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Babiš
und sein GroKo-Deal
Eine "Große Koalition"
ist ein Regierungspakt zwischen der stärksten und der zweitstäksten
Parlamentspartei. Bei den derzeitigen politischen Verhältnissen wäre
das eine Koalition aus der rechtspopulistischen ANO und der
konservativen ODS. Auf der Regierungs-Singlebörse ist für kommenden
Donnerstag ein Dating-Tischchen zwischen dem geschäftsführenden
Premier Andrej Babiš und ODS-Obmann Petr Fiala reserviert. Dass
daraus eine tschechische GroKo, die einzig mögliche Zweierkoalition
mit Parlamentsmehrheit, entsteht, ist unwahrscheinlich.
Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Achtundsiebzig plus fünfundzwanzig ist
hundertdrei größer als hundert. Die mathematische Formel für eine
ANO-ODS-Koalition ist einfach. Realpolitisch ist es aber für die
beiden stärksten politischen Kräfte Tschechiens eine Quadratur des
Kreises, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Dennoch
existieren gemeinsame Schnittmengen, über die die beiden Parteichefs
reden wollen.
Das Dauerpatt der letzten Monate hat
die Bedeutung der politischen Ränder stark gehoben. Die
gescheiterte, aber dennoch kommissarisch amtierende
ANO-Minderheitsregierung ist in große Abhängigkeit der Kommunisten
geraten.
Mit der Wahl eines KP-Prügelpolizisten
von 1989 zum obersten parlamentarischen Aufseher der tschechischen
Sicherheitspolitik, die nur durch die Stimmen der ANO-Mandatare
ermöglicht worden ist, hat Babiš einen schweren politischen Fehler
gemacht. Erstmals ist dem Populisten ein breiter Widerstand von der
Straße entgegengetreten. Denn die Montagsdemonstrationen mit
mehreren tausenden Teilnehmern haben sich nicht nur gegen den
Kommunisten Zdeněk Ondráček gerichtet, sondern auch gegen "Bureš".
Babiš, dessen politisches Talent es ist, die Stimmung in der
Bevölkerung zu erkennen, will sich aus der totalen Abhängigkeit von
links- und rechtsextremen Kräften lösen. Für die Abkehr von
Ondráček wurde der Premier bereits mit der Drohung der Kommunisten,
die ANO künftig nicht mehr automatisch stützen zu wollen, bestraft.
Dass vor wenigen Wochen ein durchaus "koalitionsfreundlicher"
Politiker Obmann der Sozialdemokraten geworden ist, setzt auch
ODS-Chef Fiala unter Zugzwang.
Das Thema der Unterredung zwischen
Babiš und Fiala wird natürlich nicht "Große Koalition"
lauten. Nach wie vor lehnt die ODS eine Zusammenarbeit mit ANO
kategorisch ab. Der Premier baut aber auch gleichzeitig die
Drohkulisse von Neuwahlen auf. Bei solch einem Urnengang könnte
Babiš profitieren, die kleinen Parteien der Mitte wie
Christdemokraten, TOP'09 oder STAN laufen aber Gefahr, danach nicht
mehr im Parlament vertreten zu sein. Aber auch für die einstigen
beiden Staatsparteien, die Sozialdemokraten und die ODS, bringt ein
solches Szenario ein hohes Maß an Risiko.
STEM-Wahlmodell Februar 2018
Die derzeitige "Sonntagsfrage"
aus dem Monat Februar, erhoben vom Prager Meinungsforschungsinstitut
STEM, zeigt, dass bei Neuwahlen die Stimmung vor allem für ANO, die
rechtsextreme SPD und die Kommunisten günstig ist. Zu den Zahlen
muss man aber anmerken, dass sie noch vor der aktuellen
Ondráček-Affäre eingehoben worden sind. Die Stärke der Parteien
in Prozenten, in Klammern das Wahlergebnis vom Herbst 2017:
ANO: 32,5 (29,46)
Piraten: 13 (10,79)
ODS: 11 (11,32)
SPD: 9,5 (10,64)
Kommunisten: 9 (7,76)
Sozialdemokraten 7 (7,27)
Christdemokraten 5 (5,80)
TOP'09 5 (5,31)
STAN 4 (5,18)
Zum Einzug ins Parlament muss die
5%-Hürde übersprungen werden.
14.3., 20h
Nálevna U Leona
Brünn, Veveří 9
15.3., 19.30
Restaurace Zvonařka
Prag 2, Šafaříkova 1
3.4., 19h
Restaurace Sněmovna
Prag 1, Jakubská 5
4.4., 18h
Pizzeria Václavka
Prag 1, Václavské nám. 48
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
16.3., 19h
Slovanský Dům
Prag 1, Na Příkopě 22
17.3., 19h
Grand Hotel Bohemia
Prag 1, Králodvorská 4
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