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Tschechien wird LKW-Fahrverbote ausweiten

Das Sonntagsfahrverbot für LKW soll laut Regierung erweitert werden. Premier Andrej Babiš, Verkehrsminister Vladimír Kremlík, Innenminister Jan Hamáček und der Präsident der Tschechischen Polizei, Jan Švejdar, haben sich vergangenen Dienstag darauf geeinigt, dass das LKW-Fahrverbot an Sonntagen künftig nicht nur wie bisher von 13h bis 22h, sondern von 0h bis 22h gelten solle. Die Maßnahme soll die Verkehrswege in der Tschechischen Republik am Sonntag entlasten. Der Vertreter der Frächter protestieren gegen die geplanten Änderungen.

29.08.2019

Sonntag Vormittag ist die Situation auf den Hauptverbindungsstrecken in Tschechien am Rande des Erträglichen. Zu den vielen Ausflüglern, die aus den Großstädten in die Umgebung fahren, gesellen sich zahlreiche Lastkraftwagen, die den Vormittag zum Transit durch Tschechien nutzen. Besonders prekär ist die Lage auf der wichtigsten Autobahn des Landes, jener zwischen Prag und Brünn. Um die Situation zu entschärfen, sollen LKW den gesamten Sonntag bis 22 Uhr von den tschechischen Straßen verschwinden. "Wir haben uns geeinigt, und wir werden in ein paar Monaten darauf zu sprechen kommen", sagte Babiš.

Die Frächter sind gegen eine Erweiterung der Fahrverbote. Martin Felix, Sprecher der Frächtervereinigung Česmad, gab in einer Pressekonferenz zu bedenken, dass die neue Regelung vor allem Speditionen aus Mähren treffen würde, die nach Deutschland unterwegs sind, und am Montag morgens liefern sollten. Dafür müsste man jetzt bereits Samstag Abend wegfahren, um sonntags im Grenzraum den Ablauf des Verbotes abzuwarten.

Die Regierungsmitglieder beschlossen überdies, die Präsenz der Polizei auf den Autobahnen aufzustocken. "Die tschechische Polizei wird die Überwachung verstärken, insbesondere auf ausgewählten Autobahnen wie D1, D2 und D5", sagte Innenminister Hamáček. Eine Neuerung sollte auch die Verknüpfung von Polizei- und Zolldatenbanken sein, damit es möglich ist, Bußgelder von ausländischen Fahrern durchzusetzen. Dem Vorschlag zufolge könnte die Polizei die Kennzeichen der Verkehrssünder bis zur Zahlung der Geldstrafe einbehalten.

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