit
Kurz. Besonders in der Migrationsfrage gäbe es wesentliche
Gemeinsamkeiten bei den beiden Regierungschefs. Kurz beklagte, dass
in den letzten Jahren "viel über die Verteilung von
Flüchtlingen gestritten" worden sei. Der Fokus solle beim
"Schutz der Außengrenzen", im Kampf gegen "illegale
Migration" und bei der Hilfe "vor Ort" liegen. Babiš
warb für die Interessen der Visegrád-Staaten Tschechien, Polen,
Ungarn und der Slowakei. Der österreichische Bundeskanzler wird am
21. Juni, kurz vor der Übernahme der EU-Präsidentschaft, Gast am
Treffen der Visegrád-Gruppe in Budapest sein.
Um das Thema Migration ging es auch
beim Festempfang zum Gedenken an den Prager Frühling und dessen
blutige Niederschlagung durch die Truppen des Warschauer Paktes. "Wir
schätzen, dass 160.000 Menschen aus der Tschechoslowakei nach
Österreich ausgereist sind", sagte die neue tschechische
Botschafterin in Wien, Ivana Červenková in ihrer Festrede auf dem
Empfang der Botschaft und der Österreichisch-tschechischen
Gesellschaft, vor über hundert geladenen Gästen und Zeitzeugen im
Wiener Rathaus. Das Motto der Veranstaltung sei, so sagte Červenková,
"Österreich danke zu sagen". Das Nachbarland wurde durch
die couragierten Entscheidungen des damaligen Botschafters in Prag,
dem späteren Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger, nach dem
August 1968 das bedeutendste Asylland für Tschechen und Slowaken.
Der Tag des Einmarsches der Sowjettruppen in Prag sei für den
zweiten Gastgeber des Abends, den Vorsitzenden der
Österreichisch-tschechischen Gesellschaft und scheidenden Wiener
Bürgermeister Michael Häupl, in bleibender Erinnerung geblieben.
Sein Vater weckte ihn und sagte: "Russische Panzer rollen durch
die Tschechoslowakei. Jetzt beginnt der Dritte Weltkrieg."
Premier Babiš nutzte die Zeit in Wien
für Termine mit österreichischen Medien. In Interviews mit den
Tageszeitungen "Die Presse" und "Der Standard"
legte Babiš seine Sicht zu den Korruptionsvorwürfen, den
Anschuldigungen, er habe in der Zeit des Kommunismus für den
Geheimdienst als "Agent Bureš" gearbeitet, seine Haltung
zur Europäischen Union und zu seinem Zugang zur Politik als
milliardenschwerer Konzernboss dar.
Den Vorwurf des Subventionsbetruges
rund um die "Causa Storchennest" bezeichnete er als
politisch motiviert und attackierte dabei die
EU-Korruptionsbekämpfungsbehörde OLAF scharf. Ein
Ministerialbeamter, den er als Finanzminister "hinausgeschmissen"
habe, hätte "gute Kontakte nach Brüssel", und so wurde
aus Sicht des Premiers eine Intrige in Gang gesetzt. Ähnlich verhalte
es sich in der "Causa Bureš", in der Babiš von
slowakischen NGO's als StB-Mitarbeiter genannt wird. Babiš möchte
deswegen die Slowakei klagen. "Meine Familie hat unter den
Kommunisten gelitten", widersprach Babiš, ein Diplomatensohn,
der vor der Wende KP-Mitglied war.
Der tschechische Premier bestärkte, er
sei "pro-europäisch" eingestellt, die EU sei ein
"Superprojekt, das 70 Jahre Frieden gebracht" habe.
Trotzdem stehe er einer weiteren Integration, so wie es der
französische Präsident Emmanuel Macron wünscht, sehr skeptisch
gegenüber. "Inakzeptabel" sei für ihn auch die
Verknüpfung von Flüchtlingsquoten und der Streichung von
EU-Mitteln. Babiš habe die Vision, Tschechien zu den
"industrialisiertesten Ländern in Europa" zu machen, "wie
in der Ersten Republik".
Oft bereue er aber, dass es den
Chefposten in seinem Agrofert-Konzern gegen die Politik getauscht
habe. Die "Starrheit des Systems" habe er unterschätzt.
"Ich war dumm. Ich war naiv. Es ist unfassbar, wie schlecht der
Staat funktioniert", sagte Babiš gegenüber der Tageszeitung
"Die Presse".
Die Sturkturformel zweier Nowitschok-Varianten
Bild: Facebook/Andrej Babiš
von l. n. r. Sebastian Kurz, Andrej Babiš
23.5., 16.30
Palais Schwarzenberg
Prag 1, Hradčanské nám. 2
4.6., 14.30
Galerie Mánes
Prag 1, Masarykovo nábř. 1
4.6., 18h
Stopkova pivnice
Brünn, Česká 5
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
24.5., 18h
Sophie's Garden
Prag 1, Slovanský ostrov 226
30.5., 9h
CIIRC ČVUT
Prag 6,
Jugoslávských partizánů 3
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