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Eigentlich haben Tschechen große Angst vor Flüchtlingen, nun sind sie - ironisch ausgedrückt - selbst welche geworden. Während sich die Einen ihr Homeoffice auf Gran Canaria oder Tunesien (kein Covid-Test erforderlich) eingerichtet haben, flüchten die Anderen in die Einsamkeit der heimischen Gefilde. Neuester Trend: der Ankauf von Hütten und Chalets in den ländlichen Regionen.
Die Zahl der in der Tschechischen Republik verkauften Hütten und Chalets erhöhte sich von Ende September dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr um 12,6 Prozent auf 4.800 Immobilien. Der Wert stieg um 28,5 Prozent auf 6,23 Milliarden Kronen (236,3 Mio. Euro). Die meisten von ihnen wurden im Juni (755) verkauft, die wenigsten im April (349). Von den einzelnen Regionen stieg der Umsatz in der Region Liberec um fast ein Drittel am stärksten. Weniger gefragt war Pardubice, da fielen die Verkaufszahlen um fast ein Fünftel. Dies ergibt sich aus den Daten der Firma REAS, die den Immobilienmarkt in der Tschechischen Republik auf der Grundlage von Daten aus dem Immobilienkataster analysiert.
"Neben der Coronavirus-Krise sind auch die Senkung der Hypothekenzinsen und die erwartete Abschaffung der Immobilienerwerbssteuer für Freizeitimmobilien starke Argumente für derartige Investitionen. Es ist zu erwarten, dass der Verkauf nicht nur von Cottages, sondern auch von Appartments bis zur nächsten Zinserhöhung durch die Banken weiterhin rekordverdächtig sein wird," sagte Michal Makoš, CEO von REAS.
Die Anzahl und der Wert der verkauften Ferienimmobilien stiegen in allen Monaten gegenüber dem Vorjahr, mit Ausnahme von April und Mai, den Zeitraum in dem die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ergriffen wurden. Im Mai sank die Zahl um fast ein Viertel auf 386, der Wert der verkauften Hütten und Chalets ging in diesem Zeitraum um rund ein Fünftel auf 458,4 Millionen Kronen (17,4 Mio. Euro) zurück.
Im Juni begannen die Menschen auf die Ausnahmesituation zu reagieren, und die Anzahl der Verkäufe schnellten auf rekordverdächtige 755 Ferienhäuser, die allein in diesem Monat den Besitzer wechselten. Dies bedeutete ein Wachstum von 44,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Investitionswert stieg um zwei Drittel auf 926,6 Millionen Kronen (36,1 Mio. Euro). Im Juli ging die Nachfrage leicht zurück und lag um fünf Prozent niedriger als im Juni, aber der Gesamtverkaufswert betrug etwas mehr als eine Milliarde Kronen (37,3 Mio. Euro).
Die meisten Freizeitimmobilien werden in Mittelböhmen verkauft
Bei den Verkäufen in den Regionen werden laut Makoš die meisten Freizeitimmobilien traditionell in der mittelböhmischen Region verkauft, und das war auch in diesem Jahr der Fall. Hier wechselten 1.295 Hütten und Chalets den Besitzer, also mehr als ein Viertel der insgesamt 4.800 Ferienhäuser. Ihr Wert erreichte fast zwei Milliarden Kronen (75,8 Mio. Euro). Die geringste Nachfrage war in Prag. In der Hauptstadt wurden nur sechsundvierzig verkauft.
Die Regionen Liberec (+30,8 Prozent), Vysočina (+26,8 Prozent) und Mittelböhmen (+18,8 Prozent) verzeichneten stärksten Ümsatzzuwächse gegenüber dem Vorjahr. Im Gegensatz dazu gingen die Verkäufe in der Region Pardubice um 17,1 Prozent und in der Region Zlín um 9,3 Prozent zurück.
"Rückläufige Umsätze bedeuten nicht sinkende Nachfrage. In einigen Bezirken, beispielsweise in der Region Zlín, ist die Nachfrage nach Freizeitimmobilien sehr hoch, aber das Angebot ist erheblich geringer geworden. Wenn wir uns die Anzahl der Anzeigen ansehen, die derartige Immobilien anbieten, sind die Angebote im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte weniger", fügte Makoš hinzu.
Enorme Wertsteigerung in Südböhmen, Vysočina und Ústí nad Labem
Der Wert der verkauften Hütten und Chalets stieg in der südböhmischen Region gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte. In der Region Vysočina stieg er um 46,5 Prozent und in der Region Ústí nad Labem um 44,8 Prozent. Bezeichnend für die Flucht aufs Land ist der Wertverlust von 4 Prozent in Prag.
Die Menschen interessieren sich auch für Immobilien in schlechtem Zustand.
Laut Makoš steigen die Preise auch bei älteren Immobilien, die nun auch ihre Käufer finden, obwohl sie nicht bezugsfertig sind. "Letztes Jahr konnten wir in den Angeboten hauptsächlich Hütten und Chalets in erhaltenem und renoviertem Zustand sehen. Die alten und im schlechten Zustand befindlichen Immobilien standen Monate lang zum Verkauf und es gab nur minimales Interesse an ihnen. Im Sommer haben wir jedoch erlebt, dass diese Gebäude, unabhängig vom Zustand, auch verkauft wurden", sagte er.
Der Direktor der Immobilienagentur Luxent - Exclusive Properties, Jiří Kučera, geht davon aus, dass das unzureichende Angebot in naher Zukunft der großen Nachfrage nicht nachkommen kann. "Es ist zu erwarten, dass neue Standorte, die bisher noch nicht so ins Auge gefasst worden sind, und als nicht so attraktiv galten, dazukommen", fügte Kučera hinzu.
Tschechische "Pandemieflüchtlinge" lassen Preise für Freizeitimmobilien in die Höhe schnellen
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