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Das
tschechische Raucherwunder
Wussten
Sie, dass Rauchen ausserhalb von Gaststätten wesentlich gesünder
ist? Sie wussten es nicht? Wir auch nicht. Das tschechische
Gesundheitsministerium hat uns aber eines besseren belehrt. Da
niemand davon ausgeht, dass die Menschen von den Behörden bewusst
hinters Licht geführt werden, kann man die erste veröffentlichte
Statistik vonseiten der Gesundheitsbehörde als sensationell ansehen.
Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Kürzlich
erklärte der Gesundheitsminister unter Berufung auf die neueste
Studie des staatlichen Gesundheitsinstituts, dass im Zusammenhang mit
dem sogenannten Antirauchergesetz der Anteil der Raucher im letzten
Jahr in der Tschechischen Republik um 3,5 Prozent gesunken
ist. Analysiert wurde der Zeitraum seit Inkrafttreten des neuen
Gesetzes vom Juni bis Dezember 2017. Das Gesundheitsministerium
spricht von 9000 weniger Krankheitsfällen in diesem Zeitraum im
Vergleich zu 2016 und holte sich auch noch zur Unterstützung ein
Statement von Frau Professor Eva
Králíková von der 1. Medizinischen Fakultät der Karls-Universität
ein. "Wenn
wir dieses Ergebnis auf ein Jahr aufrechnen, werden fast 20.000
Menschen weniger das Krankenhaus aufsuchen müssen". Abgesehen
davon, dass diese Zahlen, woher auch immer sie kommen, jedem, der des
Einmaleins mächtig ist und logisch denken kann, erkennen lassen, dass es
sich hierbei entweder um ein Wunder, oder um billige Propaganda
handelt, gibt es für die Statistiker des staatlichen
Gesundheitsinstituts auch ein reales Problem: den Zigarettenverkauf.
Nach Angaben des Finanzministeriums stieg die Verbrauchsteuer auf
Tabakwaren im Jahresvergleich um 3,3 Prozent, und in diesem Jahr
bereits um 9,9 Prozent in den ersten drei Monaten. Im direkten
Vergleich wurden von Juni bis Dezember 2017 um eine halbe Milliarde
Stück, also rund 25 Millionen Kartons Zigaretten sowie um 1,6 Millionen
Stück Zigarren mehr gekauft. Nur bei Schnitttabak ergab sich ein
leichter Rückgang.
"Aus
den obigen Zahlen lässt sich nicht ableiten, dass der Konsum von
Tabakerzeugnissen nach der Einführung des sogenannten
Anti-Raucher-Gesetzes gesunken wäre. Im Gegenteil", sagte die
Sprecherin des Finanzministeriums.
Da
man nicht davon ausgehen kann, dass man die gekauften Zigaretten zum
heizen verwendete, muss man daraus schließen, dass sogar mehr
geraucht wurde. Dies deckt sich auch mit der Erkenntnis, dass trotz
dauernder Preiserhöhungen der Zigarettenverkauf in Tschechien laut
dem Bericht eher steigt als fällt. Auch von Seiten der Tabakerzeuger
ist man überzeugt, dass das Rauchverbot keine großen Auswirkungen
auf den Umsatz hat. "Ich glaube, es scheint so zu sein, dass das
Antirauchergesetz keine Auswirkungen auf eine signifikante
Verbrauchsreduzierung hatte", sagte der Sprecher von Japanese
Tobacco International (Camel),
Jiří Hauptmann.
Also
nochmals zusammengefasst: Man hat nach der Einführung des
Rauchergesetz mehr Raucher aber vermutlich 20.000 weniger
Krankheitsfälle pro Jahr. Die Menschen rauchen zu Hause oder auf der
Straße, was unter Berücksichtigung der Statistik des
Gesundheitsministeriums die Raucher gesünder macht.
Kurios:
Anti-Raucher Gesetz trifft die Bierbranche
Nicht - wie eigentlich zu erwarten - die Zigarettenkonzerne, sondern die Bierindustrie bekommt das neue
Gesetz voll zu spüren. Laut
der Geschäftsführerin des Tschechischen Brauereiverbandes, Martina
Ferencová, kann das letzte Jahr nicht als erfolgreich angesehen
werden. Ihrer
Meinung nach könne der Markt mit der EET (elektronisches
Kassensystem) zurechtkommen, aber das Anti-Raucher-Gesetz habe negative
Folgen. Die
Produktion von Bier für den heimischen Markt sank um 2,1 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Weiters wird von Seiten des Bierverbands
bedauert, dass immer mehr sogenannte "Garagenpubs" entstehen, wodurch die Wirte auf der Strecke bleiben. Vor allem am Land haben die
Gasthäuser massive Probleme mit dem neuen Gesetz. Tatsächlich wird
im Parlament schon seit einiger Zeit eine Lockerung des Rauchergesetzes diskutiert. Man will aber noch die Zahlen der Gastronomie abwarten.
Die Bierlobby macht Druck.
PS:
Zum besseren Verständnis sei hier angemerkt, dass der
Zigarettenkonsum in den letzten Jahren regelmäßig leicht zurück
ging. Allerdings hat diese Entwicklung nichts mit dem Anti-Raucher
Gesetz zu tun, da dies auch schon vor dessen Einführung der Fall war.
Weiters werden viele der Zigaretten ins Ausland verkauft. Auch unter
Berücksichtigung dieses Umstandes ist zu befürchten, dass der
Zigarettenkonsum aufgrund des Verbots und der Tatsache, dass
Jugendliche erst ab 18 Jahre rauchen dürfen, sich sogar erhöht. Bei
den Jugendliche könnte das Verbot möglicherweise die Zigarette
wieder "in" gemacht haben.
Bild: Paolo Neo wikimedia commens
19.-21.6.
Rangierbahnhof Ostrava
Ostrau, Mariánskohorská 38
28.6., 19.30
Restaurace Zvonařka
Prag 2, Šafaříkova 1
4.7., 18.30
Kavárna Adria
Prag 1, Národní 40
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IN TSCHECHIEN:
27.6., 18h
CIIRC ČVUT
Prag 6,
Jugoslávských partizánů 3
30.6., 14h
OD Kotva
Prag 1, Nám. Republiky 8
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