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Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
"Europa im Dialog" - Bürgerforum zu den
bayerisch-tschechischen Beziehungen
Zwei Regierungsmitglieder - die
tschechische Sozialministerin Jana Maláčová (ČSSD) und der
bayerische Europaminister Florian Herrmann (CSU) - stellten sich in der
Grenzstadt Furth im Wald einer Diskussion mit Schülern und lokalen
Bürgern über den Zustand der nachbarschaftlichen Beziehungen. Auf
der Veranstaltung, die das 30jahrige Jubiläum des Wendejahres 1989
zum Thema hatte, wurde viel über das heutige Europa gesprochen. Die
beiden Politiker mussten sich aber auch kritische Worte anhören.
"30 Jahre hat es gedauert, bis es
der Grenzregion so gut geht wie heute. Soll das bei den aktuellen
Problemen noch mal so lange dauern?", fragte der Unternehmer
Manfred Zollner in die Runde. Die Arbeiter aus dem Raum Cham und
Pilsen seien es gewesen, die den Aufschwung in der Region möglich
gemacht hatten. "Das wart ja gar nicht ihr", sagte er in
Richtung Podium mit den Politikern. Die Themenpalette reichten von
der Klimapolitik über die Zusammenarbeit der benachbarten Länder
hinsichtlich der Verkehrsinfrastruktur und im Gesundheitswesen bis
hin zu den Themen Atomkraft und Flüchtlinge.
"Die Beziehungen zwischen Bayern
und Tschechien sind heute so gut wie noch nie. Dass es so bleibt, ist
nicht selbstverständlich", sagte Maláčová. "Man muss
sich den Respekt und die Hochachtung immer wieder verdienen."
Die tschechische Ministerin sieht das Themenfeld "Soziales"
als das wichtigste Europathema der kommenden Jahre. "Gerade im
sozialen Bereich gibt es in den unterschiedlichen Regionen Europas
noch starke Unterschiede", sagte Maláčová. Sie werde sich in
der tschechischen Regierung für eine Anhebung des Niveaus von Löhnen
und Gehältern einsetzen. Die persönliche Erfahrung jedes Einzelnen
sei ein wesentlicher Impuls für das Zusammenwachsen Europas, meinte
Minister Herrmann. Bayern und Tschechien müssen sich stets
"wechselseitig auf Augenhöhe begegnen".
Unter den Teilnehmern von "Europa
im Dialog" waren Schülergruppen aus Furth im Wald und dem
benachbarten Domažlice (Taus). Der in Europa wieder aufkeimende
Nationalismus wurde von vielen von ihnen als wachsende Gefahr für
Europa angesprochen. Kritik ging dabei an den tschechischen
Ex-Staatspräsidenten Václav Klaus, der als Ehrengast bei einer
Veranstaltung der rechtsextremen AfD in München zum Tag der
deutschen Einheit als Ehrengast auftreten wird. Herrmann betonte dazu, ein
Schlüssel gegen Populismus und Nationalismus sei die Vermittlung von
europäischen Werten, gerade bei der jungen Generation. "Die
beste Bekämpfung dieses Problems ist eine lebenslange Bildung und
eine Stärkung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks",
antwortete Maláčová.
Furth im Wald war lange Zeit der letzte
Ort vor dem Eisernen Vorhang. "Die Grenzöffnung war eine große
Chance für beide Regionen", resümierte der Bürgermeister der
Grenzstadt, Sandro Bauer (CSU). Sowohl der Landkreis Cham, als auch
die Pilsner Region haben ein Wirtschaftswachstum erfahren, mit dem
keiner gerechnet hätte, so Bauer. Franz Löffler (CSU), Landrat der
Kreises Cham räumte ein: "Bei der Sprache waren wir hier in
Bayern etwas faul". Bislang ist der Plan noch nicht umgesetzt,
Tschechisch als Wahlpflichtfach an Schulen im Grenzgebiet
einzuführen.
Bild: Bayerische Staatsregierung
Jana Maláčová und Florian Herrmann, dazwischen der Moderator der Veranstaltung
30.9., 10.30
DTIHK-Kuppel
Prag 1, Václavské nám. 40
1.10., 19h
Restaurace Sněmovna
Prag 1, Jakubská 5
2.10., 18.30
U Medvídků
Prag 1, Na Perštýně 5
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
3.10., 18h
BMW Urban Store
Prag 4, 5. května 65
8.10., 17h
Hotel Jalta
Prag 1, Václavské nám. 45
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