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Den Weg vom Innen- ins
Außenministerium und wieder zurück kennt der Chauffeur des
sozialdemokratischen Parteichefs, Jan Hamáček, besonders gut.
Schließlich nimmt sein Fahrgast schon zweienhalb Monate lang stets
abwechseld auf den Chefsesseln in den beiden Ministerbüros Platz.
Jan Hamáček ist nämlich Tschechiens erster Innen- und
Außenminister in Personalunion. Und er wird es - geht es nach ihm,
nach Premier Andrej Babiš und nach Staatspräsident Miloš Zeman -
auch noch lang bleiben. Die Politiker haben sich in eine
Pattsituation hineinmanövriert, aus der es ohne Gesichtsverlust kaum
einen Ausweg gibt.
Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Bild: VitVit - 0wn workrk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index
.php?curid=20575108
Die seltsame Situation hat ihren
Ursprung bereits in der langen Phase der Regierungsbildung. Die Chefs
der beiden Regierungsparteien, Andrej Babiš (ANO) und Jan Hamáček
(ČSSD), haben vereinbart, dass das Außenressort sozialdemokratisch
besetzt wird. Die ČSSD brauchte nicht lang, um den geeignetsten
Kandidaten für diese Aufgabe zu präsentieren: Der Europaabgeordnete
Miroslav Poche sollte der neue Außenminister Tschechiens werden. Als
langjähriger Repräsentant der OSCE in Bosnien und Herzegowina und
im Kosovo sowie als Mitarbeiter der UN-Kommission für Menschenrechte
verfüge er über die nötige politische Erfahrung und das
diplomatische Geschick für so ein Amt, hieß es aus den Reihen der
Sozialdemokraten.
Poche wurde aber zum Verhängnis, dass
er die Ansichten des Staatspräsidenten in Sachen Flüchtlingen und
Migration nicht zu hundert Prozent teilte. Miloš Zeman hat daher
eine Vereidigung Poches verweigert. Die Sozialdemokraten sollten
schnell jemanden finden, der vor allem in der Migrationsfrage besser
die Dogmen der Visegrád-Staaten verkörperte. ČSSD-Chef Hamáček
wiederum pochte auf Poche, und so ist diese Personalfrage bis heute
ungelöst.
Nachdem anfangs Premier Babiš eine
neutrale Haltung in der Causa Poche eingenommen hat, so ist Anfang
September auch zwischen ihm und dem unbequemen Sozialdemokraten ein
Disput entfacht. Babiš hat es in den vergangenen zweieinhalb Monaten
verstanden, die tschechische Außenpolitik selbst in die Hand zu
nehmen. "Poche wird nicht Außenminister werden. Er würde im
Außenministerium negativ wirken", sagte Babiš gegenüber dem
privaten Fernsehsender Prima TV. "Babiš würde es nicht
gefallen, wenn ich verhindere, dass die ANO-Partei diplomatische
Posten mit ihren ehemaligen Politikern besetzt", konterte Poche,
der neben seiner Tätigkeit als EU-Abgeordneter Außenminister
Hamáček als außenpolitischer Berater mit Rat und Tat zur Seite
steht.
"Der Präsident verletzt die
Verfassung, indem er meine Nominierung zurückgewiesen hat. Und
Premier Babiš tut nichts, sondern belässt es dabei. Doch wenn Herr
Babiš glaubt, dass die Sozialdemokraten seinem Druck oder dem Druck
der Kommunisten unterliegen werden, dann hat er sich geirrt. Und wenn
er nicht gewillt ist, den Außenminister auf Vorschlag der
Sozialdemokraten zu akzeptieren, dann verletzt er den
Koalitionsvertrag", klagte der verhinderte Minister.
Die Chancen für den EU-Abgeordneten
sind in der Tat nicht gut. Er selbst möchte eine rasche Klärung
seiner persönlichen Zukunft. Während für Parteichef Hamáček
Poche nach wie vor der einzig wahre Kandidat fürs Außenamt ist,
scheinen innerhalb der ČSSD die Reihen nicht ganz geschlossen zu
sein. Vize-Parteichef Jiří Zimola will das Problem möglichst
schnell vom Tisch haben. "Wir haben nicht nur einen Kandidaten",
sagte Zimola, der ehemalige Hejtman von Südböhmen, im Interview mit
iRozhlas.cz, dem Onlineportal des Tschechischen Rundfunks.
Palais Czernin (Prag)
Tschechisches Außenministerium
20.9., 17h
Weingut Salabka
Prag 7, K Bohnicím 2
25.9., 18h
Creative Dock
Prag 5, Zubatého 5
2.10., 18h
Restaurace Sněmovna
Prag 1, Jakubská 5
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
18.9., 8.30
Czech Business Club
Prag 1, Pařížká 18
20.9., 9.15
British
Chamber of Commerce
Prag 1, Na Florenci 15
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