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Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
Nach der Machtübernahme der Taliban
in Afghanistan rückt die Tschechisch-Afghanische Handelskammer in
den Fokus der Öffentlichkeit. Die Kammer wurde 2005 gegründet, um
tschechische Produkte in Afghanistan bekannt zu machen und den Handel
zwischen den beiden Ländern zu fördern. Laut der zentralen Evidenz
an Exekutionen fordern Gläubiger in acht Verfahren, teilweise über
einen Zeitraum von zehn Jahren, Millionen an Kronen ein. Offiziell hat
die Kammer aber kein Vermögen, der Kontostand beträgt Null und laut
Nachrichtenserver Aktualne.cz kennt sie niemand an der Adresse, die
im Handelsregister aufscheint.
Rätsel um
Tschechisch-Afghanische Handelskammer
Das wirft Fragen auf, da die Kammer von
der Regierung finanziert wurde und auch größere Unternehmen wie die
Firma Imex - bekannt durch die Munitionsexplosion in Vrbětice - in
die Organisation eingezahlt haben. Der Rüstungsbetrieb Imex ist mit
über zwei Millionen Kronen (78.700 Euro) einer der Hauptgläubiger
der Handelskammer. Vor etwa 13 Jahren hat Imex diesen Betrag an die
Organisation als Anzahlung geleistet, um Pistolen und Munition nach
Afghanistan exportieren zu können. Letztendlich wurde der Export
jedoch von der tschechischen Regierung nicht genehmigt. "Trotz
mehrmaliger Aufforderung hat die Kammer weder die Kaution
zurückgezahlt, noch einen Nachweis erbracht, wofür sie das Geld
ausgegeben hat, daher verhängte das Gericht eine Exekution des
Betrages. Der Exekutor konnte aber nichts erreichen, da kein
Verantwortlicher gefunden werden konnte", erklärte der Jurist von
Imex, Radek Ondruš.
Mittlerweile wurde eine zweite Kammer
mit ähnlichem Namen gegründet, die
"Tschechisch-Slowakisch-Afghanische Handelskammer (ČSAOK)".
Deren Vizepräsident ist ident mit dem Präsidenten der älteren
"Tschechisch-Afghanischen Gemischten Handelskammer (ČASOK)",
nämlich der seit 1991 in Tschechien lebende, gebürtige Afghane
Fawad Nadri. Nadri ist langjähriger Geschäftspartner von SPD-Chef
Tomio Okamura, welcher auch Gründungsmitglied und Ehrenpräsident
der neueren ČSAOK ist.
Nadri behauptete, für keine Schulden
in der Vergangenheit verantwortlich zu sein. "Ich habe keine
Provisionen angenommen. Ich hatte nicht einmal das Zugriffsrecht auf
das Bankkonto", behauptete er gegenüber den "Hospodářské
noviny". Ein ehemaliger Kollege der Kammer sei schuld.
Imex-Jurist Ondruš widerspricht vehement: "Alle Details des
Vertrages, einschließlich der Beträge, wurden ausschließlich von
Herrn Nadri mit den Eigentümern von Imex ausgehandelt." Auch
die Statuten der Kammer seien eindeutig. Sie wird von ihrem
Präsidenten vertreten - und das sei immer noch Fawad Nadri, meinte
Ondruš.
Nach dem Abzug der NATO-Soldaten und
der Machtübernahme der Taliban ist ungewiss, ob und in welcher Form
der bilaterale Handel mit Afghanistan weitergehen wird. Nadri wurde
im Zuge der jüngsten Ereignisse in Kabul von Medien als Experte
interviewt. Er kam 1991 im Zuge seines Studiums an die
Landwirtschaftliche Universität nach Prag. 2005 gründete er die
ČASOK, nach eigenen Angaben hat er 2011 seine Tätigkeit für die
Kammer beendet, formell fungiert er aber immer noch als Präsident.
Neben ihm soll auch noch eine gewisse Alexandra Rudyšarová
mitgewirkt haben. Sie war 2013 Kandidatin der Zeman-Partei SPO für
die Parlamentswahlen.
2020 gründete er gemeinsam mit Okamura
die neue ČSAOK. Diese Kammer arbeitet mit dem Außen- und
Handelsministerium Tschechiens zusammen, private Partner sind unter
anderem die Firma Variel, die vom Miteigentümer der Flo Banka, Petr
Marsa, kontrolliert wird, sowie das Rüstungsunternehmen Excalibur
International der Familie Strnad.
NETWORKING IN TSCHECHIEN:
18.9., 14h
Golfclub Hodkovičky
Prag 4, Vltavanů 546
6.10., 18.30
Restaurace U Medvídků
Prag 1, Na Perštýně 7
7.10., 9h
DTIHK Pilsen
Pilsen, Riegrova 1
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IN TSCHECHIEN:
22.-23.9.
Cubex Centre
Prague 4, Na Strži 63
30.9., 17h
Hotel Jalta
Prague 1, Václavské nám. 45
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