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Neues Layout, aktueller, übersichtlicher
Wirtschafts-veranstaltungen
Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
15.10., 17.30
O2-Arena
Prag 9, Českomoravská 17
22.10., 8.30
Grandior Hotel Prag
Prag 1, Na Poříčí 42
22.-23.10.
Holiday Inn Brno
Brünn, Křížkovského 20
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
16.10., 12h
Hotel Alcron Prague
Prag 1,Štěpánská 40
24.10., 14h
Hauch Gallery Prague
Prag 8, Pobřežní 20a
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Foto:: Werner Faymann und Helmut Zilk, CC BY-SA 2.0
Es ist
eine illustre Runde an Persönlichkeiten, die am 28. Oktober aus
Zemans Hand den Weißen Löwen erhalten werden - von der
tschechischen Eishockeylegende Jaromír Jágr über den slowakischen
Ex-Präsidenten Rudolf Schuster, den serbisch-französischen
Filmregisseur Emir Kusturica, den Škoda-Konstrukteur Petr Hrdlička
und Unternehmer Jan Antonín Baťa, bis hin zum ehemaligen
Staatsoberhaupt und nunmehrigen AFD- und Le Pen-Freund Václav Klaus.
Posthum soll auch Helmut Zilk an diesem Tag ausgezeichnet werden.
Zilk
hätte den Orden schon im Jahr 1998 vom damaligen Präsidenten Václav
Havel bekommen sollen. Kurz vor der Auszeichnung kamen Vorwürfe auf,
Zilk habe in den 1960-er Jahren unter dem Agentennamen "Holec"
Kontakte zum kommunistischen Geheimdienst StB unterhalten. Der
Österreicher wurde daraufhin von der Liste der Ordensempfänger
wieder gestrichen.
Elf
Jahre nach seinem Tod hat die Präsidentschaftskanzlei beschlossen,
Zilk den 1998 vorenthaltenen Orden zu verleihen. Es bestünde nicht
mehr die Gefahr, dass Zilks Ehrung ähnliche Reaktionen hervorrufen
werde, wie Ende der 1990-er Jahre. Ausserdem sollen Erkenntnisse
existieren, dass Zilk auch mit dem amerikanischen Geheimdienst
zusammengearbeit hätte. Die Prager Burg gab sich dennoch auf Anfrage
von "Lidové noviny" wortkarg. "Ich kommentiere Fragen
zu den Ordensverleihungen vor dem 28. Oktober grundsätzlich nicht",
erklärte Zemans Sprecher Jiří Ovčáček.
Nach
den Aufzeichnungen des StB kam Zilk Mitte der 1960-er Jahre mit
Beamten des Geheimdienstapparates in Kontakt, als er für die
ORF-Sendung "Stadtgespräche", die er als Journalist
moderierte, eine gemeinsame, unzensierte Sendung gemeinsam mit dem
tschechoslowakischen Fernsehen warb. Laut Akten wurde Zilk unter dem
Namen "Holec" engagiert, um den StB als Journalist und
später Programmdirektor über den ORF und die politische Szene
Österreichs zu informieren. "Der Holec ist bereit, über alles
zu berichten, was er herausfindet", schrieb ein StB-Offizier
1966 über ihn.
Die
Kooperation zwischen "Holec" und dem StB wurde 1968 durch
den Einmarsch der Sowjets beendet. Sein Führungsoffizier, Ladislav
Bittman, floh nach der Besetzung über Deutschland in die USA. "Zilk
hat natürlich mit dem StB zusammengearbeitet, das steht außer
Frage. Aber sein Fall ist komplizierter. Meines Wissens nach stand er
unter Kontrolle der anderen Seite", meinte der Historiker Prokop
Tomek vom Institut für Militärgeschichte gegenüber Seznam zprávy.
Als Politiker - es war von 1984-1994 Bürgermeister von Wien - hat er sich vor und nach der Wende für die Verbesserung der nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich, der Tschechoslowakei und Ungarn eingesetzt. Unmittelbar nach der Samtenen Revolution im November 1989 begrüßte er die Abertausenden Besucher, die ihre neue Reisefreiheit zu einem Besuch in Wien nutzten, auf Tschechisch und Slowakisch. In seiner Amtszeit erfolgte die politische Annäherung Wiens an die Städte Brünn und Preßburg.
Anlässlich
des tschechischen Staatsfeiertages am 28. Oktober erfolgt die
Verleihung des höchsten Orden der Tschechischen Republik, des Weißen
Löwen, durch den Staatspräsidenten Miloš Zeman. Die Tradition der
Ordensverleihung an diesem Tag geht auf den Tag der Republiksgründung
1918 zurück. Unter den 43 Auszuzeichnenden sind unter anderen Zemans
Amtsvorgänger Václav Klaus und - laut der Tageszeitung "Lidové
noviny" - auch der 2008 verstorbene langjährige Bürgermeister
von Wien, Helmut Zilk.
Zeman
will Zilk mit höchstem Orden posthum auszeichnen