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Die MND-Bergbaugruppe des fünftreichsten Tschechen, Karel Komárek, ist auf geothermische Projekte spezialisiert. Gestern hat MND Drilling & Services mit dem Bohren für das erste geothermische Heizkraftwerk in Großbritannien begonnen.
Die Firma des Milliardärs Komárek baut den größten britischen "Heizkessel"
18.05.2021
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Ende April kamen die ersten Teile des riesigen Bentec 450 AC-Bohrgeräts im Dorf Bodelva in der britischen Grafschaft Cornwall an, das schrittweise von bis zu 94 Lastwagen aus Lužice u Hodonína (Luschitz) dorthin gebracht wurde. Das Gerät mit einer Tragfähigkeit von 450 Tonnen, das nach der Montage 55 Meter hoch ist, gehört zur Ausrüstung der Firma MND aus der KKCG-Gruppe des tschechischen Milliardärs Karel Komárek. In dieser Woche wird in der Nähe von Bodelva mit den Bohrungen für die erste britische geothermische Wärme- und Stromquelle begonnen.

Das Kraftwerk wird den Eden Project Botanic Garden mit Energie versorgen, welcher vor 20 Jahren in der Grube der örtlichen abgebauten Kaolinmine errichtet wurde und eine der bekanntesten Touristenattraktionen in Cornwall ist. Es simuliert verschiedene Ökosysteme, die unter verschiedenen klimatischen Bedingungen arbeiten. Der Garten wird von riesigen gewölbten Gewächshäusern dominiert die beispielsweise, den größten Indoor-Regenwald und andere mediterrane Pflanzenwelten beherbergen.

Die neue geothermische Quelle, die von MND Drilling & Services gebaut wird und von der Europäischen Union, der lokalen Regierung und privaten Investoren finanziert wird, soll bis 2025 die CO2-Neutralität des begehrten Gartens gewährleisten.

Es soll in zwei Phasen gebaut werden. In der ersten Phase wird ein 4,5 Kilometer tiefes und nur 25 cm breites Bohrloch gegraben, in das ein Doppelrohr verlegt wird, das in einem unterirdischen Wasserreservoir endet. Das erste Rohr bläst kaltes Wasser in den neuen Schacht, das in der Tiefe erwärmt wird. Das zweite Rohr bringt das Wasser mit einer Temperatur von bis zu 190 Grad an die Erdoberfläche zurück. Es wird zum Heizen der Project Eden-Büros, Gewächshäusern und Küchen verwendet. Das verbrauchte Wasser wird dann zum Wiedererhitzen in den Untergrund zurückgeführt.

Die Bohrarbeiten in der ersten Phase sollten fünf oder sechs Monate dauern. Wenn die Tätigkeiten nach Plan durchgeführt werden können, findet später die zweite Stufe statt, in der ein weiterer praktisch identischer "Brunnen" zum Erhitzen von Wasser gebohrt wird. Nach dem Anschluss beider Bohrlöcher über ein Bruchsystem im Gestein soll an der Oberfläche ein Geothermiekraftwerk errichtet werden. Nach Fertigstellung im Jahr 2023 sollte die Erzeugung von Wärme und Strom ausreichen, um sowohl den Botanischen Garten und seine Einrichtungen als auch den Verbrauch der lokalen Bevölkerung zu versorgen.

Das fünfte MND-Projekt
Für MND Drilling & Services ist Project Eden nicht der erste Auftrag dieser Art. Das Unternehmen war zuvor an vier ähnlichen Konstruktionen in Deutschland, Frankreich und Belgien beteiligt. "Das Unternehmen kartiert seit langem geothermische Projekte, die in Europa vorbereitet werden", sagte Dana Dvořáková, Sprecherin der Komárek KKCG-Gruppe. "Diese Art von Projekten ist definitiv interessant für unser Unternehmen. Für den Zeitraum 2021 bis 2022 nahmen wir bereits an mehreren Ausschreibungen teil und es laufen Verhandlungen mit Kunden, die geothermische Brunnen in verschiedenen europäischen Ländern vorbereiten", sagte Dvořáková.

Geothermie ist für MND vor allem deshalb interessant, weil die Rentabilität im Gegensatz zu herkömmlichen Bergbauaktivitäten nicht von den Öl- und Gaspreisen abhängt. Diese haben in den letzten Jahren geschwankt, und die KKCG reagierte darauf, indem sie sich auf eine stabilere Einnahmequelle konzentrierte, nämlich subventionierte und politisch unterstützte "Grüne Energie"-Projekte. 

Bis zur Finanzkrise 2008 war die Öl- und Gasförderung der Hauptgewinnmotor der KKCG-Gruppe. Die Tochtergesellschaft MND gehört noch immer zu den Hauptpfeilern der KKCG und fördert in Südmähren oder der Ukraine nach wie vor Öl und Erdgas. Im Laufe der Zeit sind auch alternative Bereiche dazugekommen, wie Gasspeicherungen, Energiehandel oder eben Bohrungen.

Um in Großbritannien agieren zu können, hat sich die MND mit dem lokalen Bohrunternehmen Boldon Drilling zusammengetan. Das britische Unternehmen besitzt keine geeignete Bohranlage, unterstützt jedoch den tschechische Partner, sorgt für die Genehmigungen, liefert erforderliche Materialien und stellt Dienstleistungen zur Verfügung.

Das tschechisch-britische Tandem hat im vergangenen Jahr die Ausschreibung für das Eden Project gewonnen. Die Arbeiten beginnen nun mit einer Verzögerung von mehreren Monaten als ursprünglich geplant, verursacht durch den Brexit und die Covid-19-Pandemie.

Das Erdwärmekraftwerk in Cornwall soll rund eine halbe Milliarde Kronen (19,6 Mio. Euro) kosten. In Großbritannien hat Geothermie ein großes Potenzial, und es wird geschätzt, dass diese Technologie bis zu einem Fünftel des aktuellen Stromverbrauchs des Landes decken kann.

Ebenso wird Geothermie als vielversprechende Richtung zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in anderen Ländern angesehen. Allein in Deutschland hat die Branche laut dem britischem Fernsehen ITV seit Beginn des Jahrtausends über 22.000 Arbeitsplätze geschaffen und der lokalen Wirtschaft 13,3 Milliarden Euro eingebracht.

In der Tschechischen Republik kommen nur kleine Projekte aus der Geothermie in Frage. Dies sind hauptsächlich Wärmepumpen zum Heizen einzelner Häuser. Dafür sind Bohrlöcher in der Größenordnung von einigen Hundert Meter ausreichend.

"Große Projekte werden in unserem Land wahrscheinlich auch in Zukunft nicht starten. Die richtigen geologischen Bedingungen sind für diese Technologie unerlässlich und notwendig, aber in unserem Land leider nicht zu finden. Derzeit liegen uns keine Informationen über geplante Projekte für geothermische Tiefbrunnen vor", schoss Holdingsprecherin Dana Dvořáková.

Bild: MND Drilling & Services
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