POWIDL im neuen Gewand!
Neues Layout, aktueller, übersichtlicher
Wirtschafts-veranstaltungen
Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
15.10., 17.30
O2-Arena
Prag 9, Českomoravská 17
22.10., 8.30
Grandior Hotel Prag
Prag 1, Na Poříčí 42
22.-23.10.
Holiday Inn Brno
Brünn, Křížkovského 20
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
16.10., 12h
Hotel Alcron Prague
Prag 1,Štěpánská 40
24.10., 14h
Hauch Gallery Prague
Prag 8, Pobřežní 20a
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Europäischer
Journalistenverband kritisiert Tschechiens Medienlandschaft
Grafik: Reporter ohne Grenzen
"Ich
besitze keine Medien", sagte Babiš in Reaktion auf den
EJF-Bericht und wies darauf hin, dass er 2017 all seine
unternehmerischen Aktivitäten an zwei Treuhandfonds abgegeben habe.
"Solchen Unsinn werde ich nicht kommentieren", meinte der
Premier, obwohl der Bericht die Eigentümerverhältnisse auf dem
Papier nie in Zweifel gezogen hat. Die Frage lautete nämlich: "Wie
unabhängig von Babiš agieren diese Fonds?" Vor 2017 war Babiš
Eigentümer dieser Privatmedien - Tageszeitungen, Radiosender,
Webportale. 2014-2017 konnte der ANO-Parteichef als Finanzminister
von diesen Medien profitieren. Danach verabschiedete das Parlament
ein Interessenskonfliktgesetz für Politiker, im Volksmund "Lex
Babiš" genannt, um die unternehmerischen Aktivitäten von den
politischen zu trennen.
Das
öffentlich-rechtliche Fernsehen und Radio ist stark abhängig von
der jeweiligen Mehrheit im Parlament, geht weiters aus dem
EJF-Bericht hervor. Die Abgeordneten beeinflussen Entscheidungen in
finanziellen, aber auch in personellen Belangen. Kaum Spielraum für
unabhängigen Journalismus gebe es bei den Lokal- und Bezirksmedien.
Der Einfluss sowohl der Kommunalpolitik, als auch der im jeweiligen
Bezirk ansäßigen größeren Unternehmen sei überproportional stark, was sich
auch auf Form und Inhalt der Berichterstattung auswirke.
Tschechien
hat im Ranking der Pressefreiheit, die von der Organisation "Reporter
ohne Grenzen" veröffentlicht wird, seit der Ära Babiš eine Talfahrt hingelegt. Im
Vergleich zum Vorjahr hat das Land weitere sechs Plätze eingebüßt
und findet sich aktuell auf Rang 40. Vor der Tschechischen Republik
sind auch afrikanische Länder wie Namibia (23.), die Kapverdischen
Inseln (25.) oder Ghana (27.) klassiert. Deutschland wird nach wie
vor eine "gute" Situation der Pressefreiheit attestiert (es
verbesserte sich von Rang 15 auf 13), Österreich hat sich von "gut"
auf "zufriedenstellend" verschlechtert und rutschte von
Platz 11 auf Platz 16 ab.
Kein
gutes Haar ließ die Europäische Journalisten-Föderation (EJF) in
ihrem jüngsten Bericht über die tschechische Medienlandschaft. Der
Verband monierte, dass "rund dreißig Prozent aller privater
Medien de facto im Eigentum von Premier Andrej Babiš stünden".
Dies sei "völlig inakzeptabel in einer Demokratie",
schrieb die EJF. Auch im öffentlich-rechtlichen Sektor liege einiges
im Argen: Es sei zu einfach, Druck auf diese Medien auszuüben,
kritisierte der Bericht. Der angesprochene Premier Babiš konterte:
"Völliger Unsinn!"