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Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
Es ist wohl ein Anachronismus, in
Zeiten des Zeitungssterbens, der Medienkonzentration und der Schwemme
an Gratiszeitungen eine neue Tageszeitung zu gründen. Die Macher des "Deník N" haben sich bewusst den 28. Oktober 2018, das
Hundertjahrjubiläum der Gründung der Tschechoslowakei, als Datum
des Starts ausgesucht, um ein Zeichen zu setzen. Das "N" in
"Deník N" steht für "Nový" bzw. "Nezávisilý",
also "Neu" bzw. "Unabhängig". "Vielleicht
lebe ich in einer Blase. Aber mit mir haben viele Leute aus meinem
Umfeld darüber geredet, dass sie nicht wissen, was sie lesen und
welcher Zeitung sie glauben sollen. Vermutlich gibt es im Land auch
viele andere Leute, die in der gleichen Situation sind, und eine
Zeitung suchen, die politisch wie wirtschaftlich unabhängig ist",
sagt Chefredakteur Pavel Tomášek über sein Projekt.
Die Zeitung wurde aus einer
Crowd-Funding-Kampagne und von der "Stiftung für einen
unabhängigen Journalismus" vorfinanziert, in den ersten Tagen
konnten 2000 Print- und 7000 Online-Abonnenten gewonnen werden. Die
Redaktion, die in der Prager Neustadt beheimatet ist, wird ab Jänner
2019 auch eine Printausgabe drucken. Der "Deník N" ist das erste
große Medienprojekt der Stiftung, das bereits in seinen Anfängen
argwöhnisch beäugt wird. "Der Markt hat sicher nicht darauf
gewartet", sagt Jan Jirák, Journalistikprofessor an der Prager
Karlsuniversität. "Ich habe den Eindruck, dass kein großer
Raum da ist für eine neue Tageszeitung, vor allem nicht in
gedruckter Form. Eine elektronische Zeitung kann vermutlich wachsen,
aber dass sich eine Zeitung auf Papier neu etabliert, damit rechne
ich nicht", urteilt der Professor.
Der "Deník N" orientiert sich am
gleichnamigen Titel in der Slowakei. Auch dort hat ein umstrittener
Milliardär in den Medienmarkt eingegriffen und ein Traditionsblatt gekauft. Als Reaktion darauf wurde die neue Zeitung gegründet, die
heute 30.000 Abonnenten erreicht. Dass ein derartiger Erfolg auch in
Tschechien möglich ist, davon sind die Macher des "Deník N"
überzeugt. Die Schwelle, bei der die Zeitung überleben kann, liegt
bei 25.000 Abonnenten. Das sollte im dritten Jahr möglich sein,
urteilt das tschechische Werbe- und Marketing-Portal MediaGuru.cz.
"Deník N" - Neue
Tageszeitung für unabhängigen Journalismus
Die Medienlandschaft im
Tageszeitungssektor ist flach geworden in Tschechien. Zwei der
auflagenstärksten Blätter gehören dem Konzern von Premier Andrej
Babiš, weitere Medien sind von großen Unternehmen abhängig. Eine
Stiftung möchte an den derzeitigen Verhältnissen etwas ändern und
hat mit dem "Deník N" eine neue, täglich erscheinende
Zeitung herausgebracht - im Internet, und 2019 auch als Printausgabe.
Intention der Gründer ist es, unabhängigem Journalismus eine
Plattform zu bieten.
27.11., 15.30
Mánesgalerie
Prag 1, Masarykovo nábř. 1
29.11., 9h
DTIHK-Kuppel
Prag 1, Václavské nám. 40
3.12., 18h
Stopkova pivnice
Brünn, Česká 5
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
23.11., 9h
Business Link
Prag 7, Plynárny 10
12.12., 18h
Opero
Prag 1, Salvátorská 8
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