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Brain Drain: Tschechien kann qualifizierte Arbeitskräfte nicht halten
07.11.2019
Bild: Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de
Tschechien ist eines der Länder, die vom "Brain Drain" besonders stark betroffen sind. Die heimische Wirtschaft beklagt den Fachkräftemangel. Es fehlen Spitzenärzte, Top-Manager, IT-Spezialisten und Ingenieure, genauso wie gut ausgebildete Facharbeiter. Doch längst ist es nicht nur in Tschechien und anderen ex-kommunistischen Ländern so. Auch Westeuropa beklagt einen eklatanten Mangel an hochqualifizierten Personal. Der Mangel im Westen heizt den Brain Drain im Osten zusätzlich an, denn seit langem werden Osteuropäer gezielt abgeworben. Alleine Deutschland benötigt pro Jahr rund 260.000 Arbeitskräfte aus dem Ausland. Berlin hat dafür ein eigenes Einwanderungsgesetz erlassen, das auf diese Gruppe abzielt.

Tschechien verliert stark an Arbeitskräften, holt aber zum Ausgleich selber Personal aus dem Ausland. Seit 2003 umwirbt die Regierung mit dem Programm "Active Selection on Qualified Foreign Workers" Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland. Der Erfolg des Projektes hält sich bis dato jedoch in Grenzen. Laut VÚPSV stehen den Zuwanderern zu viele Hürden im Raum, und auch die Qualität der Arbeistplätze lasse zu wünschen übrig. Es sei zweifelshaft, ob der eingeschlagene Weg richtig sei, um das Problem zu lösen.

"Obwohl das Qualifikationsniveau der tschechischen Arbeitnehmer recht hoch ist, gibt es einen Mangel an studierten Fachkräften. So haben lediglich 13 Prozent der Arbeitnehmer einen Hochschulabschluss", kritisiert Jana Vavrečková, Studienleiterin beim VÚPSV. Die Forscher geben der fehlenden Verknüpfung zwischen dem Bildungswesen und dem Arbeitsmarkt die Schuld an der Misere. Es gäbe eine Reihe von EU-Staaten, in denen das besser funktioniert, beklagt die Studie.
Es wurden auch die Motive jener hochqualifizierten Tschechen untersucht, die das Land verlassen. Löhne und Gehälter seien sehr wichtig, aber nicht in jedem Fall der entscheidende Beweggrund. "Der Lohnaspekt ist eher bei mittel- und geringqualifizierten Arbeitskräften das Hauptmotiv. Für hochqualifizierte Fachkräfte steht vor allem der Erwerb von neuem Wissen im Vordergund", so Vavrečková. Die Arbeit im Ausland wird auch als Schritt in der Karriere gesehen. Im Schnitt verdienen Fachkräfte im Westen das Dreifache als in Tschechien. Sollten die Löhne um das Doppelte steigen, würden sich bereits viele der Hochqualifizierten überlegen, im Land zu bleiben, besagt die Studie.
Das Phänomen ist schon lange bekannt, erstmals wurde es vom Prager Forschungsinstitut für Arbeit und Soziale Angelegenheiten (VÚPSV) auch wissenschaftlich analysiert: Es geht um die Abwanderung der höchstqualifizierten Arbeitskräfte in andere Staaten, was einerseits wirtschaftliche Folgen hat, andererseits auch ein immer stärker werdendes gesellschaftliches und politisches Problem bedeutet. Unter dem Titel "Die Migration und der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften" werden die Gründe, warum so viele Fachkräfte ihr Land verlassen wollen, untersucht, genauso wie auf welche Art die Politik gegensteuert. Zum Ergebnis vorab: Das Geld alleine ist es nicht, was die Arbeit im Westen für Hochqualifizierte so attraktiv macht.
Fotothek_df_n-15_0000158_Facharbeiter_für_Fertigungsmittel
12.11., 18h
Best Bowling
Prag 17, Řevnická 1

13.11., 9h
DTIHK-Kuppel
Prag 1, Václavské nám. 40

18.-20.11.
Hotel Grandior
Prag 1, Na Poříčí 42
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12.11., 10h
Campus Bohunice
Brno, Palachovo nám. 5

15.11., 19h
Národní dům na Smíchově
Prague 5, Nám. 14. řijna 16
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