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Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
Die Meldungen überschlugen sich, als
der amtierende Gesundheitsminister Prymula, kurz nachdem er die
Schließung aller Restaurants, Bars, Cafés und Gaststätten verfügt
hat, von einem Paparazzo der Boulevardzeitung "Blesk" in
einem Nobellokal auf dem Prager Vyšehrad erwischt und fotografiert
wurde. Beim Verlassen des Lokals hat der Gentleman außerdem gegen
die Maskenpflicht verstoßen. Die Nachricht verbreitete sich wie ein
Lauffeuer, die Reaktionen in den Sozialen Netzwerken reichten von
Häme und Gelächter bis hin zu den übelsten Beschimpfungen. Prymula
rechtfertigte sich, er habe eine dringende Besprechung mit dem
Klubobmann und stellvertretenden ANO-Parteichef Jaroslav Faltýnek
(auch er musste von seinen Funktionen zurücktreten) und dem Leiter
des Fakultätskrankenhauses Ostrau abhalten müssen.
Premier Andrej Babiš hat Prymula
sofort nach Bekanntwerden der Affäre den Rücktritt nahe gelegt,
andernfalls werde ihn er aus dem Amt entlassen. Spekulationen existieren
nach wie vor, dass der Fauxpas des Gesundheitsministers dem
Regierungschef gar nicht so ungelegen gekommen ist. Babiš hat Prymula, den
ehemaligen Leiter des Krisenstabes während des ersten Lockdowns, nicht zuletzt deswegen in die Regierung geholt, um die harten
Notstandsmaßnahmen nicht selbst kommunizieren zu müssen. Der Minister hat aber innerhalb der Regierung schnell an Strahlkraft und Dominanz
gewonnen. Manche sagen, mehr als es Babiš lieb war. Prymula darf
sich jedoch mit dem "Weißen Löwen", dem höchsten Orden
der Republik, trösten. Wegen Corona muss er aber auf die persönliche
Verleihung durch Staatspräsident Miloš Zeman noch bis 2021 warten.
Mit Jan Blatný betritt nun ein eher
unbeschriebenes Blatt die politische Bühne. Blatný feierte im März
seinen 50. Geburtstag und war bislang Primarius an der Brünner
Kinderklinik und außerdem als stellvertretender Direktor des
Fakultätskrankenhauses Brünn auch Hochschulpädagoge.
Auslandserfahrung sammelte er bei seiner Tätigkeit für das
Children's University Hospital in Dublin. Bei seiner Amtsführung hat
sich Blatný die Verbesserung der Kommunikation vorgenommen: "Lassen
Sie uns bitte gemeinsam das Gefühl der Angst in Respekt umwandeln.
Angst lähmt und - noch schlimmer - entfernt uns voneinander. Dabei
meine ich nicht nur die Angst vor dem Coronavirus. Da ist auch unsere
Existenzangst, die Angst vor der Zukunft und um unsere Kinder. All
das ist gleich wichtig. Wenn wir die Angst in Respekt umwandeln, kann
uns das stärker machen", sagte der neue Minister in einem
seiner ersten Statements.
Transparenz und Nachvollziehbarkeit
seiner Entscheidungen hält Blatný für einen wesentlichen Baustein
in seiner Amtsführung. "Die weiteren Entscheidungen, die das
Ministerium in dieser schwierigen Lage treffen muss, werden auf Daten
basieren. Diese werden veröffentlicht, verständlich formuliert und
breit diskutiert, nämlich von Experten quer durch das politische
Spektrum sowie von entsprechenden Facheinrichtungen", kündigte
er an.
Drei Gesundheitsminister in fünf Wochen
Mit Beginn der "zweiten
Corona-Welle" ist das tschechische Gesundheitsministerium zum
Durchhaus geworden. Nachdem Adam Vojtěch des Dauermachtkampfs mit
seinem Rivalen Roman Prymula leid war und das Handtuch geworfen hat,
zog am 21. September der Kontrahent ins Ministerbüro ein.
Lockdown-Hardliner Prymula stolperte wiederum in die Fotofalle und
wurde in einem von ihm selber "geschlossenen" Prager
Nobellokal ertappt: Rote Karte. Daraufhin wurde der nächste
Politiker von der Ersatzbank geholt und am 29. Oktober ins Amt
eingeführt. Der Kinderarzt und Hochschulpädagoge Jan Blatný ist
Tschechiens 20. Gesundheitsminister. Genau wie seine beiden Vorgänger
gehört er keiner Partei an, wurde aber von der Regierungspartei ANO
nominiert.
AUFGRUND DER AKTUELLEN NOTSTANDSMASSNAHMEN MUSS DIE RUBRIK
"WIRTSCHAFTS-VERANSTALTUNGEN"
LEIDER AUSFALLEN
Bild: Bild: Facebook/Úřad vlády ČR
Nashledanou Weihnachtsgeschäft
Tschechiens Gesundheitsminister Nummer drei während der Covid-Krise: Jan Blatný